Kapitel 6

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Wir hatten den ganzen Tag in sämtlichen Büchern geblättert und absolut nichts gefunden was uns hätte helfen können. Stephen hatte uns angeboten einige Tage in seinem Haus schlafen zu können.

Ich war gerade auf dem Weg zu Thor, der sich im Wohnzimmer niedergelassen hat und ein Bier trank. „Hey." sprach ich und setzte mich neben ihn auf die Couch. „Hey Walkiria. Wie geht es dir?"

„Alles soweit gut. Aber Stephen ist ein wenig seltsam." ich fing an zu lachen, doch dies verstummte sofort wieder. „Wir haben nichts in den Büchern gefunden." murmelte ich.

„Wir werden dort auch nichts finden. Wenn so etwas in einem Buch stehen würde, dann hätten viele Menschen ihre Hinterbliebenen zurückgeholt. Oder böse Menschen hätten Bösewichte zurückgeholt und die Menschheit zu vernichten. So einfach wird es nicht sein. Wenn es einen Weg gibt, dann glaube ich das es niemand aufgeschrieben hat, als Schutz!"

„Du hast vielleicht recht, oder wie laufen in eine Sackgasse und es gibt keine Zwischenwelt oder sonst etwas wo Loki sich aufhalten könnte." Vielleicht hatte meine Schwester recht und wir verrennen uns in etwas.

„Er lebt, da bin ich mir sicher." Thor ließ sich durch absolut nichts aus der Ruhe bringen.
Ich lächelte ihn schwach an. „Thor, ich habe eine Frage. Loki und ich kennen uns nun seit 3 Jahren. Was hat er vorher gemacht? Stephen war nicht positiv gestimmt über ihn."

Thor schaute mich an, wendete seinen Blick aber schnell wieder ab. „Das ist nicht so wichtig."

„Wenn es nicht so wichtig wäre hätte Stephen es nicht angesprochen." ich beugte mich nach vorne und durchbohrte ihn mit meinem Blick. Thor versuchte mich anzugrinsen, dies ließ aber schnell nach. Er atmete tief durch und schaute auf seine Flasche.

„Walkiria, wenn ich dir davon erzähle wird Loki mich dafür umbringen wollen." stotterte Thor und versuchte meinen Blick auszuweichen. „Und wenn du es mir nicht erzählst, tue ich dir was schlimmes an."

„Nichts für ungut, aber ich kenne dich und deine Schwester. Du hast nie gelernt zu kämpfen, weshalb ich jetzt nicht vor Angst bibbern muss." Thor fing laut an zu lachen.

Mein Blick verfinsterte sich, natürlich hatte er recht aber ich wollte von ihm ernst genommen werden. Ich ballte meine Hand zu einer Faust und schlug ihm so fest ich konnte in die Rippen.

„Au!" schrie Thor auf und schnappte nach Luft. „Sag mal gehts noch?" fuhr er fort. „Thor jetzt rede mit mir!" flehte ich ihn an.

„Er war damals nicht sehr glücklich und kam auf dämliche Ideen. Als er erfahren hat das mein Vater ihn aus Jotunheim mitgenommen hat und er nicht mit meiner Familie Blutsverwandt ist hat ihn das ziemlich hart getroffen. Für ihn war plötzlich alles plausible, warum mein Vater ihn nicht als Thronfolger in Betracht gezogen hat. Er griff die Erde an und wollte über sie herrschen. Wenn er dies schon nicht in Asgard tun konnte. Dabei sind viele Menschen gestorben und verletzt wurden."

Ich weitete meine Augen und schluckte schwer. Mein Herz zog sich zusammen, Loki war so liebevoll zu mir gewesen das ich niemals gedacht hätte das er zu so etwas fähig wäre. Auch von seinem tiefen Schmerz hat er mir nie was erzählt und bemerkt hatte ich es erst recht nicht.

„Darüber hat er nie gesprochen." flüsterte ich. „Er hat sich auch geändert und sich bestimmt für seine Taten geschämt. Er wollte mit Sicherheit nicht das du davon erfährst. Du hast ihn verändert!"

„Warum war er denn so unglücklich?" Fragte ich Thor. Jeder ist im Leben mal nicht so glücklich mit dem Verlauf der Dinge. Aber deshalb absichtlich Menschen zu verletzen ist dann schon wieder eine ganz andere Sache.

„Loki hatte immer das Gefühl fehl am Platz zu sein, nicht akzeptiert zu werden. Doch du hast ihm das Gefühl gegeben endlich dazu zu gehören und das hatte ihn stark verändert. Ich als sein Bruder habe das Gefühl gehabt eine andere Person vor mir zu sehen."

„Ich will ihn wiederfinden Thor." murmelte ich. Meine Augen füllten sich mit Tränen. Thor legte seine Hand auf mein Knie. Ich schaute in seine blauen Augen, die ich nur verschwommen wahrnahm.

„Das werden wir!"
Ich konnte nur hoffen das wir beide uns in nichts verrennen. Ich nahm mir ein Bier vom Tisch und öffnete es. Nach einem kräftigen Schluck sah ich im Augenwinkel wir Stephen den Raum betrat.

„Hey, ich hatte eben einen Einfall." sprach er. Thor nahm seine Hand von meinem Knie und  setzte sich gerade hin. „Was denn für einen Einfall?"

„Ich habe mal an einem Ort namens Kamar-Taj gelebt, dort habe ich gelernt meine Magie anzuwenden und wurde von den ältesten ausgebildet. Die haben dort eine geheime Bibliothek und viele Bücher auf die keiner Zugriff hat." Das hörte sich sehr spannend an und ich freute mich schon darauf diesen Ort kennenzulernen.

„Thor glaubt fest daran, dass wir in Büchern keine Information erhalten werden." erklärte ich Stephen unsere Zweifel.

„Richtig! Ich glaube, wenn die Möglichkeit besteht jemanden aus einer entfernten Welt zu retten, man sicherlich nicht möchte das es jeder anwenden kann." Fügte Thor hinzu.

„Ja, ich verstehe deine Beweggründe. Aber dort in der Bibliothek gibt es viele antike Bücher die nicht ohne Grund versteckt werden."

„Okay und wie kommen wir dort hin?" fragte ich ihn enthusiastisch.
„Ihr bleibt hier! Ich werde mich mithilfe meines Portals in die Räumlichkeiten schleichen." Na toll, eben habe ich mich noch auf diesen spannenden Ort gefreut und jetzt dürfen wir nicht mit.

„Wir wollen aber auch helfen." sprach Thor und ich nickte ihm zu. Wir wollen hier nicht tatenlos sitzen während  Stephen  die ganze Arbeit übernimmt.

„Ihr seid zu laut, ich habe euch heute morgen schon von weitem gehört. Ich muss mich konzentrieren können und kann nicht ständig auf euch aufpassen." Erzählte Stephen und ich musste schmunzeln. So ganz unrecht hat er nicht. Thor und ich neigten dazu ein wenig unbeholfen und tollpatschig durch die Welt zu spazieren.

„Und wann gehst du dorthin?" fragte ich.
„Heute Nacht! Es ist weniger los und ich werde vielleicht unbemerkt bleiben." Ich weiß jetzt schon das ich die ganze Nacht kein Auge zu bekommen werde.

Love you for InfinityWhere stories live. Discover now