No Distractions --Shigadabi ff--

30-/Panik

Tomura PoV.

~~ Am frühen Morgen ~~

Anstatt das Wochenende mit Dabi zu verbringen- also Samstag Morgens in seinen Armen aufzuwachen und einen schönen Tag mit ihm zu verbringen, habe ich die letzten beiden Tage beinahe durchgehend in meinem Zimmer gesessen und meine Mom damit wieder etwas beruhigt. Auf der einen Seite bin ich erleichtert, dass sie sich so schnell wieder eingekriegt hat, auf der anderen aber fühle ich mich schlecht, ich hatte nämlich einen ganz bestimmten Gedanken...

Ich bin das alles langsam leid.

So tun zu müssen, als wäre ich selbst schon komplett über die letzten Jahre hinweg, ist pure folter.

Nur aus dem Haus zu gehen, wenn es wirklich sein muss ist langsam wirklich mehr als anstrengend... Ich liebe meine Mutter, nur habe ich keine ahnung wie lange ich das durchhalte, ohne irgendwann einfach mein Handy stumm zu stellen und mich endlich mal um das zu kümmern, was ich machen will, wen ich kennenlernen- und wo ich meine Zeit verbringen will.

...

So bescheuert es auch klingt, aber als mein Vater damals noch bei uns gelebt hat, hatte ich fast schon mehr Zeit für solche Sachen als jetzt. Ich wünschte mir diese Zeit um nichts in der Welt zurück- eher stürze ich mich von der nächsten Brücke, aber es ist nun mal einfach so...

Da heute aber Montag ist und ich mich nun auf den Weg machen muss, gebe ich meiner Mutter noch eine flüchtige Umarmung und mache mich anschließend auf Richtung Theater.

Ich will mich nochmal bei Dabi entschuldigen, abgesehen davon freue ich mich einfach darauf, noch etwas mehr Zeit mit ihm verbringen zu dürfen, auch wenn es nur auf der Arbeit ist.

Als ich an meinem Zielort ankomme sehe ich nichts und niemanden vor dem Gebäude stehen- kurogiri scheint heute wohl früher hier gewesen zu sein, er hat mir letzte Woche erzählt dass auch das mal vorkommen kann... Wenn auch äußerst selten.

Auch ich bin heute aber etwas früher als sonst und bin umso erleichterter, nicht allzu lange in der kälte stehen zu müssen.
Schon als ich die schwere Tür aufgestemmt- und mich durch diese hindurch gezwängt habe, merke ich aber, dass etwas ganz und gar nicht stimmt.
Spätestens als ich aufeinmal hinter die Tribünen gezerrt und nur Sekunden später Richtung Wand geschubst werde, stelle ich ohne zweifel fest, dass meine Einschätzung wohl leider nicht falsch war.

"Keigo- was zur hölle soll das schon wieder? Es ist 7 Uhr Mor-"

"Weißt du, was ich eben von Kuro bekommen habe? Ein 'verbessertes' Scribt ohne die einzige szene, die ich wirklich spielen wollte- du kleiner bastard hast irgendwas damit zutun, das spür ich doch"

Der blondschopf scheint vor wut zu glühen- zumindest macht er locker einer Tomate konkurrenz und entlockt mir damit nichts anderes, als ein kleines, wenn auch leicht unsicheres schmunzeln...
Der Kuss ist raus? Dabi scheint sich meine Worte wohl mehr zu Herzen genommen zu haben, als ich gedacht hatte...
Irgendwie finde ich das gut, auf der andere aber weiß ich, dass Keigos hass auf mich nun bloß noch größer geworden ist.

"Beruhig dich, ich wusste davon nichts ok? Echt nicht"

Ich bin mir unsicher was er sich hier von verspricht, auch das erste mal als er mich 'zur Rede gestellt' hatte, hat mich das absolut nicht davon abgehalten, mich Dabi zu nähern und ihn sogar zu treffen. Besagte Verabredung lief zwar nicht wie geplant, außerdem bin ich auch noch immer am grübeln wie das alles regeln soll, trotzdem aber ändert das nichts an Keigos leerer drohung letzte Woche...

Der andere scheint noch immer sehr aufgebracht als er mich nun des lügens beschuldigt und mich mit einem Blick mustert, welcher mir mein kleines grinsen schnell wieder austreibt.

Als der junge Mann dann auch noch grob nach meinem Arm greift und mich ein paar Schritte weiter nach hinten an die Wand stolpern lässt, ändert sich meine Einstellung schlagartig- anstatt keigo einfach weg zu schubsen und ihn anschließend zu verpfeifen, oder was weiss ich, scheint mein Kopf die ganzen letzten Jahre- also alles was ich gelernt und mir dank der Therapie antrainert habe, von einem auf den anderen Moment zu vergessen.

Panik.
Ich habe angst- das erste mal seit damals, spüre ich nichts anderes mehr als das.

Während ich gegen die kühle Mauer gedrückt und mit einem Blick gemustert werde, welchen ich seit Jahren nicht gesehen habe, beginnen meine Knie weich zu werden, ebenfalls kralle ich mich an den Arm des blonden und mustere ihn mit panik in den Augen.

Als ich sehe, wie seine Faust sich hebt und Keigo den selben schimmer in den Augen hat, wie er damals, wimmere ich ihm leise entgegen und kneife angestrengt meine Augen zusammen, als er seine Faust blitzartig in meine Richtung schießen lässt.
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Äh- tja 🚶‍♂️🚶‍♂️🚶‍♂️