Kapitel XI

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Nach dem Frühstück, haben sich Ciel, sowie auch Sebastian sofort in der Kutsche gesetzt, um zu der Stadt zu gelangen.
Man hört das Klappern der Hufe, die auf dem Pfad aufkommen. Man riecht die Waldluft, da sie durch den Wald fahren müssen.
Man hört sogar die verschiedenen Waldtiere einem Konzertspielen, sowie die Insekten freudig surren oder zirpen.
Ein herrlicher Morgen, wo sich sogar die Sonne hinaus traut, da sie sich sonst immer hinter den Regenwolken versteckt.
Herrlich würde man vielleicht denken, würde man nicht Ciel Phantomhive sein.
Für Ciel ist es ein Tag, wie jeder andere.
Es kann noch soviel Farbe da sein. Für ihn ist es so trostlos und farblos wie jeden Tag.
Dies bemerkt man wahrscheinlich ebenfalls an seiner Laune.
Mürrischer als sonst ist er am heutigen Morgen.

Seufzend blickt er hinaus und beobachtet die Wolken am Himmelszelt, die Versuchen schnell das Weite zu suchen, da sie den blauen Himmel, die volle Bühne schenken wollen.

Mit Sebastian ein Gespräch anzufange hat er keine Lust. Beziehungsweise, er möchte sich nicht diese Mühe geben ein Thema heraus zu suchen.
Das heutige Frühstück hatte keine einzige Süßspeise, was frustrierend für den jungen Adligen war.
Er solle seinen Magen nicht verderben, waren die Worte seines Butlers.
Verderben an einer Süßspeise? So ein Unfug!
Er kann jetzt noch viele Süßigkeiten verspeisen, ohne jegliche beschweren, wieso machte sich also Sebastian noch Sorgen darüber?
Eine Frage, die unbeantwortet bleibt.

Sein Blick richtet sich nun doch zu Sebastian, da ihm langweilig wird und diese Ruhe wird so langsam nicht mehr erträglich.
"Ich habe es zwar heute Morgen nicht mit dir mehr gesprochen, doch wecke mich sowie heute Morgen nie wieder auf."
Nicht das er es nicht mochte, es hat ihm nur aus dem Konzept gebracht.
Selbst das Frühstück konnte Ciel nicht in vollen Zügen genießen, weil er die ganze Zeit an Sebastians Nähe denken musste.
Ans Arbeiten hatte er sich ebenfalls davor nicht ran getraut. Zu unkonzentriert war er.
Wären seine Lippen nur näher, dann ...
Dann hätte Sebastian ...
Aufhören sollte er, darüber zu denken.
Sonst würde er noch verrückt werden.

"Wie Sie wünschen, mein junger Herr.
Euch hat es wohl doch Missfallen."

Nein.

"Du warst mir zu nah", kam es doch zu schroff aus seine Lippen, als er es beabsichtigt hatte.

"Dann werde ich euch so wecken, wie ich es jeden Morgen tue.
Ich bitte um Verzeihung, euch verschreckt zu haben."

Darauf antwortet Ciel nichts mehr. Muss er auch nicht, denn die Kutsche hielt an.
"Wir sollen getrennte Wege gehen. So werden wir schneller fertig", meint der Earl, während sein Butler aussteigt.
Nachdem Sebastian draußen ist, folgt Ciel.
Die zwei Stufen geht er hinunter, um auf dem Steinweg aufzukommen.

"Eine hervorragende Idee."

"Wir treffen uns um Punkt 14 Uhr genau hier.
Achte auf jede Kleinigkeit."

"Jawohl, mein junger Herr."
Kurz verbeugt sich Sebastian vor seinem Herrn, bevor er geht.
Ein paar Minuten blickt Ciel ihn hinterher.
Ein Stein fällt ihm vom Herzen, als er endlich weg war.
Nicht dass er seine Anwesenheit nicht ertragen kann.
Es ist nur, er weiß nicht wie lange er es noch aushalten kann nichts zu machen.
Keine Andeutungen, keine Gestiken, keine Worte, die von einer großen Bedeutung tragen.
Wie lange wird er es wohl noch aushalten können?

