• | T W E N T Y S I X | •

Start from the beginning
                                    

Erschrocken drehte ich mich um und entdeckte Lucio. Wie zur Salzsäule erstarrt stand ihm der Mund immer noch offen während er das Telefon langsam von seinem Ohr nam.
„Elian ich schwöre bei meinen Arschbacken wenn das ein Scherz ist reiße ich dir deine auseinander." langsam kam Lucio näher während Elian ihn verwirrt ansah und die beiden hinter uns zu lachen anfingen.
„Warum sollte das ein Scherz sein?"
„Weil du dir immer die größte Kacke eingefallen lässt um mich zu verarschen." schoss Lucio zurück während er seinen Blick jetzt wieder mir zuwandte. Er lief langsam auf mich zu, während er seine Hand ausstreckte als wäre ich irgendein scheues Kätzchen am Straßenrand welches er aufnehmen wollte.

„Lord, du bist es wirklich oder?"
„Bist du high?" sprach ich meine Gedanken laut aus woraufhin Elian neben mir belustigt schnaubte.
Lucio quietschte nicht sehr männlich auf.
„Du bist es wirklich Sorella!" jubelte er ehe er mich in seine Arme schloss und einmal im Kreis herumwirbelte.

Als er mich wieder absetzte drehte sich alles in meinem Kopf weshalb ich einen Schritt zurück schwankte. Dieser Kerl war wirklich-
„Alles okay?" hörte ich Elian fragen welcher vorsichtig eine Hand an meinen Rücken gelegt hatte um zu verhindern das ich umfiel.
„Ja." nickte ich.
„Hast du Garret erreicht?" fragte er nun an Lucio gewandt während dieser sich auf den Fahrersitz quetschte.
„Hab ich. Sie sehen sich auch etwas weiter außerhalb um. Vielleicht haben wir Glück und finden ihn endlich."

Auf der Rückfahrt wuchs die Panik in mir mit jedem Meter dem wir uns den Anwesen der Romano's näherten. Elian schien dies irgendwie zu bemerken, denn er griff nach meiner Hand und verschränkte unsere Finger erneut miteinander. Sanft strich er über meinen Handrücken, weshalb mich eine wohlige Wärme überkam. Daran könnte ich mich gewöhnen.
„Er wird niemanden von uns auch nur ein Haar krümmen, okay?"
Ich nickte, obwohl ich immer noch nicht ganz davon überzeugt war.
Er würde wieder einen Weg finden.

Nachdem mich Jax und Taz an der Haustür überrannt hatten, wurde ich nun von Arianna fast zu Boden gerissen.
„Liebes, hast du mir einen Schrecken eingejagt. Bitte mach das nie wieder." nuschelte sie in die Umarmung in welche sie mich gezogen hatte. Überrumpelt legte ich meine Arme ebenfalls um sie.
„Warum bist du denn einfach so abgehauen, liebes?" fragte sie während sie sich wieder von mir löste.
„Ich-„
„Darüber wollte ich mit dir und Dad reden." rettete mich Elian und deutete nach oben.
„In der Küche steht noch etwas vom Abendessen, nimm dir gerne etwas." tätschelte mir Arianna die Schulter ehe sie Elian nach oben folgte.

In der Küche warf ich einen Blick in den Topf und griff kurzentschlossen nach einem Teller um mir eine Portion zunehmen.
Ein genüssliches seufzen entfuhr mir.
Wenn Arianna eines definitiv konnte, was es fantastisch zu kochen. Alles was ich bisher von ihr essen durfte war köstlich gewesen.
Nachdem ich meine Portion verschlungen, und das dreckige Besteck in den Geschirrspüler verfrachtet hatte, drehte ich mich um um nach den Hunden zu schauen. Jedoch lehnte ein wirklich gut aussehender Italiener im Türrahmen und beobachtete mich schief grinsend.

„Ist was?" wollte ich verwirrt wissen.
Elian nickte wobei ihm eine seiner dunklen Strähnen ins Gesicht fiel.
„Du hast da was, Pigmeo." deutete er mit seinem Zeigefinger auf meinen Mundwinkel.
„Hier?"
Er nickte wieder.
„Ist es weg?" wollte ich wissen nachdem ich an besagtem Mundwinkel gerubbelt hatte.
„Nein, es ist immer noch da."
Genervt versuchte ich es erneut, dieses Mal jedoch mit etwas mehr Kraft. Was war denn da überhaupt? Bestimmt Essensreste.

