Kapitel 20 ✔️

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K A T A R I N A

Wir saßen alle im Wohnzimmer.
Bella mit einer Infusion.
Auf einmal beugte sich sich nach vorne und Edward hielt ihr sofort den Eimer hin.
„So geht das doch nicht weiter. Sie muss etwas zu sich nehmen.", sagte ich verzweifelt.
„Wenn ich den Fötus nur sehen könnte.", seufzte Alice.
„Das Baby.", korrigierte Rose.
„Vielleicht könnte ich rausfinden, was es braucht.", meinte Alice.
„Möglicherweise hast du recht.", sagte plötzlich Edward und sah Jacob an. „Jacob hatte gerade eine Idee."
„Das war keine Idee. Nur ein fieser Gedanke.", widersprach Jacob belustigt.
„Woran hast du gedacht?", fragte Carlisle.
„Dass es wahrscheinlich jemanden braucht, in den es seine Zähne reinhauen kann.", grinste Jacob.
„Er hat Durst.", stellte Bella fest.
„Das Gefühl kenn ich.", meinte Emmett.
„Wenn es Durst hat, wird es kein Tierblut wollen.", sagte Edward.
„Ich hab die Blutgruppe Null Rhesus negativ für Bella beiseitegelegt.", bemerkte Carlisle und holte einen Blutbeutel.
„Gehen wir ein Stück?", schlug Alice direkt Jasper vor und zog ihn mit sich.
Emmett stand ebenfalls auf und verschwand.
Carlisle schüttete währenddessen das Blut in ein Glas.
„Warten Sie. Soll sie das ernsthaft trinken?", fragte Jacob geschockt.
„Das ist der schnellste Weg, um herauszufinden, ob die Theorie stimmt.", erwiderte mein Mann ruhig.
„Nur, wenn es dir nichts ausmacht.", meinte Edward noch zu Bella.
„Ich versuche alles.", erwiderte sie.
„Ich glaub, mir wird schlecht.", sagte Jacob und rutschte von Bella weg.
Belustigt sah ich ihn an, während Edward das Blut jetzt in einen Becher tat, sodass man das Blut nicht sehen konnte.
„So fällt es dir vielleicht leichter.", erklärte Edward und hielt ihr den Becher hin.
Vorsichtig zog Bella einen großen Schluck Blut aus dem Strohhalm, bis sie aufhörte.
„Es schmeckt...", fing Bella an und gespannt warteten wir. „...gut."
Erleichtert atmete ich aus, als plötzlich Alicia im Schlafanzug den Raum betrat.
„Mäuschen, was machst du denn hier? Du solltest schlafen.", murmelte ich und lief mit ihr wieder Richtung Schlafzimmer.
„Tut mir leid, ich bin aufgewacht und konnte nicht mehr einschlafen.", gähnte Alicia. „Liest du mir was vor?"
Lachend nickte ich und setzte mich auf ihr Bett, während sie mir ein Buch gab und sich dann in ihr Bett kuschelte.
„Es war einmal ein kleiner Frosch. Der hatte ganz gerne frischen Dorsch. Er tauchte, schwamm den Fischen hinterher, doch leider blieben seine Hände immer leer. Irgendwann war der kleine Frosch müde und wollte nicht mehr den ollen Fischen hinterherjagen. Er suchte sich ein neues Spiel aus. Als gerade viele Seerosenblätter auf dem Teich schwammen, kam ihm die Idee mit dem Seerosen-hüpfen. Er wollte von einem Seerosenblatt auf das andere hüpfen. Das war aber gar nicht so einfach für einen kleinen Frosch. Es brauchte Mut und Kraft.", las ich vor und kichernd sah mich Alicia an.
„Ich bin auch mutig.", meinte Alicia.
„Das bist du, aber du sollst jetzt schlafen, also...", zwinkerte ich und las weiter. „So übte der kleine Frosch zuerst mit Blättern, die ganz dicht aneinander auf dem Wasser lagen. Denn so war er sicher, dass er sie erhüpfen mag und nicht ins Wasser plumpste. Er hüpfte also ganz fröhlich von einem Blatt aufs andere, pfiff dazu und hatte seinen Spaß. Die Blätter waren ja nah und es ging ganz leicht. Bald wurde das aber dem kleinen Frosch zu langweilig und zu leicht und so suchte er sich ein Blatt aus, das ziemlich weit weg von einem andern Blatt schwamm. Auf dieses Seerosenblatt wollte er jetzt unbedingt hüpfen. Er war ganz aufgeregt und sagte sich: „Ja, das schaffe ich."
Der kleine Frosch nahm viel Anlauf und machte einen ganz ganz grossen Sprung. Plumps!"
Ich hielt im Lesen inne, als ich sah, dass Alicia eingeschlafen war.
„Schon wieder der kleine Frosch? Sie kennt die Geschichte doch auswendig.", murmelte Carlisle leise, während ich die Tür leise hinter mir schloss.
„Ja, aber wenigstens schläft sie dann.", kicherte ich. „Das mit Bella hat funktioniert..."
„Es hat funktioniert und ich bin froh darüber.", lächelte Carlisle.
„Das sind wir alle...", nickte ich.
Die nächsten Tage bekam Bella immer ein bis zwei Beutel mit Blut und es half wirklich.
Bella wurde wieder etwas stärker und wir waren wirklich alle froh darüber.
Carlisle und ich sahen Jacob und gingen auf ihn zu.
Jacob und Carlisle gingen schon mal vor, während ich noch kurz lächelnd das Bild zwischen Bella und Edward beobachtete, bevor ich den beiden folgte.
„Mehr ist nicht da?", fragte Jacob und sah den letzten Blutbeutel an, der vor ihm lag.
„Bella könnte morgen schon entbinden.", erwiderte Carlisle. „Um die geringste Chance zu haben, braucht sie mehr Blut."
„Und wir müssen auf die Jagd. Wir brauche alle unsere Kräfte für die Geburt, aber auch gegen den Angriff von Sam.", sagte ich. „Wir müssen heute Abend los."
„Katarina, ihr seid jetzt die Feinde.", meinte Jacob. „Sam wird nicht zögern. Sie werden euch abschlachten."
„Emmett wird uns begleiten.", murmelte ich.
„Das wird nicht reichen."
„Wir haben keine Wahl.", seufzte Carlisle. „Wenn wir sie damit retten können, müssen wir es wagen."
„Ihr würdet euer Leben für sie riskieren?", fragte Jacob.
„Natürlich.", nickte ich. „Bella gehört zur Familie."
„Das ist mir klar.", seufzte Jacob. „Ihr seid wirklich eine Familie. So stark wie die, in die ich hineingeboren wurde. Ich weiß, was ich tun muss."
Die Nacht brach herein und wir machten uns fertig fürs Jagen.
Jacob lenkte ein paar Mitglieder aus Sam's Rudel ab, während wir jetzt Jagen gingen.
Zufrieden saugte ich das Reh leer und wir rannten zurück zum Haus.
Plötzlich hörte ich ein Knurren hinter uns und sah zwei Werwölfe.
Der Boden wurde mir unter den Füßen weggerissen und ich kullerte einen Hang hinab.
Ich wich vor den zwei knurrenden Werwölfen zurück, die immer näher auf mich zu kamen, als einer gegen einen Baum geworfen wurde und der zweite kurz darauf folgte.
Carlisle packte mich sanft am Arm und zusammen mit Emmett rannten wir weiter, bis zur Flussgrenze.
Schließlich mussten wir ja auf die andere Seite.
Wir sprangen über den Fluss und kamen auf unserer Seite des Waldes an.
Erleichtert sahen wir zu den Werwölfen, die auf der anderen Seite standen und nun anfingen zu heulen, um nach den anderen zu rufen.
Glücklich und etwas gesättigt liefen wir langsam zurück zum Haus.
„Das war doch mal eine entspannte Jagd.", zwinkerte ich und Carlisle sah mich belustigt an.
Emmett war noch ein bisschen Jagen gegangen.
Auf einmal klingelte Carlisle's Handy und verwirrt blieben wir mitten im Wald stehen.
„Alice?", fragte Carlisle und ich lauschte.
Bella liegt in den Wehen. Sie hat große Schmerzen.", berichtete Alice.
„Wahrscheinlich ist ihre Plazenta geplatzt.", murmelte ich. „Ist sie gestürzt?"
Ja, sie ist umgeknickt und auf den Boden gefallen.", bestätigte Alice.
„Dann ist die Plazenta geplatzt.", nickte ich und kaute nervös auf meiner Unterlippe herum.
„Wir kommen so schnell wir können.", sprach Carlisle und legte dann auf.
Schnell liefen wir durch den Wald, in der Hoffnung wir kamen noch rechtzeitig.
In der Hoffnung, das Bella dies überleben würde.
In der Hoffnung, dass das Baby überleben würde.

Verwobene Schicksale - TwilightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt