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'Was ein Wunder'

Manche Menschen waren unverbesserlich

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Manche Menschen waren unverbesserlich. Man konnte ihnen sagen, was man wollte, doch ändern, würde sich bei ihnen nichts. Warum auch? Bis dato, hatte deren Leben auch so, wunderbar funktioniert. Kein Grund demnach, etwas ändern zu wollen. Wenn etwas funktioniert, gibt es keinen Grund, etwas zu verändern.

Auf dem Tennisplatz, dort würde Jeannine den Mann um diese Uhrzeit finden. Ob nun tatsächlich am Spielen oder doch eher am Unterhalten, war eine ganz andere Sache. So oder so, dort würde Mister Roberts zu finden sein.

Einfach den Flur geradeaus, dann nach links, denn dort ginge es nach draußen auf die Terrasse; die Treppe dort rechts hinunter; an den Liegen und dem Pool vorbei und den kleinen Weg an der Hecke entlang. Sobald Jeannine den Weg erreicht hätte, könne sie die Leute dann auch bereits Tennis spielen hören. Es war nicht zu verfehlen.

Nach einem Danke, ging Jeannine den beschriebenen Weg durch das Hauptgebäude des Country Clubs nach draußen, ließ dabei ihren Blick jedoch umherschweifen. Rustikal und gemütlich. Viel Holz, eingerahmte Fotos, Zeitungsartikel, Urkunden und Zertifikate und zwei Pokale, konnte sie beim Durchqueren des Hauses entdecken. Demnach war davon auszugehen, dass es davon, noch viel mehr hier gab.

Urlaub. Das vermittelte Blacksmith. Alles schrie förmlich Urlaub. Ruhe, Frieden und die Seele baumeln zu lassen. Einfach mal, dem allzu stressigen Alltag entfliehen.... oder der Ehefrau, dem Ehemann. Stress vom Geld haben. Viele machten hier 'Urlaub', obwohl dessen Leben längst einem Urlaub glich, während der ein oder andere, tatsächlich herkam, um sich von seinem Job zu erholen.

"Uhm..... Entschuldigung", entfuhr es Jeannine auf einmal als ein Mann beim Pool an ihr vorbeiging, "Mister Roberts?"

"Ja?", entgegnete Nicolas, der, wie es aussah, wohl öfters beim Vorbeigehen angesprochen wurde, und drehte sich zu Jeannine, obwohl dieser sich gerade noch mit einem Freund, Kollegen oder Geschäftspartner unterhielt, "Kann ich Ihnen helfen, weil ich...."

"Jeannie Holt. Henry Lowell schickte mich", stellte sich die Rothaarige vor und reichte dem Freund ihres Vorgesetzten die Hand, "Ich arbeite als Chirurgin im Clearwood Medical Center. Haben Sie einen Augenblick? Zehn Minuten. Länger dauert es nicht. Bloß ein paar Fragen."

"Er kann es einfach nicht lassen", begann Roberts zu lachen, schaute dabei zu seinem Begleiter, und schüttelte kurz darauf mit dem Kopf als dieser wieder zu Jeannine sah, "Es tut mir leid, dass Sie meinetwegen hierhergekommen sind, doch es war reine Zeit Verschwendung. Mir geht es gut. Sagen Sie Henry, dass es nichts zu beanstanden gibt. Und wenn Sie schon einmal hier sind, genießen den Tag."

Zum Erwidern oder um etwas einzuwenden, kam Jeannine nicht, denn Roberts hob beim Gehen noch einmal die Hand. Was sollte Sie machen? Ihn festhalten? Dazu zwingen, mit ihr zu reden? Konnte sie nicht. Durfte sie nicht. Es wäre Freiheitsberaubung. Zumal sie den Mann ohnehin nicht kannte.

"Na Dankeschön", entfuhr es Jeannine schnaufend, die sich frustriert und erledigt, dank der Fahrt, auf eine der Liegen am Wasser sinken ließ, "Das lief ja wunderbar."

"Bei ihm stoßen alle auf taube Ohren", war es zu hören, wodurch Jeannine nicht wusste, ob sie oder jemand anderes gemeint gewesen war, und daher zunächst, nicht reagierte, ehe sie zum Pool schaute, "Sie sind nicht die Erste, die mit ihm versuchen wollte zu reden. Sobald das Thema aufkommt, ist es vorbei. Kann man nichts machen."

"Kennen Sie ihn?", vielleicht war es so eine Möglichkeit an Roberts heranzukommen, dachte Jeannine, wenn der Dunkelblonde im Wasser von den Problemen ebenfalls wusste.

"So gut, wie man die meisten hier kennt", meinte der Dunkelblonde und schwamm zum Beckenrand, um sich besser mit Jeannine unterhalten zu können, "Wenn er hier ist, spielt er für zwei, drei Stunden Tennis; geht hin und wieder an die Bar, um einen Scotch zu trinken oder sitzt mit Leuten zusammen beim Essen und redet dabei übers Geschäft. Der ganz gewöhnliche Alltag hier."

Der ganz gewöhnliche Alltag.

Hush [Original Story]Where stories live. Discover now