4 - Nur einer war getroffen worden

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Wir hatten uns in ein Schlafzimmer zurückgezogen. Auch von hier konnte man am Tag den Central Park sehen. Im Moment sah man jedoch nur ein schwarzes Etwas, in dem sich gerade Obdachlose auf eine kalte Nacht vorbereiteten und Junkies einen Schuss gaben.

„Es tut mir leid", begann ich.

„Du fühlst nichts für mich. Ich versteh schon", sagt er betrübt.

Ich ertrug diese traurigen Augen nicht.

„Drew. Ich wünschte, ich könnte es ändern, aber ich bin wirklich nicht verliebt in dich. Das heißt aber nicht, dass ich nichts für dich empfinde. Du bist ein großartiger Freund. Du bist schon immer gewesen und das wirst du auch immer sein."

„Aber nicht mehr als ein Freund", resümierte er.

„Nein, nicht mehr."

Er ließ sich nach hinten auf das Bett fallen.

„Ich hätte es dir nicht sagen sollen. Tut mir leid."

Ich legte mich neben ihn und nahm seine Hand.

„Sag das nicht! Es war gut, dass du es mir gesagt hast. Versprich mir bitte, dass sich zwischen uns nichts ändert!"

Er zwang sich ein Lächeln auf.

„Zwischen uns ändert sich nichts. Versprochen!"

Ich sah den Schmerz in seinen Augen, weshalb ich seinen Worten keinen Glauben schenken konnte.

„Lass uns einen schönen Urlaub haben, okay?"

„Natürlich."

Er sagte es, um mich zu beruhigen, doch es war offensichtlich, dass ich ihm sein Herz gebrochen hatte. Die Art, wie er mich ansah, war voller Sehnsucht und der Erkenntnis, dass ich für ihn nicht erreichbar war.

„Es gibt so viele Bessere als mich", versuchte ich ihn nun aufzubauen.

„Hab noch keine Bessere kennengelernt", sagte er halbscherzend.

„Ach, Drew. Ich will nicht, dass du wegen mir Liebeskummer hast und deshalb ohne Ende Schokolade in dich hineinstopfst."

Er lachte leicht.

„Schließ nicht von dir auf andere! Ich bin kein Mädchen. Ich stopfe mich nicht mit Schokolade voll."

„Was machen Jungs so bei Liebeskummer?"

Er zuckte mit den Schultern.

„Sich betrinken."

„Wenn das so ist, dann lass uns heute Abend gemeinsam einen trinken!"

Nun begann er herzlich zu lachen. Ich hörte dieses Lachen unglaublich gerne, denn dieses Mal war es echt.

„Heute?"

„Ja, wieso nicht?"

Er zog mich nun vom Bett. Sein Griff um meine Hand war fest. Sobald ich stand, nahm er die Bettdecken und den Arm.

„Du holst den Rotwein und Sekt aus dem Kühlschrank und wir treffen uns im Flur, okay?"

Ich war mir nicht sicher, was er vorhatte, doch ich folgte seinen Anweisungen.

„Wo willst du hin?", fragte Bobby, als ich mit den zwei Falschen das Wohnzimmer wieder verlassen wollte.

Rosie, Kent und Bobby saßen auf der Couch vor dem Fernseher und hatten alle ihre Köpfe gehoben, als ich den Sekt und den Rotwein stibitzt hatte.

„Drews Liebeskummer ersaufen."

„Ohne uns?", beschwerte sich Kent sofort.

„Sorry, aber wir haben ja noch sechs andere Abende an denen wir uns gemeinsam betrinken können. Heute Abend bleibt es aber nur bei Drew und mir."

Wir waren 5Where stories live. Discover now