„Ist es jetzt weg?" fragte ich erneut.
Elian kam mir einen Schritt näher und beugte sich zu mir nach unten. Sein Gesicht kam meinem gefährlich nahe. Augenblicklich hielt ich die Luft an und beobachtete aus großen Augen was er vorhatte. Ein verschmitztes Grinsen legte sich auf seine Lippen als er mit dem Daumen über meinen Mundwinkel wischte. Ich zuckte vor Überraschung zusammen während sich auf meinen Armen eine Gänsehaut breit machte. Heilige scheiße. Was tat er denn da?
„So, jetzt ist es weg." verkündete Elian mir immer noch breit grinsend ehe er endlich Abstand zwischen uns brachte. Seine Nähe stellte nämlich komische Dinge mit mir an.
„Danke." gab ich immer noch neben der Spur von mir, ehe ich an ihm vorbei in den Flur trat.

„Mein Dad möchte kurz mit dir reden." rief er mir hinterher und ich hielt abrupt inne.
„Mum hat mit ihm geredet und er möchte dir ein freundliches Angebot machen."
Mit einem letzten Blick in seine Richtung ging ich also zu Silvios Büro.

Nach meinem Klopfen ertönte ein gedämpftes Herein. Mit schwitzigen Händen öffnete ich die Tür und schloss sie kurz darauf wieder hinter mir.
In Silvios Büro roch es angenehm nach Kaffee während das warme Licht mich etwas entspannen ließ. Silvio saß hinter einem wuchtigen Mahagoni Schreibtisch in einem Ledersessel.
„Setzt dich." deutete er auf einen der Sessel welche vor seinem Schreibtisch standen. Mit einem Nicken folgte ich seiner Anweisung.
„Also, Blake. Du hast bestimmt schon mitbekommen das wir den ein oder anderen Feind haben. Die hat jeder in diesen Kreisen. Der eine mehr, der andere weniger. Wer auch immer dieser jemand sein mag vor dem du uns schützen wolltest, er wird nicht einfach so auf uns losgehen. Wir sind eine der Größen Mafia Familien und jeder weiß, das mit uns nicht zu spaßen ist. Legt sich jemand mit uns an, dann bedeutet das für ihn seinen Tod. Also sei dir sicher das er uns in Frieden lassen wird. Wir werden trotzdem vorsichtig sein und den Schutz verstärken."
Überrumpelt saß ich da und sah Silvio einfach nur an.
„Das du geflüchtet bist um uns vor diesem jemand zu schützen, das du Elian vor Feinden gerettet hast und sogar Ware für uns abgeholt hast, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken zeigt, dass du diesen Platz verdient hast.
Ich biete dir einen Platz in meiner Familie an. Du musst dich nicht verpflichten oder sonst was, wenn du wieder gehen willst tu das, und du entscheidest welche Aufträge du machen willst und welche nicht."
Plötzlich legt sich ein Grinsen auf Silvios Lippen ehe er ungläubig lachte.
„Ich habe noch nie jemandem ein solches Angebot gemacht, aber du bist meinen Söhnen und meiner Frau anscheinen ziemlich ans Herz gewachsen, und meiner Familie kann ich keinen Wunsch ausschlagen. Also, nimmst du das Angebot an?"
Mir klappte der Mund auf. Das war-
Heilige Mutter.
„Ja, ich nehme das Angebot an." sprudelte es ohne das ich groß darüber nachdenken konnte aus mir heraus.
Silvio sah mich zufrieden an, ehe er sich erhob, den Tisch umrundete und mir seine Hand hinhielt.
„Willkommen in der Familie."
Familie.
Familie war etwas was mir genommen wurde, aber gerade jetzt, in diesem Moment fühlte es sich so an als hätte ich ein einziges winziges Stück davon wieder bekommen. Und dieses winzige Stück welches ich gerade zurück bekommen hatte hielt ich in Ehren in meinen Händen.
„In deinem Zimmer wartet mein Arzt auf dich, er sieht sich die Narbe und deine anderen Verletzungen an."
Elian hatte ihm das bestimmt berichtet.
„Danke." ich konnte das eben geschehene noch immer nicht fassen.

" ich konnte das eben geschehene noch immer nicht fassen

Oops! This image does not follow our content guidelines. To continue publishing, please remove it or upload a different image.

Was haltet ihr von Silvios Angebot?

He saved me Where stories live. Discover now