Red Cheeks - Kiba x Hinata (Naruto Classic) german/deutsch

Naruto, hör zu...

„O-Okay..."
Ganz langsam hob Kiba die Hand, welche Hinata über seiner linken Schulter sehen konnte. Mehr konnte er nicht sagen. Er wusste auch überhaupt nicht, was er sonst hätte sagen sollen... Deshalb lief er dann einfach los. Und ließ Hinata mit ihrer Ungewissheit allein zurück.

Nachdem er die Straße hinuntergegangen war, sah er sich hektisch zu allen Seiten um und verschwand dann mit einem Hechtsprung in der nächsten Gasse. Dort löste er erst einmal seine Kunst und verwandelte sich in seine normale Form zurück.
-POFF!-
„Ahh... endlich!" Sichtlich erleichtert blickte er auf seinen Parka herunter.
Doch schon im nächsten Moment musste er ein unzufriedenes Grummeln von sich geben. Was hatte er da nur angerichtet? Und viel wichtiger noch: Wie kam er aus dieser Nummer wieder heraus? In grüblerischer Haltung trat er wieder aus der Gasse. Und als er den Kopf hob, erblickte er plötzlich seine Schwester auf der anderen Seite der Straße.
Erschrocken riss er die Augen auf. //Hana! Oh nein, nicht jetzt!//
„KIBA!!"
Zur Flucht blieb ihm keine Zeit mehr, denn sie hatte ihn schon entdeckt und kam nun in sehr energischer Gangart geradewegs auf ihn zu.
Instinktiv wich Kiba ihrem Blick aus und hob schon beschwichtigend seine Hände. „Jaja, ich weiß, ich hätte nicht... Ich war... Ich wollte nur... Eh?!"
Als er plötzlich etwas Flauschiges spürte, sah er auf seine Hände herab, in die ihm soeben etwas gedrückt wurde. Es war Akamaru!
Eine Hand in die Hüfte gestemmt, fuchtelte Hana mit der anderen vor seinem Gesicht herum.
„Das ist DEIN Nin-Ken!!", plärrte sie ihn an und piekte ihm dabei mit zwei Fingern auf die Brust. „Hast du verstanden?! Du musst dich auch um ihn kümmern! Er war heute Morgen zu Hause, also erzähl mir nicht, dass du mit ihm trainieren warst!"
Mit gesenktem Kopf sah Kiba sie an, was seinem Blick eine aggressive Note verlieh.
„Das weiß ich auch!", gab er zähneknirschend zurück. „Aber ich hatte bloß... Akamaru hat nur--"
Plötzlich hielt er inmitten seines Gestammels inne. Denn er hatte jemanden hinter Hana entdeckt.
//Naruto!//
Ruckartig stieß er an seiner Schwester vorbei, wobei er sie mit der Schulter zur Seite rempelte.
„Gomen, Oneesan!! Können wir das auf später verschieben?!", rief er ihr bloß noch zu, ohne sich dabei umzudrehen.
Hana warf ihm einen zornigen Blick hinterher. //Dieser kleine Streuner!//
Doch stieß sie dann einen resignierenden Seufzer aus und drehte sich um, wobei ihr langer Pferdeschwanz in ihrer Bewegung mitwankte. Sie hatte wirklich nicht die geringste Lust, ihrem kleinen Bruder jetzt nachzujagen. Schließlich war sie auf dem Weg zum Fleischer gewesen, um fünf Kilo rohes Rinderherz zu kaufen. Denn die Inuzukas... ähh, die Hunde... hatten noch nicht gefrühstückt.

„Narutooo...!!"
„Heh?"
„Hey Naruto, warte mal!"
Schließlich blieb der Blondschopf stehen und drehte sich mit fragender Miene um.
„Kiba? Hey, was gibt's--", wollte er sich gerade nach dem Befinden erkundigen, doch rannte ihn der Hundejunge einfach über den Haufen und zerrte ihn am Arm hinter sich her.
„H-Hey!!", protestierte Naruto verärgert. „Was denn?! Was denn?!"
In einer stillen Ecke angelangt riss Kiba ihn vor sich und ließ ihn dabei los. Und er schenkte ihm nun so einen finsteren Blick, dass sich eine Schweißperle auf Narutos verunsichertem Gesicht bildete.
„Naruto, hör zu", begann er dann. „Es geht um Hinata... Sie, ähm, sie hatte letzte Nacht einen ziemlich verrückten Traum... in dem sie..." Er hustete in die Faust und schaute dabei etwas angewidert zur Seite. „dich geküsst hat! Na ja, und nun glaubt sie, dies sei wirklich geschehen! Also musst du auch so tun, als sei das wirklich geschehen, alles klar?!"
Energisch zeigte er mit dem Finger auf ihn.
Doch Naruto verstand irgendwie kein Wort.
„N-Nani...?" Er legte den Kopf schief und tippte sich mit dem Zeigefinger ans Kinn. „Noch mal bitte."
„Hä? Argh... Was gibt's denn daran nicht zu verstehen?!", motzte Kiba ihn an und verpasste ihm ohne Vorwarnung eine heftige Kopfnuss.
-WONK!-
„AU! HEY!" Naruto hielt sich die schmerzende Beule.
„Baka!!" Kibas Eckzähne blitzten im morgendlichen Sonnenlicht.
Indes lugte Akamaru aus seinem offenen Parka heraus und sah winselnd zu seinem Herrchen auf.
„Hinata glaubt, dass..." Er streckte den Zeigefinger aus und piekte Naruto gegen die Brust, wobei er jedes einzelne Wort übertrieben betonte. „du - sie - geküsst - hast. So. Jetzt kapiert, du Freak?"
Wieder guckte Naruto schief. Doch dann wurde er leicht rosa um die Nasenspitze und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. „D-Das... das ist ja... hehehee...!"
Kiba schloss die Augen und fasste sich genervt ans Nasenbein.
„Aaaalso", fuhr er dann fort. „Könntest du ihr somit vielleicht freundlicherweise--"
„Ich soll ihr klarmachen, dass sie nur geträumt hat, meinst du?", quatschte Naruto einfach dazwischen, wobei er Kiba mit großen Augen anglotzte.
Der wollte gerade Luft holen, um ihm zu widersprechen, doch plapperte Naruto einfach weiter, wobei er sich nun mit geschlossenen Augen die Nase rieb.
„Das ist zwar echt gemein, denn schließlich bin ich ja ein toller Hecht! Hehe!"
„Hrm?!" Kiba riss zornig die Augen auf.
Für diese blöde Bemerkung hätte er ihm am liebsten noch eine rein gehauen!
Aber stattdessen ballte er die Fäuste und rief völlig außer sich: „N-Na hör mal!! Hinata ist ein tolles Mädchen!! Du... Du hast es gar nicht verdient, dass sie... hrrgh...!"
„Eh?" Naruto blinzelte irritiert, als er Kibas wutentbranntes Gesicht sah. Dann veränderte sich auch sein Ausdruck.
„Das weiß ich!!" rief er ebenso aufgebracht zurück. „Und ich habe nie etwas anderes behauptet, dattebayooo!!"
Beide hatten sie versteifte Posen eingenommen, die Fäuste energisch geballt, die Münder weit aufgerissen und die großen, weißen Kulleraugen zornig aufeinander gerichtet. So standen sie nun dicht an dicht und brüllten einander voll.

