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"Ups", lächelte ich überspielt. Ich war ein Taschendieb Meister. Dafür war ich zumindest im Dorf bekannt. "Und heute hab ich nur die Jünglinge trainiert. Und die 50€ Steuern stecken im Atlas", antwortete ich verlegen. "Du machst die Welt noch pleite, weißt du das?", kicherte mein Mitbewohner. Verlegen grinste ich und ordnete das Geld in meine Geldbörse. Nach dem Abendessen schnappten wir uns noch Ophillia und Nelio, Matteo hatte die Idee die beiden noch zu fragen und da wir lang nichts mehr gemeinsam unternommen habe stimmte ich ein.

Alle setzten sich in mein Auto, ich als Fahrer, Matteo und Nelio machten es sich auf der Rückbank gemütlich und Ophillia gesellte sich zu mir nach vorne auf den Beifahrersitz. Die ganze Fahrt hörten wir Flachwitze von Nelio und Matteo. Ophillia hatte Musik aufgelegt und nach einer guten Stunde kamen wir auch schon in der nächsten Stadt an. Vor unserem Lieblingsclub machte ich halt und suchte uns einen Parkplatz.

Die ersten drei Drinks waren ausgetrunken und wir bewegten uns auf die Tanzfläche. So viel Spaß hatten wir schon lange nicht mehr. Wir lieferten uns ein Tanzbattle und es bildete sich ein Kreis um uns. Immer mehr junge Tänzer stiegen ein und tanzten zur Musik. Nach einer Weile ging mir die Puste aus und ich setzte mich an die Theke. Ich bestellte mir einen  Wodka Tonic und ein Mädchen setzte sich einen Barhocker neben mich. Ihre braunen Haare hingen ihr bis zu den Schultern, sie trug ein weißes T-Shirt und darüber ein Flanellhemd. Eine dunkelgrüne Hose und weiße Nikes, um ihren Hals hing eine Kette mit einem Haizahn. Sie bestellte sich einen Long Island Ice tea und blickte zu mir rüber. „Deine Augen sind hübsch aber du musst mich trotzdem nicht die ganze Zeit anstarren", lächelte sie und ich wandte meinen Blick von ihr ab und merkte wie meine Wangen warm wurden.

„Ich bin Lune, und du?", reichte sie mir die Hand. „L-Lionel", stotterte ich ein wenig. Ich war immer noch von ihr geflasht. Der Barkeeper servierte unsere Getränke und wir fingen an uns zu unterhalten. „Also was treibt eine Schönheit wie dich so spät in so einen Club?", fragte ich mit einem kleinen Lächeln im Gesicht und nahm einen Schluck von meinem Wodka Tonic. „Ich bin eigentlich mit Freunden hier, einer von denen feiert seinen Geburtstag aber die scheinen schon abgehauen zu sein", kicherte sie. Ihre Augen waren so strahlend blau wie ein wolkenloser Himmel.

„Und du?", sie lächelte mich an und legte ihren Kopf etwas schief. Sie war so freundlich, so freundlich für diese dreckige und versiffte Welt. „Ich bin auch mit Freunden hier, allerdings nur zum Spaß. Wir waren lang nicht mehr hier", schnell drehte ich mich um. Nelio und Matteo waren sehr in einer Ecke miteinander beschäftigt und Ophillia war bestimmt wieder hinter den Büschen. Ich lächelte und schüttelte dabei den Kopf. Lune war Anscheinend meinen Blick zu meinen zwei Freunden gefolgt und kommentierte:„Ich glaub die sind ein wenig miteinander beschäftigt "

Ich stimmte ihr zu und wir tranken den Rest unsere Getränke. Ich lud sie auf ein paar Shots ein und wir tranken ein Bier um die Wette.

Der Alkohol zeigte bei ihr schon nach dem dritten Shot seine Wirkung und nach dem Bier schwankte ich auch schon ein wenig. „Es ist verdammt heiß hier drinnen, wollen- *Rülps* oh entschuldige", lachte Lune. „Raus gehen?", beendete ich ihren Satz und sie nickte. Ich schnappte mir ihre Hand und wir gingen nach draußen in die kühle Nachtluft. Der Mond erhellte die Straßen und ehe wir uns versahen fing es an zu tröpfeln. Da wir aber nicht mehr in die Menge wollten beschlossen wir uns unter eine Busstation zu setzen.

Schnell Schritten wir unter das Glasdach und ich ließ mich auf die Bank fallen. Ich lehnte meinen Kopf an die hintere Wand und bemerkte nicht das ein kleiner Frechdachs sich auf meinen Schoß setzte. Breitbeinig platzierte sie ihren Hintern auf meine Hüfte und bereits da packte ich sie schnell an ihrer Taillie und mein Kopf schoss in die Höhe. Keine Zentimeter trennte uns noch und wir blickte uns tief in die Augen, ein angenehmes blau traff auf ein stechendes grün.

Ihr warmer Atem legte sich auf meine Lippen, ihr Duft stieg mir in die Nase und ließ die Schmetterlinge in meinen Bauch fliegen. Sie lehnte sich nach vorne und schlängte ihre Arme um meinen Nacken und kraulte mit ihren Finger meinen Hinterkopf. Ich wollte mich mit ihren weichen Lippen verbinden doch sie zuckte zurück. „Tut mir leid ich dachte du-" wollte ich mich entschuldigen. Sie legte ihren Zeigefinger auf meine Lippen. Hab ich was falsches gemacht? War ich zu schnell? Hab ich es verbockt?

.„Wenn du mich jetzt küsst wirst du mich nochmal sehen müssen", flüstert sie und blickte mir tief in die Augen. Ich schmunzelte und nickte. Natürlich wollte ich sie nochmal sehen. Ich wollte sie kennenlernen, alles über sie wissen. Sie lächelte, legte ihren Arm wieder hinter meinen Kopf und schloss ihre Augen. Ich lehnte mich in den Kuss und überbrückte die letzten Millimeter.

Ihre Lippen waren so weich und schmeckten nach Erdbeeren. Sie duftete nach Honig und Rosen. Eigentlich eine Kombination die man sonst nirgendswo findet. Es passte so perfekt zu ihr. Ab dem Zeitpunkt wusste ich, dass ihre Lippen nur noch die einzigen sind die ich auf meinen spüren will.

Langsam lösten wir uns wieder und wir beide lächelten. Ihre Stirn lehnte an meiner und so genossen wir das Geräusch des Nichts. Dämpfende Musik hörte man vom Club, wenige Autos fuhren auf den nassen Straßen. Ich hätte ewig hier bleiben können.

Hier mit ihr.

Allein mit ihr.

Zu zweit mit ihr.

„Hatschi", nieste Lune. Wie süß war denn das bitte? „Gesundheit", lachte ich, „hier, bevor du mir noch krank wirst". Ich zog meinen Sweater aus und gab ihr diesen. Mit einem süßen Grinsen im Gesicht zog sie sich diesen über und kuschelte sich an meine Brust. Ich kraulte ihr den Kopf und bald merkte ich wie ihre Atmung regelmäßiger und ruhiger war.

Sie war eingeschlafen.

Everything for herWhere stories live. Discover now