Kapitel 3 Part 2

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Das geht nicht", stotterte Luce nervös. „Wieso nicht?"; fragte der Soldat.
Tio die merkte das Luce keine Antwort einfiel, antwortete an seiner Stelle: „Wenn er den Verband abnimmt, könnte seine Wunde wieder anfgehen!"

Unsicher sahen die Soldaten sich an und in Tio regte sich die leise Hoffnung, dass sie doch davon kommen würden. Doch diese wurde sofort wieder zerstört als die beiden Soldaten sich zunickten und einer der beiden Luce von hinten packte.
„Was...", stammelte dieser. „Es tut uns leid, falls wir uns irren sollten, aber wir haben unsere Befehle.", sagte der andere mit einem entschuldigendem lächeln und zog an Luces Verband.
Verzweifelt beobachtete Tiona wie sich das dünne Stück Stoff langsam von dem Tattoo löste. Jetzt war alles aus!

Den Wachen stockte der Atem, als sie den Reißzahn auf Luces Arm erblickten. Nach einem kurzen Moment des Schweigens, brüllte der Soldat: „DAS IST ER!!"
In Sekundenschnelle war Luce von Soldaten umgeben. Tio hatten die Wachen komplett vergessen und sie stand etwas außerhalb des Trubels.

Panisch blickte Tio zu Lucian, den der Soldat immer noch wie einen Schraubstock festhielt und dieser sah mit festem Blick in ihre Augen. „Ich schaff das schon! LAUF!!", rief er ihr zu. Unsicher schaute Tiona ihn an: „Bist du sicher?" Als er nickte rannte Tio los. Keiner der Wachen folgte, sie waren alle zu sehr auf Luce fixiert.

Beruhigt schaute der Anführer der 4 Reißzähne ihr Hinterher. Jetzt da sie weg war und er sich keine Sorgen mehr um sie zu machen brauchte, konnte er sich auf den Kampf konzentrieren. Luce blickte zu der Wache die ihn noch immer festhielt. „Lässt du mich los, oder muss ich dir wirklich die Arme brechen?, fragte er den Mann mit kaltem Blick. „Vergiss es!", prahlte dieser. „Ich bin ein Schattenbändiger mit der Kraft eines Elefanten, mich wirst du nicht so leicht los!"

Lucian schmunzelte. Dieser Mann war vielleicht ein Schattenbändiger, jedoch hatte er nur eine Eigenschaft seines Schattentiers gebändigt. Auch wenn der Elefant ein sehr starkes Schattentier war, war er kein Gegner für Luce.

„Du musst noch sehr viel trainieren!", rief Luce und warf sich nach vorne. Dabei ließ er die Wache vor sich auf den Boden fallen. Der Mann schrie vor Schmerz. Lucian hatte ihm beide Arme gebrochen.
„Tut mir echt leid!", rief Luce ihm zu und stürzte sich auf die anderen Soldaten die ihn umzingelten.

Während Tio wegrannte riskierte sie einen Blick über die Schulter. Von dem was sie da sah, blieb ihr der Mund offen stehen.

Luce kämpfte wie ein Wirbelwind.

Nein - er war ein Wirbelwind.

Wolken aus aufgewirbelten Staub umwaberten ihn, während er durch die Soldaten sauste, Pfeile beiseitesschlug und Schwerter und Speere ablenkte. Seit wann besaß er diese ungeheure Kraft?
Luce sprang so schnell umher, das man ihm mit dem bloßen Auge gar nicht mehr folgen konnte und brachte einen Soldaten nach dem anderen zum Fall, doch diese schienen einfach nicht weniger zu werden. Selbst der stärkste noch lebende Schattenbändiger würde so viele Feinde nicht immer abwehren können...
Tio merkte das seine Bewegungen langsamer wurden und er drohte überwältigt zu werden.

Tio fasste einen Entschluss. Sie musste ihm helfen und das ging nur wenn sie ihre Kräfte einsetzte. Sie konnte ihn nicht im Stich lassen!
Langsam ging Tio in die Knie. Sie konzentrierte sich und sprang, geradewegs auf das nächste Hausdach.
Auch Tiona war eine Schattenbändigerin, ihr Schattentier war eine Wildkatze. Sie war in der Lage über 10 Meter hoch zu springen und auch wieder auf den Füßen zu landen. Allerdings hatte sie das noch nie jemandem erzählt, nicht einmal ihr Vater wusste davon.

Tiona legte die Strecke zu Luce in wenigen Sprüngen zurück und landete genau neben ihm in Getümmel. Dieser schaute sie fassungslos an. „Du bist...", stotterte er. „Pass auf!", brüllte Tio. Blitzschnell schlug Luce dem Mann der sich ihm von hinten genähert hatte ins Gesicht. Dieser kippte mit einem Stöhnen in die Knie und hielt sich die Nase.
Tio hielt Luce ihre Hand hin. „Komm". Unsicher schaute dieser sie an. „Jetzt komm schon!", sagte diese mit Nachdruck. Immer noch unsicher nahm Luce ihre Hand und Tiona sprang mit ihm auf das nächste Hausdach. „Wie hast du das gemacht?", fragt Luce sie. „Keine Zeit zu erklären!", rief Tiona und rannte mit Luce an der Hand weiter über die Dächer der Stadt.

Vor der Mauer blieb sie stehen. „Halt dich gut fest!", sagte sie zu Luce. „Was hast du...?,", wollte Luce noch sagen, aber Tio war schon gesprungen. Ein erstickter Schrei kam aus Luces Mund, aber beide landeten unbeschadet auf der Stadtmauer. Keuchend schauten sie sich an und spürten wie der Druck von ihnen abfiel. Beide begannen laut zu lachen.
Unter ihnen brüllten die Soldaten: "Fasst sie!" „Wir müssen weiter", rief Tio und sprang mit Luce wieder die Mauer herunter.

Dann rannten die beiden los in den Wald vor der Stadt, während die Soldaten sie laut brüllend verfolgten.


Das war es mit dem dritten Kapitel, ich hoffe es hat euch gefallen und ihr lasst ein Vote da🥰

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