Kapitel XII

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Die Augen des Butlers suchen gezielt nach einem geeigneten Opfer, welches bestimmte Informationen für ihn bereithalten soll.
Wie ein Adler wachsam, und Geschickt schaute er sich um und drehte seinen Kopf dabei ab und an entweder nach links oder nach Rechts.
Von vorne hörte man 2 junge Damen miteinander tuscheln.
Sie sind zwar etwas weiter weg, dennoch entgeht seinem teuflischen Gehör wirklich absolut nichts.
Seine Augen suchten den Kontakt zu ihnen.
Sie standen bei seinem jungen Herrn.
Gezielt beobachtete Sebastian sie und achtete auf jedes einzelne Detail, was sie von sich gaben.

"...Wir wissen nur dass er schwarze Kleidung trägt, und nur Menschen mit Besteck angreift.
Seine Haare sollen rabenschwarz sein, seine Augen rostbraun.
Er ist groß und schlank."

Hm... Interessant.
Dieses Phantom ist wirklich ein besonderer Fall.
Diese Beschreibung kommt ganz auf.. ihn selbst zu.
Seines Wissens nach hat der Teufel, der ihn leider bekannt ist, sowie er selbst schwarze Haare jedoch goldene Augen.
Das Gefühl von Hass und Abscheu baute sich in ihn auf.
Es ist lange her, seitdem Sebastian ihn das letzte Mal sah.
Und sollte er es, wird er ihn eigenhändig in Stücke reißen.
Wie dem auch sei.
Ihr Gespräch hat jetzt oberste Priorität.

"Nicht zu vergessen, dass er seine Beute immer mit einer gewissen Eleganz umlegt.
Sowie es die Frauen von unserer Teegesellschaft erzählt haben, soll er wunderschön sein."

Würde er es nicht für beleidigend empfinden dass jemand anscheinend versucht ihm nach zu amen, passt diese Beschreibung ebenfalls perfekt zu ihm.
Wie es scheint, setzt der Phantom auf sogenannte "Schattenspiele" wie Sebastian sie gerne nennt.
Man greift nur aus der dunkelsten Seite des Schattens an, zu dem Zeitpunkt, an den das Opfer einem Wie ein Beutetier ausgeliefert ist.
Leise und Muchsmäuschenstill.
Elegant und ohne große Spuren zu hinterlassen.
Dies klingt leider ganz nach der Arbeit des Butlers.

Kaum war das Gespräch der jungen Damen beendet und sie wollten gehen, galt der Blick seines jungen Herrn nun Sebastian.
Skepsis war dort drinnen zu sehen, aber auch eine leichte Art von Schock.
Glaubte er wirklich, das Phantom wäre er?
Er ist seit den jüngsten Geschehnissen und auch seit Jahren davor, immer an der Seite seines Herrn gewesen.
Es sollte also für den Butler der Phantomhives zwar nicht unmöglich sein von einem Ort zum anderen zu gelangen, jedoch wäre ihm dies egal.
Was sich in den Teilen von London abspielt interessiert ihn nicht im geringsten.
Für ihn zählt einzig und allein nur eines:
Das Wohl des jungen Herrn.
Sein Ciel.
Er sollte für immer bei ihn sein.
Und dies am besten in seinen eigenen Armen.
Für einen Teufel mag dieses romantische Klischee widerlich erscheinen, dies war es für ihn auch.
Doch nun kann er es nicht mehr lange zurückhalten.
Je mehr Sebastian sie verdrängte, desto stärker werden sie.
Und nicht nur die Gefühle seinerseits.
Sondern auch das Verlangen.
Das Verlangen ihn schmecken, ihn zu seinem machen zu wollen wird ebenfalls stärker.
Der pure Duft der Erregung den er Nachts von sich gibt, lässt seine teuflischen und tierischen Instinkte darum betteln und kämpfen endlich an die Oberfläche zu kommen.
Doch er muss sich noch Gedulden.
Eine sehr lange Zeit gedulden.
Es wird jedoch nicht mehr lange dauern, und dann gehört er endlich ihm.
Ihm alleine.
Doch nun sollte er sich wieder an seine Arbeit denken.
Es wäre wirklich unpassend, einen Auftrag als Butler der Phantomhives nicht auszuführen.

In seinen Gedanken versunken bemerkte Sebastian nicht dass sein junger Herr bereits verschwunden war.
Zu sehr haben ihn diese verlockenden Gedanken wieder in ihren Bann gezogen.
Als würden sie ihn magnetisch anziehen.
Dies hat ganze Ähnlichkeit mit seinem Herrn.
Denn auch er zieht den Butler genauso sehr an.

In einer weit entfernten Straße sah er eine junge Dame.
Sie war schlank, trug einen Sonnenhut und ein Kleid.
Zudem hatte sie blonde Haare und blaue Augen.
Alleine schien sie zu wirken.
Als ob sie auf eine Verabredung warten würde, welche nicht erschienen ist denn sie schaute sich erst um bevor sie enttäuscht den Kopf senken ließ.
Ein perfektes Opfer für ihn.
Gezielt bewegte er sich auf sie zu, bis er vor ihr stehen blieb.

Ein Butler in VersuchungWhere stories live. Discover now