Harrys P.O.V
In den darauffolgenden Wochen machten wir uns immer mehr Gedanken, telefonierten mit den Behörden und mussten massenweise Formulare ausfüllen. Es kam mir vor als hätte es Jahre gedauert, bis wir eine Bestätigung erhielten überhaupt eine Adoption durchführen zu können. Unsere Entscheidung fiel in wenigen Sekunden. Maddie, 1/2 Jahr. Es war Liebe auf den ersten Blick. Ihre Augen, klarblau, faszinierend, weil sie mich an Niall erinnerten. Auf ihrem kleinen Kopf bildeten sich schon kleine blonde Locken. Nicht nur in meinem Brustkorb schlug das Herz schneller, sondern auch bei Niall machten sich spürbar Gefühle breit. "Das ist sie", flüsterte er zu mir. Mit einem Kuss stimmte ich ihm zu. Ich war glücklich. Alle Anspannung fiel von mir ab. Man gab uns noch Zeit mit ihr, durften sie auf den Arm nehmen. Füttern. Sie war sofort wie ein Teil von uns, als wäre sie schon immer bei uns gewesen. "Wir haben uns für Maddie entschieden", gab Niall der Mitarbeiterin vom Amt zu verstehen. Ein Blick in die Akten dämpfte unser Glück schlagartig. "Maddie hat noch einen älteren Bruder. Wir wollen die beiden ungern auseinander reissen, aber natürlich müssen sie entscheiden wie es für sie am besten ist.", meinte sie. Ein Schlag ins Gesicht. Für beide von uns. Wieso hatte man uns das nicht vorher gesagt? "Ich glaube wir sollten da nochmal genau nachdenken", meinte ich und ging mit Niall aus dem Raum. Enttäuscht sah er zu Boden. Ohne Worte nahm ich ihn in den Arm, drückte ihn fest an mich. "Harry sie ist so...bezaubernd", nuschelte er in meinen Pullover. "Ich weiß", flüsterte ich zu ihm und strich beruhigend über seinen Rücken. "Wieso nehmen wir ihren Bruder nicht auch? Wenn wir mit einem Kind klar kommen dann auch mit zwei", meinte ich schlicht. Er löste sich leicht um mir besser in die Augen sehen zu können. Ich spürte wieder wie unsicher er wurde. "Sicher das wir das schaffen? Du mit deiner Arbeit und ich allein...ich weiß nicht" "Es wird nie wieder ein Kind geben das uns so verzaubert wie Maddie und ich bin mir zu 1000% sicher, das ihr Bruder genauso wundervoll ist wie sie. Ich weiß das du ein guter Vater wirst! Für beide Kinder. Außerdem werde ich in Elternzeit gehen, dann sind wir beide Zuhause und du bist nicht allein", brachte ich ihm meine Zuversicht näher. "Ich liebe dich, weißt du das?", meinte Niall und sah mir überzeugend in die Augen. "Ich dich auch, Daddy" Ein Kuss. Mit dem die Entscheidung gefallen war. Knapp einen Monat später waren Maddie und ihr 1 Jahr älterer Bruder Maddox vollständig bei uns eingezogen.
Nialls P.O.V
"Können wir dann los?", fragte Louis ungeduldig. Genau in diesem Moment schloss Danielle die Tür auf und nahm Harry Emma ab. "Jetzt ja", meinte Liam. Wir fuhren mit einem Auto zum Interview. Das Studio kannten wir nur zu gut. Gerade ich würde es nicht vergessen. Harry hatte hier vor vielen Jahren Josh geschlagen. Aus Eifersucht wie sich später herausstellte. Mittlerweile war Josh in einer Beziehung und verstand sich sogar recht gut mit Haz. Viel Kontakt hatten wir nicht, aber wenn dann war es ertragbar. Das Interview begann sofort. Überall musste Zeit eingespart werden, bei uns fing man an. Schließlich waren wir nicht mehr berühmt und so konnte man die Sendezeit für wichtigeres nutzen. Zuerst das übliche. Wie ist das Leben in einer Boyband? Wie kommt man mit der Berühmtheit klar und und und. Fragen die wir im Schlaf beantworten konnten. Sinnvollere Fragen waren allerdings mehr die, die beschrieben wie wir jetzt lebten und was wir taten. Es ging der Reihe nach. In jedem einzelnen Gesicht war der pure stolz zu erkennen. Liam liebte seinen Job als Fitnesstrainer, bei dem er genügend Zeit für seine Kinder hatte. Louis konnte es selbst noch nicht glauben das er nun X-Factor moderierte und Schauspielkurse gab. Eleanor modelte ab und zu noch, aber ansonsten kümmerten sie sich um ihre 3 Kinder. Max war mit seinen 5 Jahren der älteste. Mary war 3 und Jade 2 Jahre. Auch Zayn und Perrie waren mit Tayler glücklich. Sie waren die einzigen von uns die nicht verheiratet waren. Er hatte sich mit dem Antrag ziemlich Zeit gelassen, doch nächstes Frühjahr war es auch bei den beiden soweit. Dann waren wir dran. Kurz erzählten wir von den Kindern und der Hochzeit. Ich würde nie vergessen wie nervös ich war, als ich Harry den Antrag machte. Es sollte perfekt werden. Nichts sollte schief gehen. Liam half mir bei der Idee und der Ausarbeitung. Allein hätte ich wahrscheinlich irgendwann aufgegeben, weil ich zu unsicher war. Mir gefiel die Idee, welche zum Teil von Liam kam. Es war Samstag und Harry nahm sich extra für mich frei. Wir fuhren gemeinsam weg. An den Strand, wo ich eine kleine Bootstour organisierte. Er schien von meinem Plan nichts zu ahnen, sondern genoss einfach nur unsere Zeit zu zweit. Während die Sonne unterging saßen wir dicht beieinander am Strand. Ich hatte meine Gitarre dabei und fing langsam an Little Things zu singen. Er lauschte meiner Stimme, sah mir dabei tief in die Augen und ich hatte Angst den Text zu vergessen. "Ich liebe dich", sagte er als ich die Gitarre zur Seite legte. Mein verlegenes Grinsen kam zum Vorschein, während ich zärtlich küsste. Als er sich löste, ließ sein Blick nicht los. "Haz?", begann ich langsam. "Ja?" Nervös zog ich das kleine samtüberzogene Kästchen heraus. "Willst du mich heiraten?" Mein Herz klopfte wie noch nie zuvor. Die Sekunden bis zu seiner Antwort zogen sich wie Kaugummi. Angst, Verzweiflung, alle Gefühle spielten sich in mir ab, bis er mich endlich erlöste indem er mein Gesicht in seine Hände nahm und zu sich zog. Wahrscheinlich war das der perfekteste Kuss meines Lebens. Schöner hätte sein Ja gar nicht werden können.
Harrys P.O.V
Stolz und doch verlegen zeigte ich meinen Ehering. Erinnerungen an die Hochzeit, den Junggesellenabschied und vor allem an die wunderschönen Flitterwochen kamen hoch. Drei Monate nachdem Niall mir den Antrag gemacht hat flogen wir mit den Jungs, Eleanor, Danielle und Perrie nach Los Angeles. Lange hatten wir überlegt wie wir heiraten wollten, aber was klassisches war uns zu langweilig. Louis sagte mal aus Spaß "Wie wärs mit LA?". Für uns war das allerdings die Idee. Es war zwar kitschig am Strand zu heiraten, aber eben auch eine einmalige Sache die wir nie vergessen würden. Den ganzen Flug über tuschelten die Jungs. Es war unübersehbar das sie was im Schilde führten. Am Flughafen verabschiedeten sich die Mädchen von uns. Niall sah mich fragend an, doch auch ich hatte keine Ahnung. Wir fuhren mit einem Mietwagen weg, bis wir nach knapp 3 1/2 Stunden plötzlich in Las Vegas ankamen. Total verdutzt sahen wir die drei an. "Keine Hochzeit ohne Junggesellenabschied", meinten sie und fingen an unsere Koffer auszuladen. Wir bezogen ein ziemlich schickes Hotel. Zu allererst schliefen wir unseren Jetlag aus, aber am nächsten Tag war Party angesagt. Jeder von ihnen hatte eine kleine Überraschung für uns. Zayn organisierte die Clubs. Wir kamen in jeden ohne Probleme rein. Soviel Spaß wie an diesem Abend hatten wir wahrscheinlich lange nicht mehr. Louis' Überraschung wartete im nächsten Club auf uns. Spätestens nachdem die drei uns auf zwei Stühle setzen wurde uns klar was Sache war. "Kein Junggesellenabschied ohne Stripperin", lachte Louis und auch Zayn neben ihm lachte sich schlapp. Niall guckte völlig überfordert, während ich mir einfach nur dachte das unsere Freunde, trotz ihres Alters, immer noch Kindsköpfe waren. Ich machte mir einen Spaß draus und flirtete mit der brünetten. Als es dann langsam dem Ende zuging erlöste ich meinen Nialler. Ich stand auf und bedankte mich ganz herzlich bei Louis. Liam zog mich zur Seite, gab mir eine Adresse. Niall und ich nahmen uns ein Taxi. Es war ein riesiges Gebäude. Man schickte uns bis ganz nach oben, auf das Dach von dem man die ganze Skyline Las Vegas' sehen konnte. Ein Dinner war vorbereitet. Ganz klar typisch Liam. Der Abend war wunderschön und wir waren den dreien unheimlich dankbar. Den nächsten Morgen verbrachten wir noch dort, bevor wir zurück nach LA fuhren. Niall und ich mussten uns noch mit dem Pfarrer treffen, um die letzten Einzelheiten zu besprechen. Die anderen beschäftigten sich in LA. Ich schlief in der Nacht kaum, so nervös war ich. Die Vorfreude war riesig und ich konnte es kaum abwarten. Meine Gefühle wurden allerdings noch getoppt als ich Niall im weisen Anzug sah. Es wirkte alles so perfekt. Die Mädchen hatten am Strand Deko aufgebaut, sodass es noch schöner und perfekter wirkte.
