Chapter 2

44 0 0
                                    

„Wie bitte?", fragte ich irritiert und leicht geschockt.

Sam schüttelte lachend den Kopf.

„Nein. Cas hat sich falsch ausgedrückt. Wir sorgen dafür, dass Keira Queen stirbt. Für deine Familie, Freunde, die Polizei und hoffentlich auch für den Hexenjäger wirst du tot sein. Und wir verschwinden mit dir nach Amerika und erstellen dir eine neue Identität."

Alle werden denken, dass ich tot war? Freunde hatte ich keine und ich verstand, warum das eine gute Idee war, aber meine Familie glauben zu lassen, dass ich tot war?

„Können wir meinen Eltern nicht alles erklären? Ich will ihnen das nicht antun und sie würden sicher nichts verraten."

Sam schüttelte den Kopf. „Nein, es ist sicherer für sie, wenn sie es auch nicht wissen und dich für tot halten. Tut mir leid."

Ich nickte. Ich verstand, was er meinte. Meine Eltern sollten in Sicherheit sein.

„In Ordnung. Wie gehen wir vor?", fragte ich entschlossen.

Cas meldete sich zu Wort. „Ich werde eine Art Projektion von dir in das Bett projizieren. Keiner wird einen Unterschied bemerken. Und dann verschwinden wir hier ohne eine Spur zu hinterlassen."

Ich nickte langsam. Das klang logisch und könnte, meiner Ansicht nach, funktionieren. Ich atmete tief ein.

„In Ordnung ,aber vorher will ich noch mal zu meiner Schwester. Ich will sie noch ein letztes Mal sehen, bevor ich sie allein lasse."

Sam sah Cas einen Moment an, dann nickte er. „Geh schon."

Ich rappelte mich aus dem Bett auf und ging zur Tür. Ich spürte wie Sams und Deans Blicke über meinen Körper huschten, nur um dann verlegen weg zu sehen. Cas wirkte völlig unbeeindruckt. Erst jetzt wurde mir bewusst, dass ich mit meinem tief ausgeschnittenen bauchfreien Top und der knappen Stoff-Hotpants nicht sehr viel an hatte.

Ich öffnete die Tür und trat hinaus in den Gang. Lucky, mein Berner Sennenhund, hob nur kurz gelangweilt den Kopf , um ihn dann sogleich wieder schwer auf seine Pfoten fallen zu lassen. Ich überquerte den Gang und huschte leise in das Zimmer meiner Schwester.

Sarah hatte sich tief in ihrer Decke vergraben und schlief friedlich. Ich beobachtete sie liebevoll. Würde meiner 13 Jahre alte Schwester ohne mich klar kommen? Sie war stärker als sie aussah, aber gleichzeitig von unglaublich sanfter Natur. Würde sie sich in dieser bösen Welt dort draußen behaupten können? Zweifel stiegen in mir auf. Ich konnte ihr es nicht antun einfach zu verschwinden. Ich konnte sie nicht verlassen. Sie brauchte mich. Ich brauchte sie. Aber andererseits würde ich sie in Gefahr bringen, wenn ich bliebe. In schlimmere Gefahr als wenn ich ging. Ich atmete tief durch. Ich hatte keine Wahl. Ich musste sie verlassen. Nur so konnte ich sie beschützen. Ich warf einen letzten Blick auf ihr friedliches Gesicht und ging zurück auf mein Zimmer.

Sam und Dean unterhielten sich leise flüsternd, brachen aber sofort ab als ich die Tür hinter mir schloss. Cas Blick war abwesend in die Ferne gerichtet.

„In Ordnung.", sagte ich entschlossen, „Legen wir los!"

Dean sah Cas an. „Cas, würdest du bitte?"

Cas richtete eine Hand auf mein Bett und unter hellem Lichtschein erschien ein Abbild von mir auf dem Bett. Der einzige Unterschied zu mir bestand darin, dass der Kopf abgetrennt vom Körper lag und die toten Augen weit aufgerissen hatte. Dean ging rüber zum Fenster und schlug es so ein, dass es aussah als wäre jemand eingedrungen und hätte mich ermordet. Als er fertig war, betrachtete er sein Werk.

Leben nach dem Tod - A Supernatural FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt