23. // Abschied

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Das Prinzesschen sah uns fünf genaustens an. Es herrschte eine unangenehme Stille. "Ich bin Prinzessin Kamilla. Aber ihr dürft mich "Prinzessin" oder "eure Hoheit" nennen.", stellte sie sich vor. Aus meinem Mund entfläuchte ein lautes Stöhnen. Na das konnte ja heiter werden!

"Ich bin Katara und das sind Aang, mein Bruder Sokka, Toph und Kalimba.", stellte die Wasserbändigerin sich und uns andere vor.

"Und ich soll mit euch mitgehen, auf eure lächerliche Missionen, unter freiem Himmel schlafen und mich in der wilden Natur herumschlagen? Habe ich das recht verstanden?", fragte Kamilla angeekelt.

Ich verdrehte die Augen. So hochnäsig und arrogant konnte man doch gar nicht sein! "Nein, du musst nicht nicht mit uns mitkommen. Du darfst gerne hierbleiben, ganz alleine, oder zurück zu deinem teuren Pallast gehen, wo einige ziemlich ungemütliche Kerle auf dich warten, die garantiert nichts gutes mit dir vorhaben!", bot ich ihr an.

Das Mädchen schien ziemlich schockiert. "Du duzt mich? Das ist mir ja noch nie vorgekommen. Für gewöhnlich spricht man mich mit "Euch" oder "Ihr" an.

Ich biss die Zähne zusammen. "Entschuldigt mich bitte kurz, ich bin mal eben ein paar Bäume fällen." Damit machte ich kehrt und nahm Kurs auf den Wald, neben uns. Konnte ich denn nicht mal fünf Minuten mit dieser kleinen Göre aushalten? Für was hielt sie sich überhaupt? Wütend schlug ich mit meinem Schwert auf einen der Bäume ein. Eisen schlug auf Holz.

Plötzlich zog Nebel auf und es war im Nu dunkel. Die Nacht, der Abend war angebrochen. Jedoch wunderte es mich, wie Schnell dies gegangen war. Wie lange war ich nun schon fort? Ich wandte mich um, um zurück zur Gruppe - und dem nervigen Prinzesschen - zu gehen. Aber ich kam nicht weit. Denn schon nach ein paar Schritten versperrte mir eine dicke Wand aus Nebel den Weg. Von allen Seiten umgab er mich. Ich war umzingelt. Und ... Bildete ich dies mir nur ein, oder kam er näher? Ich griff erneut nach meinem Schwert und zog es. Was war mit dem Nebel bloß los? Das war doch nicht normal! Ich fühlte mich eingeengt. Hektisch schwang ich meine Waffe unkontrolliert umher. Was tat ich da?

"Stopp!", rief ich. "Hör auf!" Ich wusste selbst nicht, mit wem ich redete. Aber was auch immer passierte, es schien zu funktionieren. Denn der Nebel, der mich jeden Augenblick verschlungen hätte, lichtete sich. Er war genauso schnell verschwunden, wie er auch gekommen war. Seltsamer Wetterumschwung!

Nun war der Weg frei und ich konnte zu den anderen gehen.

"Da bist du ja!", rief Katara aus und kam zu mir. Sie hatten sich mittlerweile etwas abseits von unserer Landestelle nieder gelassen und schon das Lager aufgebaut. Während Katara zu mir gekommen war, saßen Sokka, Aang, Toph und Kamilla weiter am lodernden Lagerfeuer.

"Wie lange war ich fort?", erkundigte ich mich bei der jungen Wasserbändigerin. Diese zuckte mit den Schultern.

"Ich weiß nicht so ganz. Ein paar Stunden.", meinte sie.

Wieso war ich denn immer so lange fort? Was trieb ich den ganzen Tag über? Ich konnte es mir nicht erklären.

"Wo ist eigentlich Mizu?", hörte ich Sokka fragen. Bei dieser Frage kam die Erinnerung von Kaminas geheimen Tempel:
Ich wollte gerade wieder heim gehen. "Kommst du, Mädchen?", forderte ich sie auf. Doch der Unterwasserfuchs rührte sich nicht von der Stelle. Sie stand an dem kleinen See und sah auf ihr Spiegelbild. Ich kam zu ihr. "Was ist los?", fragte ich. Mizu stieg vorsichtig ins Wasser, als wenn sie aufpassen würde, dass die Wasseroberfläche nicht zerbricht. Etwas verzögert machte ich es ihr gleich. Synchron tauchten wir zusammen unter.

Du musst deinen Weg nun ohne mich fortsetzen.

"Ich verstehe nicht ganz."

Meine Aufgabe war, dir den Weg zu weisen. Diese habe ich nun erfüllt. Mein Platz ist hier, bedenke jedoch, dass all deine Liebsten für immer in deinem Herzen sein werden. Nimm zum Abschied meine schönste Feder mit, damit du stets an mich denkst. Lebe wohl!

Damit löste sich das Tier plötzlich in Wasser auf. Alles was übrig geblieben war, war eine schimmernde Feder. Aber eine Feder? Mizu hatte Fell, keine Federn!

Ich schüttelte mich kurz, um die Erinnerung abzuschütteln und wandte mich Sokka wieder zu. "Mizu hat sich.... Wir haben uns entschieden getrennte Wege zu gehen. Aber ihr geht es gut.", beteuerte ich extra noch mal, was ich selbst hoffte. Aus den Augenwinkeln konnte ich sehen, wie Toph ihre Augenbrauen zusammenzog. Was sie wohl dachte?

Zusammen mit Katara gingen ich mit zum Lagerfeuer und das Mädchen tat mir etwas Suppe auf.

Kalimba (Avatar FF)Opowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz