Kapitel 14 - Côte d'Azur

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Morgens stehe ich schon früh auf. Als erstes mache ich mich fertig und packe die Sachen ein, die noch in meinen Koffer müssen. Dann beschließe ich, Krissy anzurufen. Überraschenderweise geht sie nicht ran. Nach drei Anrufen gebe ich es auf, wir werden dann wohl ein anderes Mal sprechen müssen. Pünktlich um 08:00 Uhr klingelt es. Ich gehe raus und sehe das Auto von Timothées Chauffeur vor mir stehen. Obwohl sie einen Umweg fahren müssen, nehmen sie mich mit zum Flughafen, damit ich nicht für ein Taxi bezahlen muss.

„Guten Morgen", begrüßt Timothée mich, als ich einsteige. „Guten Morgen." Ich muss gähnen und versuche es zu unterdrücken, schaffe es allerdings nicht. „Na, bist du noch müde?" „Ein bisschen." „Du kannst ja im Flugzeug schlafen", schlägt er fürsorglich vor. Den Rest der Fahrt reden wir nicht, abgesehen davon, dass er erzählt, einen anderen Koffer zu haben, damit es nicht nochmal zu einer Verwechslung kommt.

Vor dem Flughafen hat sich eine kleine Gruppe von Paparazzi angesammelt, aber die Bodyguards schirmen uns ab. Es geht alles doppelt so schnell, wie wenn ich normalerweise fliege. Das liegt natürlich daran, dass für uns First Class gebucht wurde. „Um ehrlich zu sein dachte ich immer, dass Promis ein Privatflugzeug haben", gestehe ich, während wir im Flugzeug platz nehmen. Timothée lacht auf: „Ich denke nicht, dass so etwas nötig für mich wäre. Ich bin auch hiermit vollkommen zufrieden." Oh nein, so hatte ich das nicht gemeint, hoffentlich versteht er das.

Auch im Laufe des Starts reden wir nicht, wir beide scheinen einfach erschöpft von den letzten Tagen zu sein. Nach einigen Minuten seufzt er: „Jetzt sind wir wieder an dem Ort, wo alles angefangen hat." „Um genau zu sein war das eigentlich im Buchladen", verbessere ich ihn. „Jaja", er rollt grinsend die Augen. „Komisch, ich hätte nie gedacht, dass wir uns so nahe kommen. Befreundet mit einem Schauspieler! Das habe ich nicht mal in meinen Träumen erwartet", spreche ich meine Gedanken aus. Erst dann bemerke ich sein enttäuschtes Gesicht. Es ist nur eine Millisekunde zu sehen, bevor er wieder seine Fassade aufsetzt, doch ich habe erkannt, dass ihn meine Worte verletzt haben müssen. Heute kommt mir echt nur Schwachsinn aus dem Mund. Er hat mir doch sogar damals im New York Palace erzählt, dass er es schön findet, wie anders ich mich im Gegensatz zu seinen Fans verhalte. „Ich sollte am besten schlafen...", ich stehe auf und gehe zu einem Platz, der extra zum Schlafen ist. Timothée sagt nichts mehr.

Eine Durchsage, dass wir bald landen weckt mich auf. Ich muss den ganzen Flug über geschlafen haben. Ich checke in meiner Handy Kamera, ob meine Haare noch einigermaßen gut sitzen, bevor ich mich wieder zu Timothée setze. Auch er scheint etwas geschlafen zu haben, denn seine Haare sind auch zerzaust. Als wir aus dem Flugzeug steigen, schießt eine Hitzewelle gegen uns. Hier ist es so warm, dass ich am liebsten in einen Pool springen würde. Wir steigen in ein Auto gleich auf dem Landeplatz ein, unsere Koffer sind schon im Kofferraum und wir wollen Paparazzi vermeiden. Da das Festival de Cannes bevorsteht, wimmelt es an den Ausgängen nur von denen.

Die Fahrt dauert ungefähr eine halbe Stunde und die Klimaanlage arbeitet auf Hochtouren. Niemand sagt etwas, nicht mal Timothées Manager, der auch mit uns im Wagen sitzt. So kommen wir also in Stille beim Hotel an. Natürlich wusste ich, dass uns etwas luxuriöses erwartet, aber trotzdem hatte ich nicht erwartet, in einem solch berühmten Hotel zu übernachten:

 Natürlich wusste ich, dass uns etwas luxuriöses erwartet, aber trotzdem hatte ich nicht erwartet, in einem solch berühmten Hotel zu übernachten:

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(Alle Fotos vom Hotel sind nicht meine und ich habe sie von Google

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(Alle Fotos vom Hotel sind nicht meine und ich habe sie von Google.)

Natürlich ist es das Hotel Carlton, wer hätte etwas anderes erwartet? Zu unserem Glück ist es in der Lobby angenehm klimatisiert. Mein Zimmer befindet sich direkt neben Timothées und ich bin schon ganz aufgeregt, wie es aussieht. Es scheint so, als hätte jeder wieder gute Laune und Timothée bietet mir seinen Arm an. Ich hake mich bei ihm ein und wir gehen zum Aufzug. Er fährt nicht weit nach oben, und doch kommt es mir wie eine Ewigkeit vor mit der französischen Hintergrund-Musik und unserem Schweigen. Ich will nichts zuerst sagen, weil ich Angst habe, dass es schon wieder irgendein Blödsinn sein wird. Aber auch Timothée sagt nichts. Wenigstens scheint er nicht verärgert zu sein. Im Gegenteil, er sieht so aus als wäre er vollkommen zufrieden. Ist ja auch klar, wenn man in seinem Heimatland ist, dann gibt es doch nur Gründe, glücklich zu sein.

Wir gehen den Gang entlang und halten nach unseren Zimmernummern Ausschau. Als wir sie dann erreicht haben, bringt er endlich einen Satz heraus: „In einer Stunde treffen wir uns mit dem Team in der Lobby." Ich nicke ihm zu und dann verschwinden wir beide in unseren Zimmern. Ich habe nicht mal eine Sekunde Zeit, um über seine Worte nachzudenken, denn meine Aufmerksamkeit liegt sofort bei der Suite.

 Ich habe nicht mal eine Sekunde Zeit, um über seine Worte nachzudenken, denn meine Aufmerksamkeit liegt sofort bei der Suite

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Ich habe einen Ausblick auf das Meer! Perfekter geht es doch gar nicht! Ich wette mein ganzes Gesicht strahlt vor Lächeln. Doch mein Interesse an diesem Bild verschwindet, sobald ich nach rechts schaue: Timothée steht auch auf seinem Balkon, aber scheint mich nicht zu bemerken, denn seine glänzenden Augen sind nur auf das Meer fixiert. Ich kann seine Sehnsucht förmlich bis hierhin spüren. Und deshalb nehme ich mir etwas vor: Ich werde mit ihm auf jeden Fall ans Meer gehen, bevor wir zurück nach New York fliegen! Auch wenn wir dann auf etwas geplantes verzichten müssen, dann brechen wir eben die Regeln. Timothée scheint nichts mehr zu lieben, als das Wasser. Und gleichzeitig würde es eine unausgesprochene Entschuldigung für mein Verhalten heute sein.

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Puhh wer hätte gedacht, dass ich überhaupt nochmal zum Schreiben komme? Keine Ahnung wieso ich so lange gebraucht habe, bis ich weiter schreibe, aber jetzt ist meine Motivation zu 100% wieder da!
Natürlich nur euretwegen, danke für 5k Views, die ganzen Sterne und dass so viele diese Story zur Leseliste hinzufügen!
Keine Sorge, das nächste Kapitel wird nicht in einem Monat kommen, sogar bald schon. Wahrscheinlich diese Woche ;)

Met him in New YorkWhere stories live. Discover now