Bis(s) in die Dunkelheit

Kapitel 12

„In Ordnung. Wir müssen uns aber beeilen. Denn sie werden heute Abend ankommen."

„Heute Abend schon?", rufe ich überrascht.

„Wir dürfen keine Zeit verlieren." Mr. Cadoc drück auf einen Knopf und sagt dann:
„In der Cafeteria findet in zehn Minuten eine wichtige Durchsage statt. Alle Schüler sollen anwesend sein."

Dann lässt er den Knopf los und schiebt mich Richtung Tür. Ich höre wie Sybille seufzt und hinter uns das Büro verlässt.

Nach zehn Minuten ist es dann soweit. Toll, mal wieder ist die ganze Aufmerksamkeit auf mir. Denn ich darf auf der Bühne stehen.

„Gut, ich schätze alle sind da."

Ich sehe meine Freunde und alle schauen neugierig und irritiert zu mir hoch.

„Ich habe euch etwas wichtiges zu sagen. Gestern wurden zwei unserer Schülerinnen von einem Verlorenen angegriffen. Zum Glück fehlt beiden nichts."

Naja, so würde ich das nicht sagen, denke ich, schweige aber.

„Was sind Verlorene?", höre ich eine Schülerin rufen.

„Kurz gesagt, Verlorene waren früher einmal Vampire, die nun aber nur noch von ihrem Blutdurst geleitet werden. Sie haben nichts menschliches an sich. Nicht mal das Aussehen. Ihr werdet aber im Unterricht mehr davon erfahren. Jetzt möchte ich, dass Leif, Quirin, Frowin, Svea und Tyra auf die Bühne kommen. Stellt euch bitte zu Iris."

Mit verwirrten Gesichtern kommen besagte Schüler auf die Bühne.

„Der Angriff auf unsere Schülerinnen ist nicht der Einzige gewesen. Um dieses Unheil im Keim zu ersticken, habe ich mich mit der Vampirakademie in Verbindung gesetzt. Wir werden mit den Vampiren zusammen arbeiten. Heute Abend werden fünf Vampire hier ankommen. Ich verlange von euch, dass ihr sie mit Respekt behandelt. Und wenn ihr dazu nicht in der Lage seid, geht ihr ihnen aus dem Weg. Die Vampire sind unsere Gäste und nicht Feinde. Falls einem Vampir etwas zustößt und ich erfahre, wer daran beteiligt war, fliegt von der Schule. Wir haben schwere Zeiten vor uns."

Ein Gemurmel bricht aus. Doch als Mr. Cadoc weiterspricht wird es leise.

„Ich habe Iris gebeten eine Gruppe zu bilden und die Mitglieder stehen im Moment auf der Bühne."

„Was?", ruft Svea.

„Mr. Cadoc, wäre es nicht besser wenn A-Klässler diese Aufgabe übernehmen?", höre ich Irmina fragen. War ja klar.

„Was macht das für einen Unterschied? A-Klässler sind nicht besser als die B-Klässler Irmina. Die Klassen sind nur geteilt, damit es nicht zu viele in einer Klasse sind. Ich dachte du wüsstest das." Irmina läuft rot an.

„Außerdem ist in diesem Fall nicht die Gabe wichtig, sondern die Persönlichkeit und der Charakter. Iris hat ihre Auswahl argumentiert und ich stimme ihr dabei zu. Gibt es ein Problem?"

„Nein Mr. Cadoc."

„Autsch", flüstert Svea neben mir.

Tyra grinst breit. Schadenfreude ist ihr Ding und sie hasst Irmina.

„Ihr dürft jetzt in euer Unterricht zurückkehren. Bis auf euch. Iris, ich möchte, dass du deinen Freunden das Wichtigste erklärst."

„In Ordnung Mr. Cadoc." 

Ich sehe meine Freunde an. Alle haben besorgte Mienen. Kann ich es ihnen verdenken? Nein.

„Kommt, wir gehen in mein Zimmer. Da haben wir die meiste Privatsphäre."

„Jungs dürfen nicht dorthin", sagt Frowin.

„Ich habe die Erlaubnis von Sy...Professorin Hestia."