Tante Camille

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• Camille Malfoy •

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• Camille Malfoy •

„End is just another word
for beginning."

Camille glaubte im ersten Moment sich verhört zu haben. Hatte sie irgendetwas nicht mitbekommen? Es kam ihr so vor, als hätte sie vom Anfang direkt an das Ende eines Buches geblättert. Sie hatte ja nicht einmal gewusst, dass Emma ganz anscheinend eine Liebelei mit jemandem begonnen hatte.

„Von wem?", brachte sie schließlich die Frage hervor, die ihr am meisten auf der Zunge brannte. Emma senkte ihren Blick ins Bodenlose. Camille begann ihre türkisblauen Augen zu verengen und hätte ihre Freundin in diesem Moment am liebsten geschüttelt. „Von wem, Emma?"

Sie nahm einen tiefen Atemzug und wich ihrem Blick nach wie vor aus. Das konnte gar nichts Gutes bedeuten. „Sirius", rückte sie schließlich mit der Sprache heraus. Tatsächlich. Das war gar nicht gut.

Camilles Mund ploppte auf und tonlos brachte sie bloß ein „Was?", hervor. Emma brach in Tränen aus und Camille begann sich überfordert zu fühlen. Sie war hin und hergerissen. Ein Teil von ihr wollte ihr sagen, dass sie verdammt nochmal selbst schuld war, mit diesem Idioten etwas anzufangen und einem Anderen tat sie einfach leid. Letzterer überwog schließlich. Letztendlich war sie doch ihre Freundin, die schon genug durchmachen musste in den letzten Wochen.

Einen tiefen Atemzug nehmend griff sie nach Emmas zitternder Hand, die in ihrem Schoß ruhte. „Wann genau war... habt ihr... du weißt schon."

„D-dienstag", schluchzte sie. Camille war kurz davor ihre Hand zurückzuziehen. „Emma", begann sie ruhig, doch sie musste sich zügeln, ihre Freundin ordentlich zurechtzuweisen. „Das war vor ein paar Tagen. Was macht dich so sicher, dass du schwanger bist?"

Mit einem unschönen Geräusch zog die Dunkelhaarige ihre Nase hoch. „Mittwoch wäre meine Regel fällig gewesen."

„Denkst du nicht, dass du etwas voreilige Schlüsse ziehst?", fragte Camille gröber als beabsichtigt, ließ ihre Hand los und erhob sich. Sie konnte es ganz einfach nicht fassen, wie naiv Emma war. Zwar wusste sie, dass es dem Großteil der Mädchen in Hogwarts egal war, doch für sie war es eine Schande vor der Ehe oder wenigstens Verlobung seine Jungfräulichkeit zu verlieren. Eine noch größere Schande war ein uneheliches Kind, das daraus resultierte. „Was dachtest du dir überhaupt dabei, mit diesem Idioten zu schlafen und noch dazu ohne zu verhüten?"

„Ich habe es ganz einfach vergessen!", rechtfertigte sich Emma heulend. Tatsächlich hielt sich Camilles Mitgefühl zu diesem Zeitpunkt in Grenzen. „Vergessen?", schnaubte die Blondine abwertend. Wie um Himmels Willen konnte man so etwas vergessen? Ja, sie war ihre Freundin und vermutlich brauchte sie gerade jeden Beistand, den sie bekommen konnte, doch einen guten Rat brauchte sie allemal ebenfalls.

Camille kam sich plötzlich vor wie ihre Mutter. Streng und hart. Doch ohne sie wäre sie niemals, wie sie nun war. Trotzdem wusste sie, dass ihre Mutter sie liebte und es bloß gut meinte. Genau wie sie in diesem Moment. Kopfschüttelnd ging sie auf dem runden grünen Teppich auf und ab, der ihre Schritte gänzlich verschluckte. Emma sah mit tränenverschleiertem Blick auf ihre ineinandergeknoteten Hände. Dann rang sie sich ein freudloses Lächeln ab. „Sieh es positiv. Wenn das mit Regulus und dir etwas Ernstes ist, dann wirst du vielleicht Tante."

Star-crossed | 𝑹𝒆𝒈𝒖𝒍𝒖𝒔 𝑩𝒍𝒂𝒄𝒌Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt