Eislaufen mit dir.....

8 2 2
                                    

Entzückt hielt ich die Luft an.
Die Eisfläche glitzerte weiss blau mit einem Hauch von Türkis.
Schlieren zogen sich darüber sodass man genau erkennen konnte wo bereits jemand langgeschlittert war.
Die Eisfläche war so ebenmäßig, so schön...
In diesem Moment nahm Deameon meine Hand, doch er guckte nicht mich an, sondern fixierte gebannt die Glaskuppel über uns.
Irritiert folgte ich seinem Blick und genau in dem Moment begannen Schneeflocken auf die Bahn zu segeln.
Natürlich waren sie nicht echt, doch dank der Beleuchtung leuchteten sie hell und funkelten um die Wette.
"Wow...Das ist so schön..."Hauchte ich.
Es war eiskalt, doch ich fror nicht.
Vor allem mein Gesich war sehr warm,was ich wohl der Tatsache verdankte, dass Deameon meine Hand mit seiner verschränkte wärend er das Eis betrat und mir seine andere Hand ebenfalls entgegenstreckte.
Zögerlich legte ich auch meine andere Hand in seine und berührte mit meiner Fußspitze das Eis.
Langsam zog er mich weiter bis ich auf der Fläche stand.
Dabei war er sehr vorsichtig damit ich auch wirklich nicht hinfiell.
Ich brauchte einen kurzen Moment um die Balance zu halten, bevor ich meinen linken Fuß etwas nach vorne schob, gefolgt von meinem Rechten.
Parallel dazu fuhr Deameon ein Stück nach hinten.
Bald schon konnte ich wirklich fahren wenn er mich stützte, und das auch nur noch mit einer Hand.
Das Eislaufen machte mir Spass, und so wurde ich langsam übermütig und schnell war ich es, die Deameon hinter sich herzog, und nicht andersherum.
"Du bist ein Naturtalent, Liv!"Lachte er,"Aber mal sehen wie du damit klarkommst!"
Konzentriert ging er leicht in die Hocke und fuhr ein kleines Stück zurück.
Er zog mich mit sich und drehte sich schliesslich was mich zwang mich ebenfalls zu drehen.
Das Gefühl auf dem Eis war fast so befreiend wie das beim Tanzen.
Wie als hätte er meine Gedanken gelesen, zückte Deameon sein Handy und machte langsame Musik an, und wärend Lauren Aquilina uns vorsang, dass wir wieder König sein können, tanzten wir zu der Melodie von ihrem Lied "King".

Nur leider geht jeder schöne Moment irgendwann vorbei, und so verkündete Deameon mir, dass er noch weitere Pläne für den Tag hatte.

Nachdem wir uns also wieder angezogen hatten, brachte er mich nach draussen.
Ich hatte mit Vielem gerechnet.
Ein Restaurant, Kino, zu ihm nach Hause, ich hatte mich sogar darauf vorbereitet, dass er mich nach Hause bringen würde und mir sagen würde das alles nur ein Scherz gewesen sei.
Aber DAMIT hatte ich nicht gerechnet.

Nicht mit Piknick im dunklen Wald.

Mitten im Wald.

Bei Dunkelheit.

Mit Kerzen als einziger Beleuchtung.

Ohne irgendwelche Orientierungspunkte.

Wirklich mitten, mitten im stockdusteren, zugewucherten Wald.

Er fuhr mich mit dem Auto an den Waldrand.
Als er begann mich in den Wald zu führen, dachte ich er würde nur ein kleines Stück reingehen.
Und als wir ein kleines Stück reingegangen waren, redete ichmir ein, er müsse gleich umkehren.
Er kehrte nicht um.

Irgendwann waren wir mitten im Wald.
Ich wusste nicht mehr wo vorne und hinten war.
Von wo kam ich?
Wo musste ich lang um Nachhause zu kommen?
WO WAR ICH?
Ich hatte keine Ahnung...
Taub sah ich Deameon zu wie er Piknickdecken ausbreitete und Kerzen darum aufstellte.
Er zauberte wahre Köstlichkeiten aus seinem Rucksack hervor.
Abgesehen von dem düsteren Wald um uns herum, der einem Horrorfilm entsprungen zu sein schien, war es wirklich romantisch.
Jetzt hätte ich Angst haben müssen.
Starke Angst.
Doch stattdessen fühlte ich....
Garnichts.
Wie in Zeitlupe setzte ich mich auf die rot grün karierte Decke und lächelte Deameon schwach zu.
Der reichte mir ein Sandwich und guckte mir tief in die Augen.
"Willst du nicht essen?"fragte ich ihn.
"Meine Lieblingsspeise muss ich erst noch jagen."erwiderte er unergründlich.
Irritiert beschloss ich, diese merkwürdige Aussage gekonnt zu ignorieren.
"Du wolltest reden."Fügte Er hinzu.
"Ja.Also, wieso läufst du mir hinterher?
Nicht dass ich es schlimm finde, es ist nur...komisch."
"Ich muss doch meine Beute im Blick behalten."witzelte Deameon.
Ich zog eine Augenbraue hoch, doch er blieb unbeeindruckt und lächelte weiter.
Seinen Arm hatte er gefährlich nahe neben mir gestützt, und er kam mir in rasantem Tempo näher, bis ich seinen warmen Atem auf meiner Haut spürte.
"Liv...", sagte er mit einer Stimme, die noch rauer als sonst schon war,"Lass mich immer bei dir sein....Aber jetzt will ich nicht reden..."

Ich erfüllte seinen Wunsch und verschloss seinen Mund mit meinen Lippen.
Kurz darauf spürte ich seine Hand sanft meine Wange streicheln und ich schloss geniesserisch meine Augen wärend in mir ein Feuerwerk explodierte.
Er begann seinen Mund auf meinem zu bewegen.
Schließlich stieß er mit seiner Zungenspietze gegen meine geschlossenen Lippen und zögerlich gewährte ich ihm Einlass, woraufhin er begann meinen Mund zu erkunden.
Schüchtern erwiderte ich den Zungenkuss, der immer leidenschaftlicher wurde und legte meine Hand in seinen Nacken.

Er stöhnte leise in meinen Mund und aus Intuition fuhr ich mit meiner Hand kraulen seinen Nacken hoch bis zu seinem Haaransatz und zog vorsichtig an seinen Strähnen woraufhin er wieder stöhnte und mich auf seinen Schoss zog und uns seitlich auf die Picknickdecke legte.
Seine Zunge kannte mittlerweile schon jedem Winkel von meinem Mund und andersherum ebenfalls.
Langsam fuhr er mit seinen Fingernägeln unter meinen Verband und zog plötzlich fest daran sodass er sich löste und mehrere kleine Narben zum Vorschein brachte.
Erschrocken zog ich mich zurück.
Und versuchte mein Handgelenk mit meiner anderen Hand zu  verdecken doch Deameon entzog mir die Hand, drehte sie nach innen und küsste die Narben.
Als ich seine Lippen auf den alten Narben spürte, begannen Bilder in meinem Inneren zu Rasen.

Eine dunkle Gasse...
Ja, mein alter Schulhof...
Zähne, die Langsam in meine Haut eindringen...
Und höllischer Schmerz...

Erschrocken machte ich mich los, stand hastig auf und stolperte ein paar Schritte zurück.
In Deameons Augen loderte hungriges, blutrotes Feuer.
Ich wusste jetzt was er war.

Er war ein Vampir.
Ich hatte einen Vampir geküsst.
Er hatte mich fast gebissen.
Oder hatte er das schnell vorher?
Und wenn nicht, woher kamen dann die Erinnerungen?
Überfordert und fassungslos schüttelte ich den Kopf.
Meine Gedanken rasten, doch als Deameon auf mich zukam war nur noch eins wichtig.
Ich.Musste.Weg.
Sofort drehte ich mich um und rannte in den Wald.
Zweige und Äste Peitschen mir ins Gesicht doch mir war es egal.
Ich rannte blind unstoppbar durch den Wald.
Bis ich eines bemerkte.


Ich kannte den Weg nicht.

Uuuuuuuund?
Wer hats geahnt?
Wie gefällt euch dass er ein Vampir ist, und dass da anscheinend vorher schnell was war?

Wird Liv es nach Hause schaffen bevor er sie findet?

Monster-or Friend?Where stories live. Discover now