M a f i a R o m a n c e / Dante & Peyton

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Eddison stellte seinen Koffer neben dem Kopf des Mannes ab und öffnete ihn. Mein Blick lag unentwegt auf dem Mann.

»Sagen Sie mir, was passiert ist!«

»Rivalitäten.« Rivalitäten? Er war ein Krimineller? Natürlich musste mir das passieren, dass ich den Mann fand. Doch ich kam aus der Nummer nicht mehr raus. Allerdings sollte ich nicht den Moralapostel spielen. Mein Vater war selbst ein Krimineller und saß für mehrere Jahre nun im Knast. Vermutlich bis ans Ende seiner Tage.

»Ich werde Sie jetzt untersuchen und Sie beantworten meine Fragen, die ich Ihnen stellen werde.« Eddison zog sich Latexhandschuhe an und begann mit der Untersuchung und der Fragestunde.

»Wie heißen Sie?«

»Dante Miralles. Verdammte Scheiße!«, fluchte der Mann. Seine Fäuste ballten sich kurz, wurden allerdings wieder locker.

»Wann wurden Sie geboren?« Eddison zog etwas in eine Spitze.

»Am 15. Oktober 1995.« Heute hatten wir den 14. Oktober. Das hieß, Dante hatte morgen Geburtstag und würde siebenundzwanzig Jahre alt werden. Somit war er vier Jahre und neun Monate älter als ich.

»Wo wurden Sie geboren?« Eddison verabreichte Dante die Spritze.

»Keine verfickte Ahnung, Mann. Vermutlich im Bordell, in dem meine Mutter gearbeitet hat.«, lallte Dante und blinzelte mehrmals.

»Wo war das Etablissement?«

»Fuck, woher soll ich das wissen? Meine Mamá hat ständig in einem anderen Laden gefickt. Ich bin in unzählig vielen Fick-Buden aufgewachsen.« Ich schlang meine Arme um meinen Oberkörper, um mich zu wärmen. Ich konnte meine Gedanken nicht aufhalten. Ich stellte mir eine schwarzhaarigen Jungen vor, der von Frauen umgeben war, die sich prostituieren.

Es war ein schreckliches Bild, was ich mir vorstellte. Meine Hand legte sich kaum merklich auf meinen Unterleib, in dem mein Kind heranwuchs. Es würde schwer werden, zu einem Arzt zu gehen und alles abzuklären, ob ich nun wirklich ein Kind erwartete oder nicht. Eddison durfte das auf keinen Fall erfahren. Unter keinen Umständen!

Ich war weder versichert, noch hatte ich das Geld dafür, um irgendeine Behandlung zu bezahlen. Zudem war Mrs. Stephen so neugierig, dass sie meine Post öffnete, wenn ich welche bekommen sollte.

»Können Sie sich an den Angriff erinnern, Mr. Miralles?«

Dante murmelte etwas vor sich hin und verlor das bewusst sein.

»Mr. Miralles?«, versuchte es Eddison erneut. Doch Dante Miralles wachte nicht mehr auf.

Eddison schloss seinen Koffer und sah mich an. Mein Herz schlug mir bis zum Hals. Ich glaubte genau wie Dante das Bewusstsein zu verlieren.

»Er ist jetzt dein Problem. Ich will mit kriminellen nichts zu tun haben.«

»Aber ... wir können ihn doch nicht hier liegen lassen.«, meinte ich entsetzt.

»Ich kann, Peyton. Und ich werde. Und jetzt will ich meine Bezahlung.« Eddison ging auf mich zu. Meine Augen weiteten sich.

Er konnte doch nicht einfach neben einem Bewusstlosen über mich verfügen. Das war so viel mehr als abstoßend.

»Wir sollten ihn ins Haus bringen.« Doch davon wollte Eddison nichts hören. Er packte mich im Nacken und drückte mich gewaltsam gegen die Steinmauer. Mein Gesicht traf hart auf und ich merkte, wie meine Haut aufriss und zu brennen anfing.

»Eddison ...«, wagte ich zu protestieren.

»Muss ich härter mit dir umgehen, Peyton? Du bist meine Hure. Ich kann mit dir machen was ich will und wie ich will.« Er zog am Bund meiner Leggings und zerrte sie über meine Hintern. Ich konnte die Gürtelschnalle hören. Dann spürte ich den Schmerz. Den körperlichen und den psychischen Schmerz.

Doch der körperliche wird morgen nicht mehr zu spüren sein. Was blieb waren die zerfetzten Stücke meiner Seele.

Nachdem Eddison fertig war und seinen Samen in mich pumpte, ließ er von mir ab und verschwand aus der Gasse. Ich blieb zurück.

Verwundet.

Am Boden zerstört.

Gedemütigt.

Vergewaltigt.

Ich kratzte all meine Lebensgeister zusammen und zog mich wieder richtig an und wandte mich an Dante. Er lag wie vor ein paar Minuten noch auf dem Boden und war bewusstlos.

Wie sollte ich ihn nur in die Wohnung bekommen? Ich ging zu ihm und drehte Dante mitsamt der Decke um, sodass er darauf lag. Dann nahm ich die enden und zog dran. Es brauchte etwas und mit der letzten Energie die ich noch hatte, bewegten wir uns. Ich zog Dante mithilfe der Decke hinters Haus, wo ich eine Gartentür hatte. Das einzige Hindernis war die kleine Treppe von vier Stufen.

Ich packte Dantes Oberkörper und zog seine Arme an seinen Körper und umfasste seinen Oberkörper. So schaffte ich es Dante die Treppe hoch zu schleifen und ins Innere meiner winzigen Wohnung zu bringen. Da meine Couch für ihn zu klein war musste ich ihn ins Schlafzimmer bringen in dem ein altes Bett stand und laut knarzte, als ich ihn versuchte darauf zu heben.

Als es endlich geschafft war, setzte ich mich auf den Boden und atmete schwer. Mein Herz hämmerte gegen meinen Brustkorb und ich legte meinen Kopf in den Nacken. Meine Augen wurden schwer. Die Erschöpfung packte mich und zerrte mich in die Finsternis hinein.

Zu den Albträumen, denen ich nicht entkommen konnte.

Zu meiner zerrissenen Seele, die nicht mehr heilen konnte.

Zu meinen Dämonen, die mich zerstörten.

. . .

• I N S P I R A T I O N •Where stories live. Discover now