96

3.6K 223 4
                                    

Mike POV

Erleichtert blickte ich auf unseren letzten Amokläufer. Seine Hände waren hinter seinem Rücken gefesselt, während er schreiend vor mir auf dem Boden lag. Er war so bewaffnet, dass das für vier SWAT-Offiziere reichen würde. Ich war froh, dass das SWAT ihn herausholen konnte, ohne dass es eine Schießerei gab. Nun ist es endlich vorbei und die Schule ist wieder sicher. Während das SWAT vorsichtig die ganzen Waffen von seinem Körper entfernte, schrie der Junge wild durch die Gegend. Er war sehr aufgebracht darüber, dass wir ihn gefasst hatten, bevor er sein Ziel erreichen konnte.
„Sobald er vollständig gesichert ist, bringt ihn bitte zusammen mit dem SWAT zu Cole. Er wird euch sagen, wie es weitergeht", sagte ich zu drei Teammitgliedern von mir, als mein Handy begann zu klingeln. Es war Cole.
Ich nahm ab und lief ein paar Schritte weg, damit ich trotz des schreienden Jungen etwas verstehen konnte.

Mein Bruder berichtete mir von Mila und Liam und dass sie in dem Klassenzimmer mit dem ermordeten Polizisten wären. „Ich gehe selber hin", sagte ich zu Coles Bitte, Alex hinzuschicken, um Mila zu holen. Jetzt wo wir den Amokläufer haben, kann ich mir die fünf Minuten nehmen, um Mila selbst daraus zu holen. „Alles klar. Jake kommt gleich hier an der Schule an. Ich gehe mit Mason die Zwillinge aus dem Klassenzimmer holen und bringe sie zu Jake. Wenn Mila sich wieder beruhigt hat, schicke ich sie zusammen mit Liam und Alex nach Hause", antwortete Cole mir.
Schnell gab ich meinem Team Anweisungen, was sie machen sollten, bevor ich mit vier Leuten aus meinem Team zu besagtem Klassenzimmer lief. Adam meinte zu Cole, dass Mila ärztliche Hilfe bräuchte, allerdings hoffte ich, sie auch so beruhigen zu können.

Dadurch, dass die Schule so groß war, brauchten wir einen kurzen Moment, bis wir an dem Klassenzimmer ankamen. Nachdem Adam sich versichert hatte, dass es auch wirklich wir waren, öffnete er die Tür.
Man konnte sofort sehen, dass alle Schüler hier ziemlich mitgenommen waren. Sie sahen alle ziemlich verstört aus, verheult und erschöpft. Es war ziemlich laut hier, alle redeten miteinander. Immerhin schenkte so niemand Mila seine Aufmerksamkeit, denn es muss ja nicht jeder mitbekommen, wie es ihr geht. Sie saß ganz hinten zusammen gekauert an der Wand, während Liam neben ihr kniete und auf sie einredete. Auch von hier aus konnte ich ihre zitternden Hände und ihre, vom Weinen geröteten Augen sehen. Scott und Caleb saßen hilflos neben ihr und sahen sie etwas überfordert an, während Alistar sich vor sie gekniet hatte und versuchte, mit ihr zu reden.
Schnell lief ich auf sie zu, während die restlichen Agenten begannen sich um die Schüler zu kümmern.

Als ich bei Mila ankam, bemerkte ich, dass sie, wie so oft, wenn sie eine Panikattacke hatte, total schnell und kurz atmete. Ich kniete mich zu ihr runter und strich ihr die Haare aus dem Gesicht.
,,Geht es euch gut?", fragte ich an Liam, Scott und Caleb gerichtet. Sie sahen alle drei ziemlich gefasst aus. „Ja", sagte Liam kurz, was auch die anderen zwei mit einem Nicken bestätigten. „Ich nehme Mila mit. Wir haben alle Amokläufer, die Schule ist wieder sicher. Ist es für euch okay, wenn ihr hierbleibt? Ich schicke euch Alex vorbei, er sollte euch in circa 5 -10 Minuten hier rausholen", fragte ich an die Jungs gerichtet. Wir haben jetzt zwar alle Amokläufer, trotzdem wollte ich mir erst einen genaueren Überblick über alles verschaffen, bevor ich anfange, die Schüler herauszuholen. Es ist kein Problem nur auf Mila aufzupassen, aber ich wollte jetzt nicht anfangen auch noch Liam, Scott und Caleb herauszuholen. Aktuell ist es sicherer, wenn sie noch kurz hierbleiben, bis wir uns wirklich sicher sind, dass es zu 100 % sicher ist. Wäre Jake noch nicht auf dem Parkplatz, würde Cole die Zwillinge auch noch nicht herausholen. „Ja klar, uns geht es wirklich gut", antwortete Liam. Ich glaubte ihm, was er sagte. Er sah nicht so aus, als würde er jeden Moment zusammenbrechen. Genauso wenig wie Scott und Caleb. Mit etwas Glück würden die drei das alles ziemlich gut wegstecken.

Vorsichtig hob ich Mila hoch, nahm sie behutsam auf meinen Arm und verließ mit ihr das Klassenzimmer. Wie ein Koala klammerte sie sich an mich. „Es ist alles gut, du bist in Sicherheit", sagte ich leise zu ihr. Ich lief mit ihr in einen kleinen offenen und leeren Raum und setzte sie vorsichtig auf einem der Tische ab.
Es ist schwer sie zu beruhigen, wenn so viele andere unruhige und laute Schüler um sie herum sind. Außerdem bekommt so niemand mit, wie es ihr geht. Ich kann mir vorstellen, dass ihr das ziemlich unangenehm wäre, wenn jeder das mitbekommen würde. Total überfordert und verheult sah sie mich an.Ich erwiderte ihren Blick und wusste, dass sie das hier verändern würde ...

Big Brothers 4Where stories live. Discover now