4 || Berührungen

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Hermine konnte ihn nur mustern. Ihn, Doktor Potter. Den Arzt den sie attraktiv auf eine andere Art und Weise fand und der sich jetzt von seinem Hocker wieder erhob um in seinem PC nach seinen Daten der letzten Untersuchung zu schauen.

"Die letzte Sprechstunde hat ergeben dass es sich bei ihnen wohlmöglich um eine kleine Schädigung oder Störung an ihrem Herzmuskel handelt, etwas ernstes können wir in dem Sinne aber ausschließen weil es keine Erkenntnisse auf etwas Schlimmeres gibt." "Herz?" war es ihr versehentlich herausgerutscht. "Ist- ist das schlimm?" Erneut wandte sich Doktor Potter wieder seinen Unterlagen zu. "Nein, die Sache kann ich nur noch nicht genau diagnostizieren; Sie können schon einmal den Oberkörper frei machen Miss Granger." Während er einen Bogen um seinen kleinen Arbeisttisch machte, geradewegs zu seinen PC hin,
wanderte Hermines Hand oben zu ihrer Bluse und verharrte dann dort. Sie sah ihm noch zu wie er sich hinten sortierte und ihr Blick fiel wieder auf seine Haltung, Statur und auf sein Erscheinungsbild.

Entschlossen drehte er sich dann in Hermines Richtung, er kam auf sie zu und legte sich das Stethoskop um. Sie hatte noch nicht ihre Bluse geöffnet, ihre Hand befand sich immer noch oben an einem Knopf den sie nicht berührt hatte. Bei ihr angekommen öffnete er ihr eigenhändig ein paar Knöpfe ihrer Bluse und schenkte ihr dabei ein einfühlsames Lächeln. "oh- ich- ähm-" konnte sie nur erwidern, sobald sie bemerkt hatte dass sie auf seine Bitte hinweg ihre Bluse noch nicht geöffnet und er das selber übernommen hatte.

In ihren gesamten Körper bemerkte sie plötzlich ein Gefühl, so als hätte sie eine Treppenstufe verpasst, sogar gleich zwei oder drei wenn es so gewesen wäre, während ihre Wangen ebenfalls wärmer wurden. "Einmal bitte auf den Rücken legen." ergänzte Doktor Potter fast schon flüsternd. Hermine legte sich tonlos auf das Behandlungsbett und traute sich nicht genau ihm in die Augen zu schauen, sondern ihr Blick war nur auf seinen weißen Kittel gerichtet.

"Können sie mir verraten wo der Schmerz genau sitzt wenn sie einen dieser Anfälle bekommen?" fragte er sie nachdem er sie kurz abgehört hatte. "Ich- weiß es nicht genau." sagte sie unsicher zu ihm. Doktor Potter schien da hingegen bereits eine Lösung zu finden. "Wir machen es anders; es war auch eine dümmlich formulierte Frage von mir gewesen, entschuldigen Sie. Ich werde sie etwas abtasten und Sie sagen mir an welchen Stellen sie Schmerzen haben." Hermine nickte. Hoffentlich wird er niemals bemerken wie nervös ich bin... Ich darf nicht zu sehr reagieren wenn er mich jetzt berührt. Ich muss entspannter sein.

Doktor Potter legte seine Hand unterhalb ihrer Brust ab und setzte etwas Druck auf. "Spüren sie Was?" fragte er vorsichtig. "nein- ich- spüre nichts. " "okay, schon einmal ein gutes Zeichen." gab er bekannt. Seine Hand wanderte und wanderte, Hermine war anzumerken dass sie mittlerweile eine Gänsehaut am ganzen Körper besaß...

Sie lag da, die Gedanken gedämpft, wie ausgelöscht, und immer wieder bekam sie eine Reihe von kleinen Gefühlen vom verpassen der Treppenstufen in ihrem Magen. Sie trug nichts an ihrem Oberkörper, nur ihren weißen BH. Jetzt legte er seine Hand nach einigen Sekunden oberhalb ihrer zierlichen Brust ab und setzte dort auch noch einmal Druck auf. "Hier?" "nichts." sagte sie schnell. "hm." machte selbst Doktor Potter etwas verwirrt. Hermine führte ihre Hand etwas weiter zu ihrem Bauch hin und unterdrückte ein Aufatmen.

Ein letztes Mal, eher unterhalb ihrer Brust setzte er mit der Hand Druck auf. Von Hermine folgte ein erschrockenes Einatmen und dann ein kurzes, hartnäckiges Abhusten. "oh je; tut mir Leid." sagte er zu ihr und tätschelte ihr kurz die Schulter.
Dann sah sie Doktor Potter an, der über ihr stand und mitfühlend lächelte. Jetzt lachte sie ebenfalls auf und schüttelte ihren Kopf. "sorry- Ich wollte nicht so überreagieren." "Keine Sorge, Miss Granger." Auf eine liebevolle Weise zwinkerte er einmal kurz. "Jetzt weiß ich zumindest wo der Übeltäter sitzt."

"Ich komm' mir so komisch vor, wenn ich hier so halbnackt liege..." dabei hatte sie sich doch in den Kopf gesetzt ihre Gedanken nicht mit ihm zu teilen...
"Ach das, das ist normal." meinte Doktor Potter. "Haben Sie... nun ja, schon einmal einen Körper bei einer Patientin attraktiv gefunden?"
Es schien so als hätte er da lange überlegen müssen, bis er ihr eine Antwort gab. "Ich achte immer mehr auf den Gesundheitszustand und nicht auf das Äußerliche meiner Patienten. Ich würde niemals schlecht über so etwas denken, ihr Körper ist ja auch sehr zierlich und schön."

"Sie sind wirklich nett... Jetzt habe ich- Ich meine ich habe keine Angst bei Ihnen..." Er grinste noch breiter während er stets über ihr stand und seitdem sie das Gespräch mit ihm begonnen hatte seine Hand oben auf ihrer Schulter abgelegt. "So, dann wollen wir Ihnen jetzt mal Blut abnehmen." wechselte Doktor Potter das Thema. "Setzen sie sich mal ruhig aufrecht hin." Er beugte sich nach hinten zum Behandlungsbett hin und nahm als erstes die Flasche mit dem Desinfektionsmittel in die Hand.

Hermine, die jetzt wieder aufrecht saß, hatte ihren Blick auf ihn gerichtet, als er jetzt ihren Arm nahm und kurz nach einer guten Ader zum Blut abnehmen nachsah. "Das ist ne gute Ader." flüsterte er und sprühte ziemlich entschlossen etwas Desinfektionsmittel auf eine Stelle in der Nähe von ihrer Armbeuge. "Ich schau jetzt mal lieber weg." meinte Hermine. "Machen Sie das." stimmte Doktor Potter ihr zu. "Macht es Ihnen was aus wenn ich Sie am Arm festhalte?" piepste sie. Seine Mundwinkel verformten sich und sein in ihrer Sicht schönes Lächeln kam wieder zum Vorschein. "Nein, überhaupt nicht." Etwas vorsichtig umschloss sie darauf ein wenig von seinem rechten Arm.
"Bereit? Dann gibt's jetzt einen kleinen Pieks."
"ja." schloss sie. "Okay; eins, zwei drei; los geht's..." murmelte Doktor Potter und nahm ihr dann mit der Nadel Blut ab und füllte es währenddessen in die zwei schmalen Gefäße die neben ihm auf dem Behandlungsbett lagen.

Nach guten dreißig Sekunden löste er die Nadel aus ihrem Arm und gab ihr schnell einen Tupfer an. "Einmal an der Stelle drücken damit kein blauer Fleck entsteht." sagte er zu Hermine und räumte dann die zwei Gefäße mit ihrem abgenommenen Blut hinten auf seinen Arbeitstisch. "Die bringe ich nachher ins Labor." erklärte er ihr. "okay, ich war gerade so ein bisschen perplex."
"Ja, sie waren ein bisschen in Schockstarre." gab Doktor Potter etwas amüsiert zu. "Sonst alles gut?" fragte er zum Schluss. "Alles gut."
"Gut, dann ziehen sie sich ihre Bluse mal wieder an, ich möchte noch gerne ihrem Freund ein kurzes Gespräch führen."
"J-ja. okay." ließ sich Hermine darauf ein, zog sich wieder normal an und schon huschte Doktor Potter mit seinem Kittel aus dem Behandlungszimmer.

Als er den Raum verließ, sah er nach rechts auf den Flur und konnte von Weitem schon Justin erblicken, der gelangweilt auf einem der Warteplätze saß. "Mister Walsh?" rief er. Dieser schreckte hoch. Als Doktor Potter bei ihm angekommen war, setzte er sich neben Justin damit sie sich genau auf einer Augenhöhe befanden. "Ist was Schlimmes mit Hermine?" fragte er. "Nein- Ich wollte noch kurz mit ihnen sprechen, Mister Walsh." Dieser nickte interessiert. "Ja, was ist passiert?"
"Also." begann Doktor Potter. "Zuerst müssen sie wissen das Miss Granger momentan eine unbekannte Diagnose hat. Am Herzmuskel, es scheint aber nicht allzu dramatisch zu sein.

"Am Herz? Warten Sie- ist sie deswegen vorhin fast zusammengebrochen?" antwortete Justin. "Wussten sie davon nichts?"
Mit einem ungläubigen Gesicht wartete Doktor Potter auf seine Antwort. "N-nein. Sie hat mir nichts erzählt." Währenddessen näherte sich Hermine dem Türrahmen des Behandlungszimmers und lauschte dem Gespräch der beiden. "Was ich jetzt also so von ihnen will und erwarte ist; dass sie jeglichen Streit mit Miss Granger vermeiden. Ihre Anfälle werden durch Stress, Nervösität und Aufregung ausgelöst und in diesem Fall ohne Hilfe selbst wieder in die Bahn zu kommen ist nicht immer einfach für sie..."

Da wird er sich doch eh nicht dran halten, hat er da überhaupt Verständnis für?
ging es Hermine durch den Kopf. "Ja, Ich werde sie unterstützen." beschloss Justin. "Wenn sie Rücksicht auf sie nehmen und ihr viel Komfort schenken, würde ihr das bestimmt viel bedeuten. Doktor Potter gibt mir mehr Komfort als Justin alleine. war das was Hermine jetzt in Gedanken zugeben konnte...






heyy, ich hoffe ich konnte euch den Montag Vormittag mit diesem Kapitel ein wenig versüßen, was geht euch nach diesem 'innigen' Kapitel so durch den Kopf?💭
Die letzten zwei Ferientage sind angebrochen, bald geht's wieder los :,) Ich wünsche euch bis dahin alles gute und bis zum nächsten Mal!

Doktor Potter Opowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz