Chapter 8

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4 Wochen später:

Ich saß erneut über den Büchern und versuchte alles über mich bzw. meine Spezies herauszufinden, was ich konnte. Sam und Dean hatten noch ein paar Fälle gehabt, bei denen ich ihnen allerdings nicht geholfen hatte, da ich nun, da ich wusste, dass ich es konnte, nur noch versessener auf das „zaubern" war. „Besessen" traf es wahrscheinlich besser. Ich bekam kaum Schlaf, weil ich mich nicht von den Büchern lösen konnte. Aber das viele lernen, lohnte sich.

Gerade saß ich über einem Zauber für ein so genanntes Gedankenpapier. Es zeigte den Leuten jeden Ausweis, den du ihnen gerade zeigen möchtest. Ich weiß nicht, ob die Hexen sich das von Doctor Who abgekupfert hatten, oder ob es anders herum war. Jedenfalls würde es den Jungs das mühselige Fälschen von Ausweisen abnehmen.

„Quod vobis venire.", murmelte ich leise vor mich hin und hielt meine Hand über ein leeres Stück Papier.

Es leuchtete kurz auf und das wars.

„Was machst du da?", fragte Sam, der gerade durch die Tür trat und sich nun mir gegenüber setzte.

„Ich erstelle Gedankenpapier.", antwortete ich und deutete auf mein Werk.

„Du machst was?", kam es verwirrt zurück.

„Ich erstelle ein Gedankenpapier.", wiederholte ich lächelnd. „Ich denke an etwas was darauf stehen soll und der, dem ich das zeige, sieht das dann. Schau!", erklärte ich und hielt ihm das Papier vor die Nase, während ich an einen FBI-Ausweis dachte.

„Wow.", erwiderte er beeindruckt und lächelte mich an. „Du wirst immer besser."

„Das hoffe ich doch. Schließlich will ich doch keine impotente Hexe bleiben.", alberte ich herum.

Er lachte leise. Es war ein hinreißendes Lachen, dass man nicht oft zu hören bekam. Allerdings gab es bei diesem Leben auch nicht sonderlich viel zu Lachen. Zumindest nicht, wenn man das schon sehr lange machte und man so viel Schuld und Schmerz auf sich geladen hatte wie Sam und Dean. Dennoch liebte ich Sams Lachen ungemein. Es war so schön ihn mal lachen zu sehen und nicht immer nur mit diesem ernsten gequälten Gesicht, dass einem deutlich zeigte, wer das gesamte Gewicht der Welt auf seinen Schultern tragen musste.

„Nein, jetzt mal ehrlich. Du bist schon viel besser. Du lernst wirklich schnell.", meinte er nun wieder ernst und sah mir tief in die Augen.

Ich sah zurück und konnte nicht verhindern in diesen grünen Augen zu versinken.

„Danke.", hauchte ich wie von selbst ohne meinen Blick von seinen Augen zu lösen.

Auch er schien die Augen nicht von meinem Gesicht abwenden zu können und so saßen wir Sekunden nur so da und starrten uns in die Augen. Dann, wie von selbst, bewegten sich unsere Köpfe aufeinander zu, bis seine Lippen nur Millimeter von meinen entfernt waren. Völlig außerhalb meiner Kontrolle schlossen sich meine Augen. Ich dachte schon, dass wir uns jetzt gleich küssen würden. Ich konnte es nicht erwarten seine weichen Lippen auf meinen zu spüren, als ich ein räuspern hörte und wir wie vom Blitz getroffen auseinander fuhren. Dean stand im Türrahmen. Einen Kaffee in der Hand und mit völlig überraschten Gesichtsausdruck.

„Läuft hier irgendwo ne' Orgie, die ich verpasst hab'?", fand er schließlich auf seine gewohnt sarkastische Weise die Stimme wieder. Ich stand hastig auf.

„Ich hol uns was zu essen. Ich hab nen Mortz Hunger. Habt ihr auch Hunger? Ich hol was.", leierte ich schnell herunter und eilte aus dem Raum auf den Ausgang zu.

„Ich will nen Burger. Und vergiss den Kuchen nicht!", hörte ich wie Dean mir hinterher rief. Dann war ich draußen und spürte wie die kalte Luft mein heißes Gesicht kühlte und mein Gehirn wieder begann zu funktionieren.

Leben nach dem Tod - A Supernatural FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt