Kapitel 8

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Harrys P.O.V

Er schrie mich an. Wollte das ich ging. Doch ich verstand es nicht. Es lag also an mir. Was hatte ich falsch gemacht? "Ist es wegen der Sache mit Josh?", fragte ich so gelassen wie ich nur konnte. Draußen fing es an zu regnen. Nialls Tränen flossen fast genauso planlos wir die Regentropfen. Es schmerzte ihn weinen zu sehen und das Thema anzusprechen. "Es liegt nicht an Josh sondern an dir! Ich will das du gehst und mich in Ruhe-" Weiter ließ ich ihn nicht ausreden. Wie von selbst legten sich meine Hände an seine Wange und ich küsste ihn. Augenblicklich war er still. Erwiderte. In mir breitete sich eine undefinierbare Wärme aus. Seine Hände legten sich an meine Hüfte. Ich zog ihn näher zu mir und küsste ihn leidenschaftlicher. Das Gefühl war unbeschreiblich. Noch nie fühlte ich das bei einem Mädchen. Bei keinem Menschen zuvor fühlte ich mich so gut und wohl wie gerade bei ihm. Niall meinem besten Freund für den mein Herz schlug. Der Kuss intensivierte sich immer mehr, bis ich plötzlich abbrach und ein Stück von ihm wegging. "Tut mir Leid", stammelte ich verlegen. Niall sagte nichts. Er stand einfach nur schweigend da und tat nichts. Vergeblich suchte ich Worte mit denen ich erklären könnte was gerade geschehen war. Immer noch benommen verließ ich den Raum und suchte im Regen nach einem Platz wo ich allein sein konnte. Von weitem sah ich einen umgefallen Baumstamm auf den ich mich setzen wollte, doch so weit kam ich nicht. Eine warme Hand auf meiner Schulter ließ mich erstarren. Unsicher drehte mich um und sah in die schönsten Augen die die Welt wahrscheinlich hatte. Wieder fing mein Herz an zu rasen. Meine Wimpern blinzelten die Regentropfen weg, damit ich ihn noch besser ansehen konnte. Seine Haare fielen ihm nass ins Gesicht. Seine Augen wirkten unsicher und ängstlich. Völlig unerwartet legte er seine Lippen auf meine. Sie bewegten sich passend, als wären sie füreinander geschaffen. Meine Finger griffen an seine Taille und drückten ihn zu mir. Seine Hände legten sich erst vorsichtig an meine Wangen, bevor sie sich in meinen nassen Locken verloren.

Nialls. P.O.V

Ihn zu küssen war das beste was ich je erleben durfte. Es regnete in Strömen, doch keinen von uns störte es. Wir hatten nur uns. Das war alles was zählte. Auch wenn immer noch dieses große Fragezeichen in meinem Kopf leuchtete, genoss ich den Moment in vollen Zügen. Meine Lippen ließen nicht einmal von ihm ab. Aber der Regen war fürchterlich kalt, sodass sich schon bald eine unangenehme Gänsehaut auf mir ausbreitete. Ich fing sogar an zu zittern ohne es zu bemerken. Harry löste sich abrupt und zog mich ins Haus. Seine Augen hatten dieses glückliche Strahlen, welches durch sein zartes Lächeln unterstützt wurde. Ich erwiderte es zufrieden und wollte ihn einfach nur wieder bei mir haben. Aus dem Badezimmer holte er ein Handtuch und gab es mir. Schnell trocknete ich meine Haare einigermaßen. Seine Locken klebten immer noch nass an seiner Stirn, was ihn aber nicht weniger attraktiv machte. Im Gegenteil. Er wirkte unglaublich perfekt. Ich liebte ihn. Es wurde mir von Sekunde zu Sekunde bewusster. Je öfter er mir in die Augen sah, desto mehr schrie es in mir nach ihm. "Ich geh mal schnell duschen", meinte ich knapp und schloss hinter mir die Badezimmertür. Das heiße Wasser tat gut auf einem leicht ausgekühlten Körper. Doch lange genoss ich es nicht. Ich beeilte mich um einfach schnell wieder zu Harry zu kommen. Kleidung hatte ich glücklicherweise noch im Badezimmer, welche ich mir überzog. Als ich nach draußen kam trocknete er sich die Haare. Mit dem selben Handtuch das ich ebenfalls benutzt hatte und sah aus dem Fenster. Er wirkte nachdenklich. Von hinten legte ich meine Hände an seine Hüften und meinen Kopf auf seinen Rücken. Ich riskierte in diesem Moment so viel. Jeder Zeit hätte er mich zurückweisen können, doch er tat es nicht. Griff meine Hände und verschränkte unsere Finger. "Du solltest auch kurz duschen", meinte ich und schob ihn zum Bad. Aus seinem Koffer, der schon vorhin im Zimmer stand zog ich eine Jeans, Boxershorts, Socken und den Hollisterpulli den ich an ihm so liebte. Dankend nahm er sie entgegen und verschwand. Bevor er endgültig die Tür schloss gab er mir noch einen letzten leidenschaftlichen Kuss. Während ich das Wasser fließen hörte legte ich mich aufs Bett und wartete. Bis auch meine Augen langsam zufielen.

Harrys P.O.V

Ich beeilte mich noch nie so sehr beim duschen. In Rekordzeit zog ich mich an und ging nach draußen. Niall lag wie ein kleines Baby auf seinem Bett. Er sah so bezaubernd aus, wunderschön und ich fragte mich wie man beim schlafen so perfekt aussehen konnte. Vorsichtig legte ich mich zu ihm. Ein Lächeln unterdrückte ich erst gar nicht. Niall machte mich unverständlich glücklich. Ich lag ganz dicht an ihm. Meine Finger fuhren ganz sanft an seiner Wange entlang. Er war so wunderschön, dass ich ihn am liebsten einfach nur wieder küssen wollte. Sein Schlaf war ruhig. Er atmete langsam, nur seine Augenlider zuckten ein wenig. Bis sie langsam aufgingen und seine Ozeanblauen Augen mich anstrahlten. Mein Herz klopfte wieder schneller und ich begann zu zittern. Ich hatte das Bedürfnis etwas zu sagen, doch bevor die Worte aus meinem Mund kamen lagen Nialls Lippen schon wieder auf meinen. Bewegten sich vorsichtig im Takt zu meinen. Ich küsste ihn dringlicher, fordernder. Er ging keinen Millimeter von mir, eher rückte er noch näher zu mir. Meiner Finger fuhren an seiner Hüfte hin und her, genau wie seine an meiner. Mein Tshirt rutschte leicht nach oben, was ihn aber nicht davon abbrach weiterzumachen. Seine Finger berührten meine Haut. Es fühlte sich an wie tausend kleine Stromschläge die durch meinen Körper zuckten. Doch schlagartig hörte er auf. In mir machte sich Angst breit. Er rutschte jedoch kein Stück weg von mir. "Warum küsst du mich?", fragte er fast flüsternd. Ich konnte seine Angst vor der Antwort spüren, aber ich wusste ja selbst nicht warum ich es tat. Eigentlich schon. Weil ich ihn liebte. Weil er mich verrückt machte. Seine ganze Anwesenheit war alles was ich brauchte. Was ich mir je gewünscht hatte. War das was ich vermisste und noch nicht wusste was es überhaupt war. "Ich weiß nicht...ich...ich liebe dich", stotterte ich planlos vor mich hin. Eine kurze Redepause entstand. Seine Augen guckten trotzdem starr in meine. "Auf einmal?". Ich hatte keine Antwort. Es war einfach so. Doch Niall konnte ich das so nicht sagen. "Nein...ich habs nur jetzt erst begriffen", versuchte ich ihn zu überzeugen. Er strahlte Unsicherheit aus.

Nialls P.O.V

Innerlich schrie ich vor Freude. Harry liebte mich. Zumindest sagte er das. Die Angst davor das er es nicht so meinen könnte übermannte mich stark. "Bist du dir da ganz sicher?", fragte ich zögerlich. Ich hoffte so sehr das er ja sagte, doch es war zu viel verlangt. "Eigentlich schon. Aber...ich will dir nicht wehtun. Ich will mit dir zusammen sein, aber ich hab Angst das es nicht funktioniert.", gestand er mit sichtlicher Traurigkeit in seinen Augen. Ich sagte nichts. Meine Augen schlossen sich leicht um eine Träne zu unterdrücken. Seine warmen, weichen Lippen näherten sich meinen, bis sie auch den letzten kleinen Abstand schlossen. Mein Körper reagierte sofort. Mein Herz raste, meine Finger zitterten und meine Hände legten sich an seine Wange. "Ich liebe dich", gestand ich zwischen den Küssen. "Ich dich auch", flüsterte Harry in mein Ohr und legte sich neben mich. Meine Finger suchten nach seinen und kreuzten unsere Finger miteinander. "Versuchen wirs wenigstens?", fragte Harry zögerlich. "Du weißt was auf dem Spiel steht?" Er nickte. Und er war sich sicher das wusste ich. "Okay dann...ja", stimmte ich zu und drückte meine Lippen erneut auf seine. Er lächelte in den Kuss hinein und zog mich näher zu sich. Presste unsere Körper aneinander, bis wir einfach nur aneinander gekuschelt liegen blieben. Die Minuten kamen mir wie Stunden vor. Doch ich genoss jede Sekunde davon. Bis mein Magen wie wild zu knurren anfing. "Hast du Hunger?", fragte Harry lachend. "Hab ich immer" "Dann komm. Steh auf", wies er mir an und zog mich mit sich aus dem Bett. Ohne ihn lange aus den Augen zu lassen, zog ich mir Jacke und Schuhe an und lief mit ihm nach draußen. Der Regen hatte stark nachgelassen, sodass wir nicht arg nass wurden. Nach den ersten paar Metern spürte ich Harrys warme Hände an meiner Jackentasche. Schnell zog ich meine Hand aus ihr und nahm seine. Es war mir egal ob uns jemand sah. Von mir aus hätte das Fernsehen auch live übertragen können. Ich war einfach nur glücklich und das konnte die ganze Welt wissen.

Irresistible♥ - (Narry Storan FF)Where stories live. Discover now