Kapitel 20

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Iris

Ich sehe wie meine Tante den Raum betritt. Was mich aber überrascht ist, dass Lucian sie begleitet.

„Was macht Lucian hier?", flüstert Svea.

„Wie ich sehe, seid ihr alle da und ihr habt eine neue Sitzordnung." Sie sieht erleichtert aus. Kann ich ihr auch nicht verübeln. Nachdem was gestern passiert ist, hatte sie bestimmt Angst, dass sich alle an die Gurgel gehen. Meine Tante geht nach vorne und Lucian stellt sich neben sie.

„Wie ihr seht, haben wir ein neues Gesicht. Lucian hat Mr. Cadoc gebeten, ebenfalls in diese Gruppe zugelassen zu werden." Sybille sieht ihn an. Fordert ihn stumm an, etwas zu sagen.

„Ja hi zusammen. Ich bin Lucian und das was Leif vorhin abgezogen hat, war nicht in Ordnung. Ich habe mich freiwillig gemeldet, um ihn zurück zu halten. Außerdem hast du mich sehr beeindruckt." Letzteres sagt er zu mir.

„Ich habe dich beeindruckt?", frage ich überrascht.

Lucian nickt bloß.

„Hast du auch eine Gabe?", fragt Lumiel. Ich sehe, wie sie versucht, ihn einzuordnen. Ich selbst kenne Lucian kaum. Er hängt mit Leif ab, daher bin ich davon ausgegangen, dass sie gleich ticken.

„Ja. Ich kann das Licht beeinflussen."

„Passend zum Namen", murmelt Tyra.

„Also gut, setz dich Lucian", sagt Sybille und deutet auf den freien Platz neben Tyra.

„Jetzt musst du doch nicht neben dem Idiot sitzen", sagt Jendrik zu meiner Überraschung. Dabei grinst er. Lucian setzt sich neben Tyra.

„Was ist mit Leif?", frage ich. Denn auch wenn es mir Recht ist, dass er fehlt, muss ich es trotzdem wissen.

„Er kommt später. Mr. Cadoc unterhält sich gerade mit ihm", antwortet Sybille. Dann sieht sie uns alle an.

„Amelia hat mir etwas über Seelenpartner erzählt. Ich habe mich sofort informiert." Sie holt aus ihrer Tasche ein Buch heraus. Dann schlägt sie eine Seite auf.

„Seelenpartner ist die mächtigste Verbindung auf dieser Welt. Wie es scheint, wissen die Seelen, dass sie zueinander gehören." Ich sehe, wie Quirin und Lumiel einen Blick austauschen.

„Ihr fragt euch bestimmt, was eigentlich mit der einen Seele passiert, die nicht unsterblich ist."

Daran habe ich gar nicht gedacht. Aber was Sybille sagt, stimmt. Vampire sind unsterblich, Begabte nicht.

„Habt ihr nicht gesagt, dass ein Teil von sich stirbt, wenn man seinen Seelenpartner verliert?", fragt Lumiel wütend.

„Es ist kniffliger als du denkst", sagt Sybille. Wir sehen sie alle fragend an.

„Wenn der Begabte stirbt, verliert der Vampir seine Unsterblichkeit und das Alter holt ihn sofort ein. Doch wenn der Vampir stirbt..." Sybille räuspert sich und ich weiß, dass es nichts Gutes ist.

„Dann verliert die Begabte ebenfalls ihr Leben." Erdrückende Stille legt sich im Raum aus. Wir alle versuchen diese Nachricht zu verdauen.

„Heißt das, dass ich meine Unsterblichkeit verlieren werde?", fragt Lumiel.

„Nur wenn Quirin getötet wird." Diesmal ist es Amelia, die ihr antwortet.

„Seit Amelia und ich Seelenpartner wurden, teilen wir uns mein Leben. Das heißt..."

„Amelia ist unsterblich?", beende ich seinen Satz überrascht.

„Naja, töten kann man mich immer noch", murmelt Amelia.

Bis(s) in die DunkelheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt