11. Du wirst paranoid

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Müde wältze ich mich hin und her. Ju schläft wie ein Stein, Doch ich bekomme kein Auge zu. Ich vermute mal das liegt daran das ich heute fast den ganzen Tag geschlafen habe. Ich seufzte. Was mache ich jetzt? Ich könnte Ju wecken, aber der soll schlafen. 

Vorsichtig schaue ich Ju an. Seine Haare sind zeraust und hängen ihm vor den Augen. Ich lache leise als seine Nase sich kräuselt und die kitzelnden Haare aus dem Weg räumt. 

Da kommt mir ein Gedanke. Ich glaube ich gehe mal ein bisschen raus frische Luft schnappen. Vielleicht hilft das. 

Leise stehe ich auf und ziehe mir einen Hoodie und meine Hose über. Ich stehe in der Tür und schaue zum Bett. Ju liegt  noch genau in der selben Position im Bett. Ich habe ihn also zum Glück nicht geweckt.

Ich stehe draußen, atme die kühle Sommer Luft ein und schaue in den klaren Himmel. Ich genieße es sehr draußen, für mich und ohne jegliche Mobber zu sein. 

"Warum bist du hier draußen?" Höre ich plötzlich jemanden von der Seite. Erschrocken drehe ich mich um. Ju steht, ebenfalls in den Himmel schauend neben mir. 

Er hat sich eine Lederjacke über sein Unterhemd gezogen und sieht damit verdammt hot aus. Äh... also das würden die Mädchen jetzt bestimmt sagen. Verwirrt schlage ich mir gegen die Stirn. 

"Also...?" Ju schaut mich auffordernd an. "Ich kann nicht schlafen." Erkläre ich. "Und du? Du solltest doch eigentlich schlafen. Habe ich dich geweckt?" Frage ich. "Naja, mehr oder weniger. Meine Haare haben mich im Gesicht gekitzelt." Er schielt auf seine zerzausten Haare. Ich muss kichern.

"Davon bin ich aufgewacht. Aber ich habe, gehört das du aufgestanden bist. Als du die Tür aufgemacht hast, habe ich kurz geschaut wo du hingehst. Weil du die Tür offen stehen lassen hast, war es nicht schwer zu sehen das du raus gehen möchtest." Erzählt der Asiate. 

Eine Zeit lang schauen wir stumm in den Himmel. "Wenn du schon draußen bist, warum machst du dann nichts spannendes?" Fragt Ju. "Was genau meinst du?" Fragend schaue ich den Jungen an. Dieser deutete grinsend mit den Kopf auf den dunklen Wald.  

"Oh, nein nein nein nein!" Stotter ich schnell. "Ich..." Doch da greift Ju schon nach meiner Hand und zieht mich hinter sich her. "Ich hasse Klassenfahrten!" Nuschel ich. 

Ju zieht mich direkt in den dunklen Wald. Jetzt gibt es kein zurück mehr. "Hast du Angst?" Neckt er mich grinsend als ich mich, nachdem er meine Hand losgelassen hat, klein mache. Bibbernd schüttel ich den Kopf. Doch ich weiß das selbst ein blinder wüsste das dies gelogen war. 

Lachend legt Ju seine Hand um mein Handgelenk. "Ich passe schon auf dich auf." Grinst er noch immer neckend. Ich lache und schlage ihm leicht gegen den Arm. Langsam schlendern wir durch den Wald. Wir laufen einfach nur ohne zu wissen wohin. 

Mit der Zeit rutscht Jus Hand soweit herunter, dass sie schließlich die meine umgreift. Mein Atem stockt als Ju seine Hand in meine schiebt. Ich schaue runter um mich zu vergewissern das dies was ich gerade fühle wirklich wahr ist. Und tatsächlich. Jus und meine Hand umschließen die des jeweils anderem. Ju geht darauf garnicht ein, sondern läuft entspannt weiter.

Nach 10 Minuten laufen, in welchem meine Hand durchgängig kribbelt, sehe ich aus dem Augenwinkel wie sich etwas im Gebüsch bewegt. Schnell springe ich zurück. Dabei entziehe ich meine Hand der von Ju. 

"Was ist los?" Lacht dieser und verschränkt schief grinsend die Arme. In meinem Bauch kribbelt es, doch ich weiß nicht ob das an Jus süßem Grinsen oder an dem Adrenalin liegt. Zweiteres wohl eher. Warum sollte ich Jus Lächeln auch süß finden? 

"Da im Gebüsch hat sich etwas bewegt." Stotter ich und deute auf das Gebüsch direkt hinter dem Asiaten. "Rezo, du wirst schon paranoid. Lass uns zurück gehen." Ju legt mir eine Hand auf den Arm. "Nein, da war wirklich was." Wiedersprechen ich, wütend das der kleinere mir nicht glaubt. "Das war bestimmt nur ein Eichhörnchen oder so. Du brauchst keine..." 

Jemand springt aus dem besagten Gebüsch und schlägt Ju mit der Faust hart gegen den Kopf. Dieser wird sofort ohnmächtig. "JU!" Rufe ich laut, Doch da wirft der Typ mir einen großen Stein gegen den Kopf. Ich kippe um. Das letzte was ich sehe bevor ich komplett ohnmächtig werde ist, wie der fremde Mann Ju ins Gebüsch zieht. Dann wird alles schwarz.


{730 Wörter}

The truth (Juzo ff)Where stories live. Discover now