„Ich liebe dich“, sind Worte, die man nicht so leichtfertig sagen solle.
Man solle dies nur sagen, wenn man es auch wirklich ernst meint, sich auch sicher ist, ob es auch Liebe ist.
Um ehrlich zu sein, ist Ciel sich auch gar nicht wirklich sicher, ob er ihn liebt.
Warum wollen aber dann diese Wörter seine Lippen verlassen?
Wieso hat er dieses verlangen danach?
Liebe kennt er nicht und wenn es wirklich Liebe ist was er verspürt, so findet er es grausam.
Grausam, da er ausgerechnet den Teufel liebt, der nichts spüren kann.
"Ich soll aufhören darüber zu denken", redet er sich selbst ein und macht sich endlich auf dem Weg, um Menschen zu befragen.

Die Straßen sind leer, wahrscheinlich haben die meisten Angst vor dem Phantom, da er auch tagsüber unterwegs ist.
Nur ein paar trauen sich aus ihrer Stube hinaus. Es sind jedoch die meisten Fräuleins, die das Phantom auch nicht sich zu jagen wagt.
Zwei der jungen Frauen gehen an Ciel vorbei.
Sie sind elegant gekleidet.
Tragen weite Kleider, in bunten Farben und große Hüte. Beide haben Sonnenschirme in passende Farben.

"Guten Morgen", begrüßt Ciel die beiden.
Sie sollen die ersten sein, die er befragen wird.
Die eine, mit den blonden Haaren und dem gelbes Kleid, kichert ein wenig.
Die Freundin daneben stupst sie gespielt genervt an, ihre Haare sind braun, blaue Kleidung trägt sie.
"Du kannst doch nicht lachen, wenn der berühmte Earl Ciel Phantomhive uns anspricht", erinnert sie ihre Freundin.

"Ich weiß Annette, aber er sieht so süß aus."

Beide haben wohl vergessen, dass Ciel genau vor ihnen steht.
Sie fangen vor ihm an, über ihn zu sprechen.
Kein wirkliches Interesse hatte der Earl, deren Getratsche zu lauschen, allerdings wäre es auch Unhöflich sie einfach zu unterbrechen und so musste er ein paar Minuten warten, bis sie ihn doch wieder bemerken.
Fühlten sich diese Minuten lange an ....
Wahrscheinlich waren es die längsten, die er jemals erlebt hat.

Nach einer Zeit sieht diese... Annette..? Wieder zu dem jungen Mann vor ihr.
Beschämt lächelt sie und streichelt sich kurz über ihr Kleid.
"Verzeihung, wir waren wohl wieder in unser Element. Wollten Sie etwas von uns?"

‘Das habe ich bemerkt ...’

Ein Lächeln zwingt er sich auf den Lippen, um seine ungeduldig zu unterdrücken.
"Ich wollte euch nur über dem Phantom befragen."

"Dem Phantom?!", ruft die eine, von der Ciel nicht den Namen kennt.

"Olivia, beruhige dich."

"Aber Annette.."

So langsam wurde es wirklich unangenehm.
Gerade als der kleinere sich doch entscheiden wollte zu gehen, wurde sein Arm von dieser Olivia gepackt.

"Wir wissen nicht viel über ihn. Wir wissen nur, dass er schwarze Kleidung trägt und nur Menschen mit Besteck angreift.
Seine Haare sollen rabenschwarz sein. Seine Augen rostbraun.
Er ist groß und schlank."

"Nicht zu vergessen, dass er seine Beute immer mit einer gewissen Eleganz umlegt.
Sowie es die Frauen von unserer Teegesellschaft erzählt haben, soll er wunderschön sein."

Diese Erzählungen ... Irgendwie kommt ihm diese Beschreibung bekannt vor.
Ciel sieht sich um. An einer andere Straßenseite steht Sebastian.
Seine Augen weiten sich, als er ihn genau betrachtet.
Schwarz gekleidet, schwarze Haare, Rostbraune Augen hat er, groß und schlank ist er ebenfalls, das wichtigste ist das er auch nur mit dem Silber Besteck die Feinde tötet.

Unmöglich ist es Sebastian!
Aber wieso passen diese Beschreibungen so gut zu seinem Butler?
Er muss die Sache auf der Spur gehen, zwar glaubt Ciel es nicht, doch auf Nummer sicher gehen möchte er hier schon, es kann doch schließlich nicht schaden ...

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Ein Butler in VersuchungWhere stories live. Discover now