Kapitel 27 ✔️

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K A T A R I N A

Edward lief gerade zurück zu Bella, als Jane ihren Blick auf ihn richtete und Edward stöhnend zu Boden glitt.
Sofort richtete Bella sein Schutzschild auf ihn und auf uns alle.
Edward richtete sich wieder auf.
Aro wandte sich verwirrt zu Jane um, die jetzt auf uns zugehen wollte, doch Alec, ihr Bruder, hielt sie zurück.
Alec wollte gerade seine schwarzen Nebel auf uns loslassen, als Aro ihn aufhielt.
„Du siehst, hier wurde kein Gesetz gebrochen.", richtete Carlisle sich jetzt wieder an Aro.
„Das sehe ich.", erwiderte Aro. „Aber ist dann die Konsequenz, dass keine Gefahr besteht?"
Aro lief ein paar Schritte nach vorne und redete etwas lauter.
„Dies geschieht das erste Mal in unserer Geschichte.", meinte Aro. „Menschen stellen eine Bedrohung für uns dar. Dank ihrer modernen Technologie besitzen sie besondere Waffen. Die könnten uns zerstören. Unser Geheimnis zu bewahren, hat mehr denn je oberste Priorität. Diese Zeiten sind sehr gefahrvoll. Da ist nur das Bekannte ungefährlich. Nur das Bekannte ist tolerierbar."
Besorgt sah ich meinen Mann an, der meinen Blick kurz erwiderte.
„Und wir wissen nicht, was aus diesen Kindern mal werden wird.", führte Aro seine Rede weiter. „Können wir mit so einer Ungewissheit leben? Ersparen wir uns heute einen Kampf? Nur um morgen... zu sterben?"
Erneut hörte ich Schritte und mein Blick richtete sich nach links.
Dort tauchten zwei Gestalten aus dem Wald auf.
Um genau zu sein zwei Vampire; Alice und Jasper.
„Ah... Alice.", bemerkte Aro und freute sich, wie ein kleines Kind.
Sie liefen an uns vorbei zu Aro, wurden allerdings von den Wachen aufgehalten.
„Meine liebe Alice, wir sind so froh, dich nun doch noch hier zu sehen.", sprach Aro.
„Ich kann beweisen, dass die Kinder keine Gefahr sein werden.", sagte Alice. „Ich werde es dir zeigen."
Alice hielt Aro ihre Hand hin.
„Bruder?", fragte Caius und die Wachen ließen Alice durch.
Aro ergriff begierig Alice's Hand und sah sich ihre Vision an.
Ich weiß nicht, was Aro dort sah, aber es schien nichts gutes zu sein, da ihm die Gesichtsauszüge entglitten.
Nach einigen Minuten ließ Aro Alice's Hand wieder los.
„Jetzt weißt du es.", sprach Alice. „Das ist deine Zukunft. Es sei denn, du änderst deinen Kurs."
„Das geht nicht.", meinte Caius. „Die Kinder werden eine Bedrohung sein."
„Aber könnte deren Geheimnis vor den Menschen verborgen bleiben...", sagte Edward. „Hätten wir dann Frieden?"
„Ja, aber es gibt keine Gewissheit.", erwiderte Caius.
„Eigentlich schon.", meinte Edward und verwirrt sahen wir zu ihm.
Erneut kamen zwei Gestalten aus dem Wald.
Ein Mann und eine Frau.
Sie traten ebenfalls zu den Volturi.
„Ich habe auch nach Zeugen gesucht, beim Stamm der Tikuna.", berichtete Alice.
„Es gibt genug Zeugen.", funkte Caius dazwischen.
„Warte.", befahl Aro.
„Ich bin halb Mensch, halb Vampir.", sagte der Mann. „Wie die Kinder."
Glücklich sahen Carlisle und ich uns an.
„Ein Vampir verführte meine Mutter, die bei meiner Geburt starb.", erzählte der Mann. „Meine Tante Huilen hat mich großgezogen. Ich habe sie unsterblich gemacht."
„Wie alt bist du?", fragte ich.
„150 Jahre.", erwiderte der Mann.
„In welchem Alter warst du erwachsen?", fragte Aro.
„Schon sieben Jahre nach meiner Geburt.", erklärte der Mann. „Seitdem habe ich mich nicht verändert."
Erleichtert sah ich zu meiner Tochter, die nun von Jacob's Rücken sprang und zu mir und Carlisle lief.
„Und deine Ernährung?", fragte Aro.
„Blut, menschliches Essen.", antwortete der Mann. „Ich kann von beidem leben."
„Diese Kinder sind uns sehr ähnlich.", bemerkte Marcus.
„Die Cullen's verkehren mit Werwölfen, unseren natürlichen Feinden.", sprach Caius trotzig.
Aro legte ihm eine Hand auf den Arm, um ihn zum Schweigen zu bringen und um ihn zu beruhigen.
„Meine Lieben.", fing er an. „Es besteht keine Bedrohung. Wir werden heute nicht kämpfen."
Die Volturi rauschten alle davon und verschwanden von der Lichtung, außer Aro.
Er sah zu mir und ich lief zu ihm.
Schnell schloss ich ihn in meine Arme.
„Danke, Onkel Aro.", murmelte ich und löste mich dann wieder von ihm. „Wir kommen dich besuchen."
„Das hoffe ich doch.", lächelte er. „Pass gut auf deine Familie auf."
Ich nickte und schließlich verschwand auch er.
„Wir haben sie in die Flucht geschlagen. Ein guter Zeitpunkt um anzugreifen.", meinte Vladimir.
„Nicht heute.", erwiderte mein Mann nur.
„Ihr seid Narren!", meinte Stefan. „Die Volturi sind vielleicht fort, aber sie werden euch ewig nachtragen, was heute geschah."
Carlisle schloss mich nur in seine Arme, ebenso wie Alicia und sah uns glücklich an.
„Es ist vorbei.", hauchte er und legte seine Lippen auf meine.
Ich erwiderte den Kuss, bevor ich mich von ihm löste und Alicia auf den Arm nahm.
Die Werwölfe verschwanden zurück in den Wald.
Unsere Freunde kehrten zurück nach Hause, ebenso wie wir.
Glücklich lehnte ich mich an Carlisle und beobachtete Alicia und Renesmée.
Alicia kam zu uns und ich schloss sie fest in meine Arme.
„Jetzt ist alles gut, oder?", fragte sie leise.
„Ja, wir bleiben jetzt alle zusammen.", nickte ich.
„Willst du wirklich Aro besuchen gehen?", fragte Carlisle später, als die Nacht anbrach und Alicia im Bett lag.
„Na ja, ab und zu vielleicht mal.", murmelte ich und legte meinen Kopf auf seine Brust. „Warum?"
„Ich weiß nicht, am Ende waren wir so oft dort, dass Alicia das gruselige Lachen von Aro nachmachen kann.", grinste Carlisle und lachend schlug ich ihm auf die Brust.
„Ich bin aber vor allem froh, das jetzt alles vorbei ist.", seufzte ich und kuschelte mich an ihn.
„Ich bin auch froh.", lächelte Carlisle. „Und weißt du was?"
„Was?", fragte ich und grinste ihn an.
Carlisle beugte sich über mich.
„Ich liebe dich, Katarina Cullen.", murmelte Carlisle.
„Und ich liebe dich, Carlisle Cullen.", grinste ich.
Er legte seine Lippen auf meine und ich verschränkte meine Hände in seinem Nacken.
Nach einigen Minuten lösten wir uns wieder voneinander und wir kuschelten wieder.
„Wann wohl Alicia ihren ersten Freund bekommt?", fragte ich leise.
„Ich hoffe nie.", murrte Carlisle.
„Da kommt der Vaterinstinkt.", neckte ich. „Vielleicht prägt sich ein Werwolf auf sie."
„Das hoffe ich vor allem nicht.", knurrte Carlisle und grinsend sah ich ihn an.
„Irgendwann verliebt sie sich."
„Ja, irgendwann, aber nicht jetzt.", meinte Carlisle.
Kopfschüttelnd sah ich ihn an.
Irgendwann werden wir unsere Tochter gehen lassen müssen.
Jeder muss sein Kind irgendwann los lassen.

Verwobene Schicksale - TwilightWhere stories live. Discover now