Und als Naruto endlich kapierte, was Kiba von ihm wollte, beruhigte er sich schlagartig wieder, seine Augen verzogen sich zu Schlitzen und er zeigte auf sein Gesicht.
„Warum soll ich eigentlich so tun, als hätte ich sie geküsst, wenn das doch gar nicht stimmt? Und was habe ich außerdem nicht verdient...?" wollte er wissen. „Was denn?! Was denn?!"
Kiba verschränkte die Arme vor der Brust und blickte zur Seite. Dabei blies er eingeschnappt die Backen auf.
„Oh Mann, wie kann man nur so beschränkt sein...?"
„Was hast du gesagt?!" Gerade wollte Naruto wieder zu einer Schimpftirade ansetzen, hob schon die drohende Faust, doch da richtete Kiba wieder seinen Blick auf ihn, der plötzlich verdammt zornig aussah. Seine Nase war vor Wutfalten gekräuselt und er bleckte die Zähne, als er schließlich lautstark brüllte:
„BAKA!! Hinata ist in dich verliebt!! Schnallst du das denn gar nicht?!"
...
Prompt blieben die Leute auf den Straßen stehen.
...
Die Vögel in den Bäumen hörten auf zu zwitschern.
...
Die Wolken zogen nicht mehr am Himmel vorüber.
Shikamaru: „Ahh... W-Was ist denn jetzt los?!"
...
Die Insekten hörten auf zu kreuchen und zu fleuchen.
Shino: „...!?"
...
Die Blumen blühten nicht mehr.
Ino: „GYAAHH?! Wozu gieße ich die dann!?"
...
Und die nackten Frauen in dem Onsen nebenan nahmen plötzlich Notiz von dem alten Lüstling, der sie dort bespannte.
Jiraiya: „ICH RECHERCHIERE HIER!! ... Moment. Ist fünfzig wirklich so alt...?"
...
„Äh...?" Naruto glotzte nun so verwirrt aus der Wäsche, wie noch niemals zuvor. „S-Sag das noch mal..."
„Zwing mich nicht dazu", raunte es tiefknurrend aus Kibas Kehle.
Dann neigte Naruto den Kopf zur Seite, zeigte abermals mit dem Finger auf sein Gesicht. Seine Augen waren weit aufgerissen vor Überraschung. „H-Hinata? DIE Hinata... ist... in... mich...?!"
„Ja, Mann! DIE Hinata!", gab Kiba maulig zurück. „Soll ich's dir vielleicht noch buchstabieren?!"
„Nein, danke", winkte Naruto ab und kratzte sich dabei am Hinterkopf. Er sah kurz zur Seite und dann wieder zu Kiba. „Sag mal... Woher weißt du das?"
Kiba stieß ein verächtliches Schnauben aus. „Kch, ich bitte dich... Das erkennt doch wohl ein Blinder mit Krückstock!"
Er erwähnte selbstverständlich nicht, dass er selbst das erst vor einem Tag herausgefunden hatte.
Naruto verschränkte die Arme vor der Brust und nickte einige Male. „Achso, achso..."
Er verharrte kurz in einer grüblerischen Position, wobei sich ganz allmählich ein rosa Schimmer um seine Nasenspitze herum bildete. Schließlich sah er wieder auf und grinste.
„Wow, das ist cool!", rief er plötzlich fröhlich. „Ich glaube, es hat sich noch nie jemand in mich verliebt!"
Das schien ihn wirklich zu freuen!
„Danke für die Info, Kiba!", sagte er und klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter. Anschließend drehte er sich einfach um und lief fröhlich pfeifend Straße hinab.

Kiba sah ihm nach.
Er zuckte leicht.
//Hrrgh...//
Seine gesenkten Fäuste waren so heftig geballt, dass sogar schon die Adern darauf hervortraten. Seine Augenbraue zuckte über seinen energisch geschlossenen Augen und seine ganze Mimik verriet seine überaus zornige Stimmung. Akamaru winselte.
Doch schließlich löste Kiba sich wieder aus seiner Anspannung und stieß einen langen, tiefen Seufzer aus. Anschließend setzte er einen wirklich absolut saudämlichen Blick auf und murmelte vor sich hin:
„Scheiße... Das scheint ja echt schwieriger zu werden, als ich dachte..."