Kapitel 2 - Die Sache mit der Spinne

Bắt đầu từ đầu
                                    

Ich ging den Gang hinunter, stieß sie auf und blickte in einen dämmrigen Raum. Das Licht funktionierte nicht, obwohl ich den altmodischen Kippschalter mehrmals betätigte. Ich zuckte nur mit den Schultern und schritt zu einem der Tische, während die Tür hinter mir mit einem lauten Klacken ins Schloss fiel.

Ich warf die Karten auf den einzigen freien Platz, den ich finden konnte, und machte auf dem Absatz kehrt. Wenn ich mich beeilte, dann konnte ich vielleicht sogar den Bus noch erwischen und musste nicht eine halbe Stunde auf den nächsten warten.

Ich griff nach dem Türknauf und zog.

Nichts bewegte sich.

Irritiert runzelte ich die Stirn und zog noch einmal, diesmal mit mehr Kraft. Die Tür musste klemmen, denn sie bewegte sich keinen Millimeter. Selbst dann nicht, als ich mit beiden Händen zupackte und daran rüttelte. Ich blickte verwirrt auf den Knauf hinunter.

Langsam stieg eine furchtbare Ahnung in mir hoch. Diese Vermutung war so erschreckend, dass ich augenblicklich losließ und einen Schritt zurücktrat.

»Nein, das kann nicht sein«, murmelte ich.

Ich starrte auf die alte Kellertür, als würde sie mir meine unausgesprochene Frage beantworten können. Hatte ich mich eingeschlossen? Mein Blick wanderte über die grüne Farbe, die bereits an vielen Stellen abblätterte und das hässliche kalte Metall preisgab, während die Gedanken in meinem Kopf zu rattern begannen.

Wieso hatte Herr Maibach nicht erwähnt, dass sich die Tür von innen nicht würde öffnen lassen? Das konnte er doch nicht vergessen haben? Hatte ich ihm vielleicht nicht richtig zugehört?

Ich erinnerte mich, dass ich mehrmals ungeduldig genickt hatte, als er mir den Weg erklärte, überzeugt davon, dass ich den richtigen Raum schon finden würde, wenn ich die Augen offen hielt.

Nun kam ich mir dumm vor, weil ich nicht einmal sagen konnte, ob dieses Missgeschick hier meine Schuld war oder das Versäumnis meines Geschichtslehrers.

In einem letzten Anflug von Entschlossenheit packte ich den Knauf noch einmal und rüttelte mit aller Kraft. Doch die Tür gab nicht nach. Kein Knirschen, kein Knacken oder sonst ein Anzeichen dafür, dass sie mit genügend Willen aufzustemmen wäre.

»Oh mein Gott«, entkam es mir leise. Ich hämmerte mit der Faust gegen die Tür, aber ich tat mir nur selber weh und so klopfte ich schließlich mit der flachen Hand dagegen. »Hallo?«, rief ich und lauschte. »Ist da jemand!« Nichts rührte sich.

Ich stöhnte frustriert auf. Ausgerechnet heute, wo ich Simons Eltern endlich kennenlernen sollte. Wahrscheinlich würde ich viel zu spät und total abgekämpft dort ankommen, denn wer konnte schon sagen, wie lange es dauern würde, bis mein Geschichtslehrer auf die Idee kam, nach mir zu sehen.

Ich seufzte, drehte mich um und lehnte mich gegen das kalte Metall. Schweigend ließ ich meinen Blick über das Durcheinander schweifen, das hier unten herrschte. Überall stand Zeug herum. Plastikstühle, Standgloben und jede Menge alter Schreibtische, an die sich teils windschiefe Regale lehnten, die mit scheinbar letzter Kraft die alten Wälzer und staubigen Karten vergangener Zeiten auf ihren durchgebogenen Brettern trugen.

Das Licht hier drin war trüb. Nur durch ein paar kleine Fenster oben an den kahlen Betonwänden sickerten ein paar spärliche Sonnenstrahlen in den Raum. Viele kleine Staubpartikel tanzten im goldenen Abendlicht und ich fragte mich unwillkürlich, wann die Sonne heute wohl untergehen würde.

Der Herbst hatte vor kurzem Einzug gehalten und obwohl es tagsüber noch relativ mild war, wurden die Nächte kalt und kamen früh, sodass ich schon sehr bald im Dunkeln sitzen würde.

Das Licht in unseren SchattenNơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