Teil 7

9 1 4
                                    

Als ich am nächsten Morgen aufwachte dröhnte mein Kopf so doll, als würde jemand darauf einschlagen. Ich setzte mich langsam auf und erschreckte. Ich war nicht in meinem Zimmer, geschweige denn in meinem Haus. Mein Blick ging durchs Zimmer. Es hatte dunkle Wände und die Möbel waren auch weiss und schwarz gehalten. Vor dem Schreibtisch lagen noch Football Sachen. Plötzlich bemerkte ich die Person neben mir und mir stockte der Atem.
Noah lag Oberkörperfrei neben mir in seinem Bett.

Ach du scheiße, bitte nicht!

Schnell schaute ich ob ich noch alles anhatte und konnte wenigstens etwas erleichtert ausatmen.

Das wäre schlimm das erste mal mit dem Badboy der Schule zu haben!
Außerdem wäre unsere Freundschaft, wie eine Feder im Wind weggeflogen.

Mir war der Moment aber trotzdem ziemlich peinlichen und ich versuchte so leise wie möglich aus seinem Bett zu kriechen. Ich schlich leise durch sein Zimmer und drehte mich noch einmal um, um sicherzugehen, dass Noah nicht aufgewacht war.
Ich schloss die Tür leise hinter mir und schaute mich kurz um, damit ich Sichergehen konnte, dass ich niemanden über den Weg laufen würde. Ich tapste zur Haustür, zog mir meine Schuhe an und machte mich auf den Weg zu mir nach Hause.

Na super, dachte ich mir mit immer noch drückendem Kopf. Ich hatte mir den Weg, von gestern nur grob gemerkt, deswegen brauchte ich schließlich eine halbe Stunde nach Hause.
Dort auch endlich angekommen, schlich ich mich durch den Hintereingang, um meinem Bruder ich zu begegnen und ich ihm erklären müsste, wo ich denn war.
Zu meiner Überraschung schaffte ich es wirklich leise bis in mein Zimmer. Ich nahm mir direkt eine Jogginghose und ein Sport-BH, legte diese im Bad ab und ging erst einmal duschen, um den Geruch von Alkohol von mir zu bekommen.

Nach 45 Minuten stand ich dann wieder mit trockenen Haaren in meinem Zimmer und suchte verzweifelt nach meinem Handy, fand es aber nicht und wahrscheinlich hatte ich es auch bei Noah vergessen.
Aber da ich ja heute sowieso noch zu ihm gehen würde, wegen dem Französisch Projekt, kann ich es dann ja wieder mitnehmen.

Unten in der Küche traf ich dann schließlich auf Liam, der an unserer Küchenzeile saß.
„Hi, und wie gehts dir so?", fragte ich.
„Ja, geht so, Kopfschmerzen wie immer."
Ich ging nicht weiter darauf ein und machte mir eine Brühe.
„Und wie gehts dir?"
„Auch gut soweit."
„Wirklich? Nicht irgendwie Muskelkater oder sowas?", verwirrt schaute ich ihn an,

was meinte er denn jetzt damit?

„Ähm, nein, wieso auch?"
„Naja, du bist letzte Nacht nicht nach Hause gekommen und ich wusste nicht ob du vielleicht..naja-"
„LIAM. Nein ganz sicher nicht!"
„Okay, gut dann muss ich mir hoffentlich auch keine Sorgen machen?"
„Nein, Liam und wenn würde es dich auch nichts angehe."
„Ah ha, wo warst überhaupt", jetzt stellte er die Frage, der ich eigentlich aus dem Weg gehen wollte, naja so wie das Gespräch angefangen hat, hätte er mich sowieso gefragt, aber ich hab doch jetzt etwas Panik. Liam war ja schon davor nicht gut auf Noah zu sprechen.
Ich konnte Liams Gesichtsausdruck nicht ganz deuten, er sah neugierig, ernst, wütend, belustig aber auch besorgt aus.
„Ist nicht so wichtig."
„Nenene, du kannst mir jetzt nicht so einfach aus dem Weg gehen! Ich kann natürlich auch Mum und Dad von deiner kleinen Übernachtung bei einem Jungen erzählen!"
„na gut, ich war bei Noah!", obwohl ich mich selbstbewusst anhörte, musste ich echt Mut aufbringen, den Satz zu sagen!
„Warte WAS! Du verarscht mich gerade, oder?", Noah sah jetzt definitiv nur noch wütend an, „Ich hab dir von Anfang an gesagt, dass du dich von ihm fern halten sollst! Er meint nichts ernst, Maddison!"
Ich sah schuldbewusst zu Boden, während Liam weitersprach.
„Sag mir die Wahrheit, hattet ihr was oder nicht?"
„Da war und ist gar nichts. Ich war nur komplett betrunken und er hat mich weggebracht, bevor mit beim Nacktbaden mit gemacht hätte!"
Liam seufzte und sah mich dann wieder normal an
„Versprich mir einfach dich nicht auf ihn einzulassen!"
„Ja", das war das einzige was ich leise rausbringen konnte, bevor ich mich dann wieder in mein Zimmer begab.

Es war mittlerweile kurz vor eins und ich hatte mich schon fertig. Gemacht für das Treffen, ich zog mir eine weiße Jogginghose, ein schwarzes Top und darüber eine lockere Strickjacke an und steckte meine Haare zu einem schicken Messybun zusammen.

 Gemacht für das Treffen, ich zog mir eine weiße Jogginghose, ein schwarzes Top und darüber eine lockere Strickjacke an und steckte meine Haare zu einem schicken Messybun zusammen

Oops! This image does not follow our content guidelines. To continue publishing, please remove it or upload a different image.

Ich nahm mir meine Tasche wo ich mein Tablet reinpackte und ging zur Haustür, wo ich mir meine weißen Sneaker anzog.
„Tschüss Liam!"
„Warte..", sagte er bevor er um die Ecke und auf mich zu kam.
„Wohin gehst du?"
„Unsere Französischgruppe trifft sich heute bei Noah?!"
„Dann bist du ja schon wieder da."
„Tja, kann ich jetzt auch nicht mehr ändern."
„Wie kommst du da überhaupt hin?"
„Ich laufe, ich kenn' den Weg ja jetzt"
„Ich kann dich auch fahren!"
„Wirkich? Das wär' super!", und mit einer Handbewegung nahm er den Autoschlüssel vom Schrank.

Wir fuhren gute 10 Minuten und ich war tatsächlich froh nicht laufen zu müssen, da ich schon noch ganz schön müde war.
Liam parkte vor Noahs altbekannten Haus und ich stieg auch direkt aus.
„Bis nachher, ich fahr dann mit Lia mit."
„Okay, bau keinen Mist!"
„Mach ich nicht!", ruhte ich meinem Bruder noch hinterher, während ich mich zur Tür bewegte und klingelte.

Kurze Zeit später öffnete mir Noah die Tür und sah mich eine Sekunde lang nur an.
„Hi Noah", ich versuchte meine Nervosität zu überspielen, was mir, zu meinem Glück, auch gut. Gelungen war.
„Hey Maddy, komm rein", er schien mir irgendwie anders vorzukommen. Ehrlicher und Freundlicher.
Ich warf meine Gedanken darüber aber erst einmal in die letzte Ecke meines Kopfes, um mich auf das Wesentliche (nämlich Französisch) zu konzentrieren.
Im Wohnzimmer, durch das ich heute morgen nur durch gesprintet war, saßen auch schon der Rest der Gruppe.
Ich sah Noah bisher noch nicht richtig an, aber ich ich konnte seinen Blick auf meinem Körper spüren, wodurch mich eine leichte prickelnde Wärme durchzog und mir aber auch nicht gerade dabei half mich zu Konzentrieren.

A typical Highschool life?!Where stories live. Discover now