Tamer of the Shadows

Kapitel 5 Part 2

Auf dem Weg in die Stadt Silia informierten Zia und Luce Tio über das was sie besprochen hatten. Natürlich ohne die Diskussion über Tios Vertrauenswürdigkeit zu erwähnen. Als sie Zack erwähnten fragt Tiona: „Was ist Zack eigentlich für ein Mensch?" Luce wollte ihr antworten, doch Zia kam ihm zuvor. „Er ist ein unsensibler, lauter, anstrengender und nerviger Kerl, der es liebt, sich in Schwierigkeiten zu bringen. Ständig muss man ihn retten." Zia verdrehte genervt die Augen. „Aber... er ist eben auch nett höflich und stark. Er würde für seine Freunde alles tun. Wir sind zwar gleich alt, aber er ist für mich wie ein kleiner Bruder." Luce lächelte. „Da kann ich nur zustimmen. Zack ist wirklich ein toller Freund, auch wenn er einem manchmal echt auf die Nerven gehen kann. Und am schlimmsten ist diese Angewohnheit ständig nicht ganz so legale Dinge anzustellen." „Ja", erwiderte Zia lachend. „Tiona, du willst echt nicht wissen, wie oft ich ihn deshalb schon fast umbringen wollte." Luce verzog das Gesicht. „Das stimmt, einmal hat sie ihm einen so harten Schlag verpasst, dass er dann fast einen Tag bewusstlos war. Aber erwähn das bloß nicht vor ihm, das ist ihm wirklich peinlich." Zia verschränkte die Arme vor der Brust. „Da war er selbst schuld, er kann doch nicht einfach die Krone des Prinzen klauen und dann damit offen durch die Straßen laufen."

„Das hat er nicht wirklich getan??", fragte Tio ungläubig. „Doch, du kannst dir nicht vorstellen, wie oft ich mich bei Prinz Arthur dafür entschuldigen musste. Am liebsten hätte ich ihm dieses selbstgefällige Grinsen aus dem Gesicht gekratzt.", erwiderte Zia. Tio und Luce lachten. Eine Weile wanderten sie noch durch den Wald. Als langsam der Mittag anbrach, tauchten vor ihnen am Horizont endlich die Türme von Silia auf.

Nach etwa 3 Stunden erreichten sie endlich das Stadttor von Silia. Im Gegensatz zu der Stadt, aus der sie kamen, gingen hier viel weniger Wachen auf Patrouille. Luce vermutete, dass die Nachricht von seiner Anwesenheit in der anderen Stadt noch nicht bis hier her durchgedrungen war. Beim Durchqueren der Tore, wurden sie zwar etwas misstrauisch beäugt, aber nicht kontrolliert. Innerhalb der Stadtmauern, blieb Tio vor Staunen der Mund offenstehen. „Das ist wunderschön", hauchte sie. Auch wenn Luce die Stadt schon sehr oft gesehen hatte, konnte er ihr nur zustimmen, an diesem Anblick konnte man sich nicht sattsehen.

Vor ihnen erstreckte sich der große Marktplatz der Stadt Silia. Hier herrschte großer Trubel eine große Menschenmasse quetschte sich durch die viel zu nah aneinander stehenden Stände, es wurde gehandelt, gestritten und Händler und Verkäufer führten hitzige Diskussionen. In der Mitte war eine riesige freie Fläche, die Marktstände waren in einem Kreis um diese Fläche aufgestellt. Auf dem Mittelpunkt der Fläche war ein großer runder Brunnen und um ihn herum unzählige kleinere Brunnen. Obwohl es physikalisch nicht möglich sein konnte, floss das Wasser in alle verschiedenen Richtungen von Brunnen zu Brunnen und nicht nur das, es floss auch über die Häuser hinweg in andere Brunnen auf anderen Plätzen und verschwand auch manchmal im Boden. Auch auf den Stadtmauern gab es solche Wasserspektakel. Doch das schönste war, dass das Wasser durch Spieglungen des Lichts und der Umgebung in allen Farben des Regenbogens erstrahlte. Soweit Luce wusste, wurde dieses Lichterschauspiel nachts durch Lampen in den Brunnen erschaffen.

Man nannte Silia nicht umsonst die Stadt des Wassers.

„Das ist wirklich unglaublich", meinte Tio, immer noch überwältigt von dem Anblick der sich ihr bot. „Aber wie funktioniert das? Das ist doch nicht möglich." „Das meine liebe Tiona, wird wohl für immer ein großes Geheimnis bleiben. Die Bürger der Stadt Silia weigern sich standhaft, dieses Geheimnis preiszugeben.", erwiderte Luce. „Schade es würde mich brennend interessieren", sagte Tio enttäuscht. „Irgendwann wirst du es schon erfahren, deshalb musst du nicht so enttäuscht schauen und wenn das hier vorbei ist, helfe ich dir es herauszufinden.", meinte Zia lachend. „Echt jetzt?! Hab vielen Dank, Zia." rief Tio und warf sich Zia um den Hals. Diese war so überrascht, dass sie nicht einmal mehr ausweichen konnte und erwiderte die Umarmung vorsichtig. Nach ein paar Sekunden löste sie sich aber wieder von Tios Umklammerung. „So jetzt lasst uns endlich weitergehen.", murmelte sie verlegen. Die anderen stimmten ihr zu und sie machten sich auf den Weg zum Schattenmarkt.