³|"Ich liebe dich, du Idiot!"[Lellinger]

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Playlist:

Half a man - Dean Lewis
Jungle Drum - Emiliana Torrini
feel like shit - Tate McRae
Wherever i go - OneRepublic
Runaway - Bon Jovi
Alone - Heart
Left outside alone - Anastacia
Westerland - Die Ärzte
Africa - TOTO
High Hopes - Kodaline
Kaum erwarten - Wincent Weiss
Nothing breaks like a heart - Miley Cyrus

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Es war noch nicht lange her, seit dem Stephan mit dem Weltcup-Team trainierte. Alle waren wirklich freundlich. Mit einer Außnahme: Andreas Wellinger. Stephan wusste nicht, was er ihm getan hatte, immerhin verhielt er sich ruhig, sprach nur das Nötigste mit den anderen Athlethen ab und entschuldigte sich sofort, wenn er wusste, dass er etwas falsch gemacht hatte. Die anderen hatten gesagt, dass er nicht so viel Wert auf Andis Verhalten legen sollte. Aber auch seine Teamkollegen waren ratlos, was dessen Verhalten anging. Stephan mochte es nicht, von jemandem nicht gemocht zu werden ohne den Grund zu kennen. Er würde Andi ja fragen, aber jeden Moment, den die Beiden gemeinsam hatten verbrachte Andi damit ihn zu ärgern oder ignorierte ihn. Am Anfang hatte er sich noch gedacht, dass es bestimmt nur war, weil er neu dabei war und das Team noch nicht kannte. Aber auch vier Wochen später hatte es nicht aufgehört. Bei allen anderen hätte es ihn nicht gestört, wenn sie ihn nicht mochten, aber aus unerklärlichen Gründen fand er es ganz und gar nicht gut, dass der Blonde ihn nicht mochte. Dabei fand er, dass Andi immer so süß aussah, wenn er lachte - auch wenn er in seiner Anwesenheit nicht viel lachte, zumindest nur wenn Stephan sich auf der anderen Seite des Raumes befand oder nicht am Gespräch beteiligt war. Wenn er ehrlich war, ging ihm Andreas Verhalten ziemlich auf den Geist. Es gab doch gar keinen Grund so zu sein, niemand wollte ihm etwas Böses. Man konnte fast meinen, dass Andi dachte, Stephan würde ihm seinen Platz im Weltcup streitig machen.

Bei der nächsten Gelegenheit versuchte Stephan mit Andi zu sprechen. Das ging aber gründlich in die Hose, denn der Oberstdorfer tat so, als würde es den Willinger nicht geben und ignorierte diesen nach Kräften. Wie auch immer er es schaffte konnte er sich schnell von Stephan und dessen Fragerei nach seinem Verhalten befreien und verwickelte sich selbst in ein Gespräch mit Karl, der über seine Urlaubspläne sprach. Eigentlich hatte Andi nicht wirklich Lust, darüber nachzudenken, wohin er als nächstes in den Urlaub fuhr oder flog, aber er konnte sich nicht alleine mit Stephan unterhalten. Allein die Anwesenheit des Älteren machte ihn schon verrückt und Andi hatte nicht mal einen Grund dafür. Er hatte gehofft, dass dieses komische Gefühl weg ging, wenn er sich Stephan gegenüber wie ein Arschloch verhielt, aber das hatte rein gar nichts gebracht. Es hatte es sogar noch schlimmer gemacht und zudem hatte Andi deshalb nun fast immer ein schlechtes Gewissen. Noch nie hatte er sich so gefühlt, wenn einer seiner Teamkollegen in der Nähe war. Wieso musste das ausgerechnet ihm passieren? Bestimmt hatte Stephan sowieso eine Freundin und er brauchte sich gar keine Hoffnungen zu machen.

Nach dem Versuch mit Andi zu sprechen, der offensichtlich gescheitert war, machte sich Stephan auf den Weg zurück zum Hotel. Er war müde und wollte einfach nur Schlafen. Zeit um alle noch zehn mal zu überdenken hatte er dann sowieso, denn sobald er in seinem Bett lag war er wach und die Gedanken kreisten in schnellster Geschwindigkeit. Aber auf all seine inneren Fragen hatte er keine Antwort. Warum machte es ihm überhaupt so viel aus? Schließlich kam er doch sonst immer damit klar, wenn ihn jemand nicht mochte und es ihm zeigte. Trotzdem wollte er unbedingt den Grund kennen.

Auch die Anderen Teammitglieder hatten bereits gemerkt, dass ein bisschen Spannung zwischen dem Willinger und dem Oberstdorfer herschte. Wirklich gut für die Harmonie des Teams war das nicht. Es trug höchstens zu einer Menge Streit bei. Immerhin verstand keiner, wieso sich Andi so verhielt. Alle versuchten den doch ziemlich davon verwirrten Stephan - auch wenn er versuchte es nicht zu zeigen - zu unterstützen so gut es ging. Vorher war es für Andi doch auch nie ein Problem gewesen, wenn jemand neues ins Weltcupteam dazustieß. Seit Tagen saßen die Jungs in ihrer Freizeit zusammen und überlegten, was sie tun konnten, um die Beiden dazu zu bringen, endlich miteinander zu reden.
"Wie wärs wenn wir sie einsperren?", schlug Markus vor, eigentlich war der Vorschlag nur aufgekommen, weil Markus keine Lust mehr gehabt hatte und endlich etwas voran kommen wollte. Nichts ernst gemeintes zumindest. Richard war jedoch sofort Feuer und Flamme für diesen Vorschlag und begann damit zu planen. Er hatte die Idee, die beiden in der Umkleide einzusperren und erst raus zu lassen, wenn sie sich vertragen hatten. Richard war es egal, was die Anderen davon hielten, immerhin war es ein Versuch wert. Karl war ganz und gar nicht davon begeistert, er war der Meinung, dass sie auch so mit einander sprechen würden und der ganze Plan doch sowieso nichts bringen würde. Markus wettete dagegen, sodass der Wetteinsatz von einem Milchshake nun auf dem Spiel stand. Ein lächerlicher Preis, das fand zumindest Severin, aber auch er wollte einfach nur frieden im Team und das alle mit allen auskamen. So kam es dann, dass Richards Plan von allen Athleten gut ausgeführt wurde und sie die beiden nach dem nächsten Training einsperrten.

more than a world || Skijumping OneshotsWhere stories live. Discover now