Anders

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Meine Augen öffneten sich. Die goldene Sonne schien mir ins Gesicht. Beim Versuch meine Augen zu öffnen, kniff ich sie sofort wieder zu. Hatte ich gestern mein Vorhang etwa nicht zugezogen?

„Emily, wach endlich auf!“ , sagte eine dunkle Stimme genervt dennoch behutsam.

„Wie spät ist es?“, antwortete ich und spürte wie ich jemand neben mich schmiss, sodass ich die warme Haut meines Gastes genau spüren konnte. Eingeengt sagte ich: „Ich habe ein so großes Bett, wieso liegst du so nahe?“

„Willst du mich verarschen? Dein Bett ist das kleinste, das ich jemals gesehen habe!“

Sofort öffnete ich meine Augen. Alles war anders: Meine Wände, meine Deko, meine Einrichtung. Schnell schaute ich nach oben. Wadeks Bild war auch nicht mehr da.

„Was ist denn los mit dir?“ , fragte die Stimme. Lucas.

„Was machst du hier? Warum bist du nicht in Hawkins?“, fragte ich schnell.

„Emily, wir sind in Hawkins. In DEINEM Zimmer.“, sagte er nun, stand auf und sagte: „Zieh dir was an. Max wartet auch unten.“ Schon warf er mir ein paar Sachen entgegen und schloss die Zimmertür, als er ging.

In Hawkins? In meinem Zimmer? Schnell zog ich mir den Pyjama aus und zog mir eine normale Hose sowie T-Shirt an. Das Zimmer sah genau so aus, wie es in Hawkins war. Die blauen Wände, die Schiefen Regale mit Büchern, die den Raum weniger einsam machen sollten. Alles war beim alten.

Kaum war ich unten angekommen begrüßte mich meine beste Freundin.

„Wir sollten sowas öfters machen!“, sagte sie und grinste mich an. Ohne zu wissen, was sie eigentlich meinte, stimmte ich mit einem Nicken zu. Ein Süßer Geruch flog mir entgegen. Mein Blick wanderte über Wohnzimmer zur Küche. Auf dem Esstisch standen schon frische Brötchen in einer Schussel ruhend. Sie warteten nur darauf gegessen zu werden. Schon lange hatte Dianne nicht mehr gebacken.

„Guten Morgen!“, sagte meine Mutter fröhlich.

„Guten Morgen.“, gab ich zurück und setzte mich zu Tisch. Auch Max und Lucas setzten sich.

„Ihr zwei könnt gerne öfter zum Frühstück kommen.“, sagte Dianne, als auch sie sich als letzte setzte.

Lucas nickte nur, als er sich eines der Brötchen nahm und aufschnitt. Auch ich nahm mir eins. Das warme Gebäck dampfte, als ich aus einem Zwei machte. Nachdem ich eines der Hälften mit Käse belegt hatte sagte ich: „Habt ihr schon was von Hopper gehört?“

Kaum waren meine Worte ausgesprochen, spuckte Lucas den Saft aus seinem Mund zurück in sein Glas, Max fing an zu Husten und meine Mutter schaute mich entsetzt an.
„Hopper ist -“, sagte meine Mutter, Dianna, konnte allerdings nicht weiter sprechen. Als würde sie die folgenden Worte nicht sagen können.
Verwirrung bildete sich in meinem Gesicht. Alles war anders; Warum ist alles anders? Was ist passiert? Zuletzt war ich mit Bruno in einem Park und im nächsten Moment wache ich in meinem alten Bett auf. In Hawkins, die Stadt, die wir eigentlich verlassen hatten.
Mir viel eine Zeitung, die ich mir schnell schnappte, auf.

20.09.1985

Niemals war ich in der Zeit zurück gereist. Es waren erst 3 Monate seit dem Geschehen in der Starcout Mall vergangen. Was auch heißt, dass ich nie mit Will zusammen war. Die Zeit, die wir zusammen verbracht hatten, waren also nie passiert. Die Gefühle, die ich für ihn empfinde warne noch nicht einmal ausgesprochen.

„Du bist doch beim Ausräumen noch dabei oder?“, fragte Max um vom Thema abzulenken.
Schnell schaute ich von dem langweiligen Text der Zeitung hoch und schaute das Mädchen fragend an.
„Will zieht doch heute um.“, sagte Max.

„Normalerweise sprichts du doch nur davon.“, sagte Lucas und smunzelte leicht. Die beiden wussten also das ich Will mag. Ich mag Will. Komisch das nochmal von mir zu hören.

„Wir sollten dann mal los, wir sind sonst noch zu spät.“, sagte ich und stand auf. Wieder bekam ich verwunderte Blicke.

„Das Treffen ist erst um halb zwei.“, warf mir Max entgegen. Schnell erhaschte ich einen Blick auf die Uhr.

„Es ist schon elf. Ich denke wir sollten los. Wir können auch Mike abholen.“ sagte ich, drückte meiner Mutter einen schnellen Kuss auf die Wange, zog mir meine Schuhe an und wartete ungeduldig auf meine Freunde.
Kaum waren wir bei den Wheelers angekommen, kam uns Mike entgegen.

„Was zu Hölle macht ihr denn hier?“, fragte er laut.
„Das könnten wir dich auch fragen. Wo willst du den so schnell hin?“, fragte Lucas.
„Ich wollte schnell Dustin abholen und dann zu El.“, antwortete er schnell. Lucas schaute ihn mir wackelden Augenbrauen an, während er einen Arm um Max legte.
„Wir sollten jetzt endlich los.“, gab ich gelangweilt von mir.
„Bist du so verrückt nach Will? Dass er das noch nicht mitbekommen hat ist echt komisch.“, sagte Mike. War mein Crush so offensichtlich? In meiner Erinnerung war es nicht so schlimm, wie es hier gesagt wird.

„Wie lange wart ihr noch da?“, fragte Mike Max und Lucas.
„Wir haben bei Emily übernachtet.“, sagte meine Freundin.
„Dann hätte ich ja auch noch bleiben können.“, sagte Mike :„Die Party war ja der Hammer gestern.“
„Danke.“, sagte ich leise, konnte mich aber an nichts von gestern erinnern.
„Eine Party war das jetzt nicht. Billy war-. Da habe ich schon richtige Partys gesehen.“
„Danke.“

Mittlerweile waren wir bei Dustin angekommen. Dieses Mal sollte ich Klingeln gehen. Kaum hatte ich die Klingel berührt, öffnete sich auch schon die Tür. Es war eine Frau, die sie öffnete. Wahrscheinlich seie Mutter.

„Hallo, ist Dustin da?“, fragte ich die überraschte Frau. Sie nickte und schrie den Namen meines Freundes durch das Haus. Es genervtes 'Ja?' kam zurück. Lächelnt rannte Max von hinten gegen mich. Lucas und Mike folgten lachend. Max legte einen Arm um mich und lächelte die Frau an der Tür freundlich an.
Da die Frau Dustin nicht antwortete, kam er um die Ecke. Sofort bildete sich ein Lachen auf seinem Gesicht.

„Freunde! Wie lange ging es gestern noch für euch?“, rief er und rannte auf uns zu. Kaum war er draußen, schloss sich die Haustür wieder.

„Nachdem du gegangen bist, war nicht mehr viel los.“, antwortete Max. Ich nickte bloß zustimmend und hoffte, dass es jetzt kein Sarkasmus war.

„Schön und gut, wir sollten jetzt aber mal los!“, sagte Mike.

„Da will wohl jemand unbedingt zu seiner Geliebten.“, sagte Lucas. Max lachte leicht.
Was zwischen den beiden war war definitiv was echtes.

Stranger Things:„Die Rückkehr" Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt