Kapitel 9

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„Aufstehen Aurora! Du gehst in die High School!"
Ich schreckte aus meinem Schönheitsschlaf hoch. „Warte was?" , schrie ich Maria ins Gesicht. „Du hast mich verstanden, Auri. Die ganze Zeit hier alleine zu hocken, tut dir nicht gut. Außerdem lernst du in der High School all den Kram, den du hier immer zuhause machst." , sagte sie und zog mich aus dem Bett. „Auch wenn ich wollte, ich kann nicht Maria. Ich treffe mich täglich mehrere Stunden mit Peter, damit er mit mir über seine Gefühle sprechen kann. Er brauch etwas Festes, ich kann das nicht einfach abbrechen." , entgegnete ich leicht verschlafen. „Du weißt schon, dass Schule nicht 24 Stunden am Tag ist, oder? Du gehst um 15 Uhr nach Hause und hast immer noch Zeit, dich mit Peter zu treffen." Ich sah sie seufzend an. „Jetzt zieh dich an!"

15 Minuten später:
„Fertig" , sagte ich und kam aus meinem Schrank hinaus. „Oh nein, nein nein, nein" , rief Maria und sah mich angeekelt an. Ich guckte an mir herunter und verstand das Problem nicht. „Aurora, du kannst doch nicht ein kariertes Hemd mit einer linierten Hose anziehen. Und dann diese Stiefel und der Pelzmantel. Das passt sowas von gar nicht zusammen. Ich bin zwar alt, aber ich versteh wenigstens noch etwas von Mode. Warte mal!" , sagte sie und ging zu meinem Schrank. „Ich suche dir etwas hübsches .... gleichzeitig schlichtes. Etwas, was dich nicht auffallen lässt .... aber du wirst trz strahlen. Bitte schön!", sagte sie und warf mir Klamotten hin.

„Bist du dir sicher?" , fragte ich und sah irritiert an mir herunter

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„Bist du dir sicher?" , fragte ich und sah irritiert an mir herunter. „Du siehst echt toll aus. Genau so ziehen sich die Teenager heute an.", entgegnete sie. „Ja mag sein, aber ich bin kein Teenager von HEUTE." , seufzte ich. „Komm schon, sei mal ein bisschen offene!", sagte sie und warf mir einen Rucksack in die Arme. „Das ist alles was du brauchst. Stifte, Hefter, Papier, Essensgeld usw. Und das hier brauchst du ebenfalls.", sagte sie und drückte mir einen Flyer in die Hand. „Das ist die Hawkins High School. In dem Flyer ist ein Geländeplan. Und ich habe dir auch deinen Stundenplan mit rein gelegt".
„Warte mal, wann hast du das alles geplant? Und wann hast du mich angemeldet?" Sie schmunzelte nur. „Ich wollte dich schon vor 9 Monaten anmelden. Doch ich musste bis zum nächsten Schuljahr warten.... Jetzt geh ins Auto!" , rief sie und ging mit mir zusammen den Flur entlang.

„Wow Aurora, wo gehst du denn hin?" , fragte mich eine Stimme und natürlich war es mein Bruder. Steve. „Als würde dich das was angehen, Rogers!", sagte ich und versuchte mir meinen Schmerz nicht anmerken zu lassen. Jedes Mal, wenn ich mit ihm reden musste, kamen diese Gefühle hoch. Die Gefühle von damals und ich versetzte mich wieder komplett in die damalige Situation. Ich schätze es sind meine Kräfte. Sie verstärken das alles, was auf Dauer echt anstrengend ist. „Warum bist du nur immer so gemein zu ihm? Steve ist ein wirklich guter Mensch!" Hmmm natürlich, dachte ich, wollte ihr aber nicht antworten. Draußen angekommen setzte ich mich ins Auto. Es war ein Mercedes AMG in schwarz. Rote Ledersitze und sogar eine Klimaanlage. Was soll das nur für einen Eindruck machen?! Alle werden denken, ich wäre ein verwöhntes Mädchen mit einem reichen Vater. „Kommst du nicht mit?", fragte ich irritiert. „Komm schon Aurora, du bist 16!", lachte sie. „Deinen ersten Schultag schaffst du ohne mich." Naja, mein erster Schultag war es nicht. Das war auch nicht mein Problem, aber das Schulkonzept hat sich doch bestimmt verändert. Wie sollte ich damit klar kommen? Das hat mir schließlich keiner erklärt. Seufzend schloss ich die Tür.

Die ganze Fahrt über hab ich aufgeregt aus dem Fenster geguckt. Ich hoffe sie werden mich nicht hassen. Am liebsten wäre ich einfach unsichtbar und müsste mit niemandem reden. Ich bin nur hier, um zu lernen. Mehr will ich überhaupt nicht. Nach gefühlten Stunden hielt nun der Wagen vor der Schule und Happy öffnete die Tür. Bitte seht mich nicht an, bitte seht mich nicht an, bitte seht mich nicht an. Ich trat aus dem Auto und hob langsam den Kopf. War ja klar, ALLE sahen mich an. Schüler, Lehrer, der Hausmeister und sogar der Hund des Hausmeisters.

Sichtlich überfordert lief ich schnell ins Schulgebäude um Blickkontakt zu vermeiden. Doch in den Gängen genau das selbe. Alle musterten mich von oben bis unten. Manche hatten ekelige Blicke, manche aber auch ganz einladende. Mit gesenktem Kopf lief ich weiter und suchte verzweifelt Klassenzimmer 14b.
Zimmer 9a, Zimmer 11c, Zimmer 3b. Diese Räume hatten ja gar kein System, wie sollte man sich bitte zurecht finden. „Hey, brauchst du Hilfe?", hörte ich und blickte auf. Ein großes Mädchen, Kaffebraune Haut, Locken. Sie sah ganz nett aus, weswegen ich mich auf die Unterhaltung einließ.
„Äh ja. Ich muss zum Zimmer 14b."
„Ah verstehe. Du musst einfach den Flur runter, nach links abbiegen und dann die erste Tür rechts. Ich bin übrigens Mj."
Ich nickte dankbar und ging ihrer Wegbeschreibung nach.

Mit gesenktem Kopf ging ich ins Klassenzimmer. Ein paar Schüler saßen schon an ihren Plätzen, andere quatschten und tratschten. Hier war ich allen ziemlich egal. Also setzte ich mich in die letzte Reihe an einen kleinen Tisch, warf meinen Rucksack drauf und packte nun einen Block und einen Kugelschreiber aus. Auf meinem Stundenplan stand, dass ich Geschichte hatte. Also schrieb ich die Überschrift und das Datum auf. Relativ vertieft in meine Gedanken, legte mir jemand einen Brief auf den Tisch. Ich sah den Brief an und danach die Person. Naja besser gesagt drei Personen. Drei Mädchen. Eines hatte braune wellige Haare bis zu den Schultern. Ein anderes hatte blonde lockige Haare und trug eine Brille. Und das dritte Mädchen hatte ebenfalls schulterlange blonde Haare. Komplett geglättet und mit blauen Augen. „Das ist ein Willkommensbrief!", sagte die Braunhaarige. Alle waren relativ schüchtern. „Ähm danke, schätze ich." Ich nahm den Brief in die Hand. Er war knallblau und hatte ein Siegel drauf. „Wir sind Nora, Milla und Wilma. Wir sind sowas wie Besties und wollten dich fragen ob du mit uns zusammen Mittag essen gehen willst. Es gibt einen tollen Taco Laden, falls dich sowas interessiert.", sagte die blondhaarige. „I-Ihr kennt mich doch nicht mal. Wir haben so gut wie kein Wort gewechselt.", stotterte ich und war wirklich irritiert. „Ja, ist uns schon bewusst. Aber wir sind offen für neue Menschen und du siehst ganz nett aus" sagte die blonde mit der Brille. Ich glaube das war Milla. Die braunhaarige war Nora. Und die andere Blonde hieß Wilma. Ich wusste nicht ganz was ich von ihnen halten sollte. Doch ein paar Freunde konnten nicht schaden, und Lügner waren sie auch nicht. Das würde ich sofort erkennen. Ich erinnerte mich daran, was ich eigentlich heute morgen im Auto sagte. Am liebsten würde ich mit niemanden reden. Doch die Mädchen sind wirklich nett.

„W-wenn's euch nichts ausmacht, dann ja. Ich würde mich freuen.", sagte ich und schenkte ihnen ein kleines Lächeln. Sie lächelten zurück und setzten sich auf ihre Plätze. Sichtlich verdutzt sah ich mich um. Nora saß auf meiner einen Seite, Milla auf meiner anderen und Wilma genau vor mir. Wow, ich schätze das konnte ein echt nettes Schuljahr werden.

Wie gefällts euch bis jetzt? ❤️❤️❤️

I will never forgive you this |  Peter Parker, Steve Rogers Where stories live. Discover now