Kapitel 30

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Iris

Mit pochenden Kopfschmerzen wache ich auf und versuche mich zu orientieren. Ich spüre etwas schweres um meine Schulter. Als ich hochschaue, sehe ich Jendrik, der gegen die Wand gelehnt sitzt und mich festhält. Ich saß doch neben Amelia.

„Alle Schüler sollen sich versammeln", ruft Mr. Cadoc. Ich richte mich auf, woraufhin Jendriks Arm von meiner Schulter rutscht. Er schlägt die Augen auf und sieht sich ebenfalls verwirrt um. Dann begegnen sich unsere Blicke.

„Wir müssen zu den anderen", murmele ich und stehe auf. Jendrik nickt, springt auf die Füße und gemeinsam laufen wir zu der Gruppe, die sich langsam bildet. Sobald alle da sind, sieht uns Mr. Cadoc ernst an.

„Ich habe Rektor Xanothar erreicht. Er erlaubt seinen Schülern bei uns zu bleiben. Alle Schüler die nicht kampferprobt sind, werden von Professorin Hestia in Sicherheit gebracht. Ich habe mit Ms. Primul gesprochen. Uns wird die Primul Armee zur Seite stehen. Außerdem erwarten wir einen weiteren Begabten."

„Es dämmert bereits und es wird nicht lange dauern, bis die Verlorenen hier her kommen", sagt meine Tante erschöpft.

„Unter dieser Burg gibt es Tunnel, die in die Hauptstadt führen. Dort sollten die Schüler in Sicherheit sein", sagt Runa und sieht meine Tante an.

„Dann ist das beschlossene Sache. Unsere Kampferprobten und vor allem begabten Schüler, werden die Burg verteidigen", sagt Mr. Cadoc. Ich sehe vielen an, dass sie nicht begeistert darüber sind, aber sie haben keine Wahl. Sie haben sich freiwillig für dieses Leben entschieden.

„Es wird nicht leicht, aber die Verlorenen wurden schon einmal besiegt, also ist es nicht unmöglich", sagt Runa und sieht in die Runde.

„Ihr dürft den Feind aber nicht unterschätzen. Das ist wichtig!"

„Der Feind sind die Verlorenen und nicht die Vampire", sagt Mr. Cadoc mit ernster Stimme. Die Stunde der Wahrheit rückt näher. Nach der Ansprache zeigt Runa meiner Tante die Tunnel. Die jüngsten Schüler, die keine Gabe besitzen, machen sich bereit für den Aufbruch. In der Zeit gehe ich zu meiner Tante.

„Iris, ich möchte, dass du vorsichtig bist. Gehe keine unnötigen Risiken ein. Versprich mir das." In ihren Augen zeichnet sich Besorgnis.

„Ich verspreche es. Und du musst vorsichtig sein, okay? Ich will dich nicht auch noch verlieren."

Sie nickt und schließt mich in ihre Arme.

„Ich unterbreche ungern, aber ich müsste kurz mit deiner Tante sprechen." Wir lösen uns voneinander. Mr. Cadoc sieht uns mitfühlend an. Ich nicke und gehe einige Schritte weg.

„Sybille, ich will das du vorsichtig bist."

Ich kann nicht anders und lausche. Ich weiß, das gehört sich nicht, aber sie ist nun mal meine Tante.

„Das brauchst du mir nicht zu sagen. Du bist ein Risiko eingegangen, schon vergessen?"

Ich runzele die Stirn. Was meint sie damit? Er hat doch nichts getan, oder?

„Du weißt, dass ich keine andere Möglichkeit hatte. Aber das ist nun nicht wichtig. Du weißt, wieviel du mir bedeutest, Sybille?"

„Hör auf so zu reden, als würden wir uns nie wieder sehen", schimpft meine Tante. Ach du meine Güte, sind die zwei etwa ein Paar?

„Lass mich ausreden. Du musst wissen, dass ich dich liebe."

„Und jetzt verschwinde mit den Schülern."

Meine Tante nickt benommen, schüttelt dann ihren Kopf und geht zu der Gruppe an Schülern. Anschließend folgen sie Runa, bis sie um die Ecke verschwinden. Kurze Zeit später kommt Runa zurück. Mit dabei hat sie einen Sack.

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⏰ Last updated: Mar 19, 2023 ⏰

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Bis(s) in die DunkelheitWhere stories live. Discover now