3 || Verdammt.

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"Und, hast du alles, Schatz?" fragte Justin seine Freundin Hermine als sie am Donnerstag Vormittag an der Klinik angekommen waren. "Ja, ich brauch' nur meine Tasche." sagte sie zu ihm. "Gut." nickte Justin. Dann erhob er sich, öffnete seine Autotür und stieg ebenfalls aus. "Dann gehe ich mal." wollte sie sich noch von ihm verabschieden. "Kein Problem, ich komme mit." beschloss er. "W-was?- Nein; Justin, das ist jetzt echt nicht nötig, du kannst doch so lange hier warten." Wiederwillig schüttelte er seinen Kopf. "Ich lass dich doch nicht ganz alleine in der Klinik- ich meine; es ist wirklich besser wenn ich dich begleite." Während Hermine noch vor dem Auto stand, mit ihrer Handtasche schon um ihren Arm gelegt und Justin, der auf der anderen Seite stand, gab sie relativ schnell nach, weil sie schnell begriff, dass er nur ihr Bestes wollte. Ohne ein nicken oder eine Einwilligung gab sie ihm einfach einen Blick der Einverständnis, er näherte sich ihr und nahm sie dann an die Hand.

Drinnen angekommen ging Hermine rasch zum Empfang zu Mrs Cooper, so wie sie das auch beim letzten Mal schon getan hatte, Justin folgte ihr.
"Guten Tag, Ich komme zu einer weiteren Untersuchung, ich hab jetzt mein Termin." Mrs Cooper sah zu ihr auf. "Oh, da sind sie aber pünktlich." meinte sie etwas belustigt. "Miss Granger, richtig?" fragte sie noch einmal sicherheitshalber nach. "Genau..." antwortete Hermine sofort.
"Und... das ist ihre Begleitperson, nehm ich mal an." "Ja, das ist Justin-"
"Ich bin Justin Walsh." vervollständigte er ihren Satz.

"Gut, dann trage ich sie auch noch ein, Mister Walsh; so dann können sie einmal hinten Platz nehmen und warten bis sie aufgerufen werden." schloss Mrs Cooper und Hermine ging mit Justin zusammen an ihrer Seite in den Wartebereich nach hinten in den Flur und setzten sich dort nebeneinander auf zwei von den freien Stühlen. Dieses Mal saß sonst keiner außer den beiden im Wartebereich. Komischerweise. Solange sie am warten waren, versuchte Justin die etwas angespannte Hermine wieder aufzumuntern. "Wie wärs wenn ich wieder den Abend über bei dir bleibe? Du weißt das ich wieder mehr Kontakt zu dir aufbauen möchte."
Etwas enttäuscht senkte sie den Kopf.

"Können wir das nicht auf ein anderes Mal verschieben?" begann sie. Justin verzog sein Gesicht. "Warum denn? In vier Wochen hab ich doch wieder meine Termine..."
Hermine blieb nichts anderes übrig als etwas dagegen zu antworten, weil es das war, was sie dachte. "Hör zu, Ich- ich kann heute Abend nicht."
"Ja und warum?" blaffte er sie versehentlich zu laut an. "Weil sich mein Leben nicht immer nur um dich dreht! Ich brauche auch Mal Zeit für mich!" Justin jedoch ließ sich seine Meinung nicht noch ein weiteres Mal verderben.

"Ich will wieder Zeit mit dir verbringen können, und zwar nicht nur einen Abend!" legte er ihr ans Herz. "Wenn du mich so dazu aufforderst dann wird das nichts zwischen uns und ich kann mich auch nicht darauf einlassen wenn du so besitzergreifend bist!"
"Hermine sag mir mal eins; warum absolvierst du mich? Warum vermeidest du den Kontakt zu mir? hm?"
Sie begann sich aufrechter auf den Stuhl zu setzen und blickte ihn entsetzt an. "Weil du nicht respektierst was ich will! Ich will dass wir es anders angehen..."

"Aber ich will dich, Hermine! Merkst du nicht wie sehr du dich von mir abwendest?" Jetzt erhob sie sich komplett vom Stuhl weil sie es in ihrer Verzweiflung nicht länger aushielt, still zu sitzen. "Und überhaupt, sag mir mal eins: Was hast du überhaupt die letzte Zeit gemacht, du warst nicht arbeiten, du wolltest mich nicht sehen; dann schreibst du mir dass ich dich unbedingt zum Arzt fahren soll, weißt du eigentlich was du überhaupt willst!?"

"NATÜRLICH WEISS ICH WAS ICH WILL, ABER DAVON SCHEINST DU JA KEINE AHNUNG ZU HABEN!

"NEIN, HAB ICH JA AUCH ÜBERHAUPT NICHT!"

warf er ihr mit einer Stimme voller Ironie an den Kopf. "Du hast überhaupt keine Ahnung wie es mir geht! Weil du immer nur-" Hermine hörte auf zu sprechen, sie bekam auf einmal eher wenig Luft und das Stechen setzte mit ein. "Hermine- Was ist los?" hörte sie Justin noch, als sie gerade fast das Gleichgewicht verloren hätte. Sie hatte nicht bemerkt, wie eine Person direkt hinter ihr stand und sie an den Schultern festgehalten hatte, sie landete versehentlich in seinem Arm.

Zum Glück war ihr Anfall schnell wieder vorüber, bis sie nicht nur das bemerkt hatte. Sie wandte ihren Blick zu der unbekannten Person die sie aufgefangen hatte hin. Ein Kittel. Ein bestimmtes Parfüm. Das Namensschild; Doktor Potter. Verdammt. Noch in seinem Arm erblickte sie ihn und seine Augen trafen sich mit ihren. Etwas zu sehr überrascht von der Situation löste sie ihre Hände langsam wieder von seinen Schultern und er sah flüchtig auf sie herab. Zu ihr sagte er nichts, sein Blick fiel hinüber auf den verdutzten Justin.

"hey... jetzt erst einmal ganz ruhig." begann er. Hermine und Justin standen nun wieder direkt beieinander. "Tut- tut mir wirklich leid- Ich-" "Am besten wäre es gewesen wenn sie mehr darauf geachtet hätten, wie es Miss Granger geht." sagte er hinweisend zu Justin, und Hermine war froh darüber dass Doktor Potter nichts zu ihr gesagt hatte. Bereits mit dem Wissen das er jetzt eine Sprechstunde mit Hermine hatte, schüttelte er ihr sanft die Hand. Dann kam er ein letztes Mal auf Justin zu. "Darf ich mich vorstellen? Doktor Potter." Justin nahm seine Hand entgegen und schüttelte sie einmal kurz. "Guten Tag." erwiderte dieser nur.

"Sind sie so weit, Miss Granger?" war das erste was Doktor Potter dann zu Hermine sagte. "Ja." Sie winkte Justin moch etwas unsicher, der immer noch mitten auf dem Flur stand als hätte er einen Geist gesehen, während Doktor Potter bereits zum Behandlungsraum vorging. Bei der Tür zum Raum angekommen, ließ er Hermine den Vortritt und schloss die Tür hinter ihr sobald sie sich im Raum befand. "Nehmen sie gerne Platz." wies er sie freundlich nach hinten zum Behandlungsbett hin. Ohne noch etwas zu antworten, ging sie ganz leise und vorsichtig nach hinten und setzte sich. "Haben Sie- Haben sie das gerade alles mitgehört?" fragte Hermine ihn unsicher.

"Miss Granger, bitte machen Sie sich darüber keine Gedanken. Ich bin doch kein Unmensch der andere belauschen möchte. Es ging nur nicht mit rechten Dingen zu, und ich wollte sie gerade aufrufen, verstehen sie?" erzählte er ihr mit einer unglaublichen Ruhe, die Hermine so noch bei keinem in der Stimme je vernommen hatte.

"Das war gerade einer ihrer Anfälle wenn ich mich nicht irre." Hermine schüttelte hastig den Kopf. "Nein- ich meine- nur so ein bisschen." Er begann matt zu lächeln. "ein bisschen? Es gibt nur komplett oder gar nicht im Fall von Ihnen." erinnerte er sie. "Ja- es war schon einmal schlimmer." fiel ihr ein. "Also; er drehte sich wieder zu ihr hin und bevor er wieder aufstehen wollte, nahm er kurz auf seinem Hocker Platz. "Also; heute hätte ich dann vor mit ihnen das wir uns die Sache noch einmal genau ansehen und versuchen
zu verinnerlichen."

"Wie meinen sie das?"
"Das meine ich in dem Sinne, das ich zuerst schauen werde wo der Übeltäter tatsächlich bei ihnen sitzt. Ich schätze zwischen Herz und Lunge, etwas anderes können wir bereits ausschließen." Hermine nickte etwas unsicher, Doktor Potter selber verstand ihr Zögern. "Lassen sie mich nur machen, das haben wir wohl gleich." ergänzte er freundlich.






So, die richtige Untersuchung gibt es im nächsten Kapitel zu lesen, ich hoffe ihr seid schon gespannt und euch bis dahin eine schöne Zeit !

Doktor Potter Where stories live. Discover now