Kapitel 12

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Iris

Ich habe beschissen geschlafen. Jedes Mal wenn ich die Augen geschlossen habe, habe ich dieses Ding, diesen Verlorenen gesehen. Was wäre passiert, wenn meine Gabe sich nicht aktiviert hätte? Amelia und ich wären Mausetot. Oder verwandelt. Ich schüttele den Kopf um die Gedanken loszuwerden. Ich warte vor dem Büro von Mr. Cadoc. Ich weiß nicht wieso ich wieder hierher bestellt wurde. Ich habe gestern alles gesagt, was passiert ist. Vielleicht hat er ja etwas zu sagen. Ich sehe wie Sybille auf mich zu kommt. Sie scheint aufgelöst zu sein.

„Alles okay?", frage ich alarmiert.

„Ja, ja. Mr. Cadoc wird dir alles erklären. Komm." Sie öffnet die Türe und lässt mich zuerst eintreten. Sie hat nicht einmal angeklopft. Seit wann darf sie das? Mr. Cadoc erhebt sich.

„Guten Morgen Iris. Wie geht es dir?"

„Besser", lüge ich und es fällt mir nicht einmal schwer. Denn diese Lüge habe ich schon oft meiner Mutter vorgesagt. Aber das ist eine andere Geschichte. 

„Ich komme gleich zum Thema, auch wenn deine Tante nicht davon begeistert ist."

Sybille schnaubt hinter mir.

„Das sind viele der Lehrkräfte auch nicht."

Mr. Cadoc seufzt.

„Also Iris. Ich habe gestern mit dem Rektor der Vampirakademie gesprochen. Wir müssen schnell handeln, angesichts der Situation. Also schickt er eine kleine Gruppe von seinen besten Schülern zu uns, damit wir gemeinsam eine Lösung für unser Problem finden."
„Ist immer noch eine schlechte Idee", wirft Sybille ein.

„Sie erlauben Vampiren den Zutritt in die Akademie?", frage ich überrascht. 

„Siehst du, Iris macht sich auch Sorgen", ruft Sybille und zeigt auf mich.

„Natürlich mache ich mir Sorgen. Wie wollen Sie dafür sorgen, dass die Vampire hier sicher sind?"

Beide sehen mich perplex an. Doch dann lächelt Mr. Cadoc.

„Ich wusste, dass du die Richtige dafür bist."
„Richtige wofür?", hake ich skeptisch nach und kann nicht verhindern, dass meine linke Augenbraue in die Höhe wandert. 

„Du wirst ebenfalls eine Gruppe zusammenstellen. Ihr werdet euer Wissen mit den Vampiren teilen und die Vampire werden ihr Wissen mit euch teilen."

Völlig überrumpelt sehe ich Mr. Cadoc an.

„Was meinst du Iris. Wer sollte in die Gruppe? Ich möchte auf jeden Fall Leif dabei haben."
„Leif und die Vampire zusammen? Sind Sie sich sicher?"

„Ja, er ist einer der besten Schüler."

„Okay. Ich brauche unbedingt Unterstützung. Daher müssen alle aus der B-Klasse in der Gruppe sein."

„Wirklich alle?", hakt Mr. Cadoc nach.

„Ja. Ich brauche die Ruhe von Quirin, die Problemlösefähigkeit von Frowin, Svea, die die angespannte Situation auflockern kann und Tyras mentale Stärke."

„Gut, dann wären das mit dir fünf."

„Ich will noch Amelia dabei haben, sobald es ihr wieder besser geht."

„Amelia?"

„Ich weiß, dass sie keine Gabe hat. Aber sie ist die Einzige hier, die die Vampire nicht als Feind sieht."

„In Ordnung. Sybille ich möchte, dass du mit ihr sprichst."

„Bei allem Respekt, aber das würde ich gerne übernehmen", sage ich schnell.

Bis(s) in die DunkelheitWhere stories live. Discover now