4. // Angriff der Feuernation

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In den folgenden Jahren wuchs Kalimba in Ruhe bei ihrer Schwester auf. Die beiden kümmerten sich weiter um die Teeplantage. Kamina trainierte und studierte selber weiter das Wasserbändigen und zeigte es auch ihrer kleinen Schwester. Sie war ebenfalls eine. Ihr Leben schien makellos. Das war es auch, aber an dem einem Tag änderte sich das Leben von beiden schlagartig.

POV. Kalimba:

Es war ein ganz normaler Tag, wie jeder andere auch. Ich gerade sieben Jahre alt und half Kamina bei der Teeplantage und am Nachmittag trainierte sie mit mir ein wenig das Wasserbändigen. "Also, zeig mal was du schon kannst!", sagte sie mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Ich konzentrierte mich, schloss meine Augen und atmete ein und wieder aus. Wir standen vor einem kleinen Teich. Zaghaft machte ich, immer noch mit geschlossenen Augen, ein paar Handbewegungen. Ich wusste, dass ich es geschafft hatte, als Kaminas Stimme erklang. "Sehr gut! Du hast es geschafft! Du hast das Wasser zum schweben gebracht!" Ich freute mich und öffnete meine Augen. Doch wie jedes Mal, wenn sich das tat, hörte ich nur noch ein platschen. "Kalimba, halt deine Augen geschlossen. Bei einigen Sachen, brauchst du keine Augen." Kamina legte ihre Hand auf meine Augen und bedeutete mir, sie zu schließen. Also tat ich das auch. Ich übte diese Übung und noch andere mit meiner großen Schwester.

"Kamina?" "Was ist denn Kalimba?" "Können wir noch mal zu den magischen Wasserfällen gehen?", fragte ich sie. Die 'magischen Wasserfälle' heißen so, weil es so dort so aussieht, als wenn dort Magie existieren würde. Was natürlich nicht stimmt. Es ist einer der schönsten Orte in unserem Dorf. Vielleicht sogar im ganzen Erdkönigreich. Die Wiese ist dort so schön grün, dass man es nicht für möglich hält. Und dieser ganze Ort erschein einem, als wenn dort die Zeit angehalten wäre. Dieser Ort ist etwas versteckt, sodass nur die Menschen aus unserem Dorf wissen, dass es ihn gibt. "Klar doch", antwortete sie mir mit ihrem typischen lächeln. Sie nahm mich an ihre Hand und wir gingen los.

Wir saßen an dem See, wo das Wasser des Wasserfalls hineinfloss. "Schau mal!" Kamina formte aus etwas Wasser einen kleinen Schwan. "WOW!", staunte ich. "Kamina, gibt es eigentlich auch andere Wasserbändiger? Also, ich meine außer uns beiden?" "Ja klar! Natürlich gibt es sie!", antwortete meine Schwester. Aber sie sah diesmal nicht zu mir. Sie bewegte einfach weiter den Schwan weiter übers Wasser. Vielleich bildete ich es mir nur ein, aber ich hatte das Gefühl, als wenn ihre Stimme etwas Zittern würde. Aber war das möglich? Kamina war die größte und mutigste Person, die ich kannte. Außerdem war sie die allerbeste Kriegerin. Und war die Beschützerin unseres Dorfes. "Woher hast du eigentlich das Wasserbändigen gelernt?", fragte ich sie, um das Thema etwas zu wechseln. "Aus Schriftrollen.", antwortete sie einfach nur, den Blick immer noch auf den Wasserschwan gerichtet. Doch nun blickte sie auf und sah mir tief in die Augen. "Kalimba, ich habe die Nachricht bekommen, dass die Wasserbändiger von der Feuernation gefangen genommen werden. Es ist wohl schon eine Weile her, aber am gesamten südlichen Wasserstamm gibt es keine Wasserbändiger mehr. Sei dir immer bewusst, egal was geschehen wird: Ich bin immer bei dir!-" Wir wurden von etwas unterbrochen. Wir sahen, dass der Ausgang von Soldaten der Feuernation versperrt war. Langsam näherten sie sich. "Oh, wie rührend!", sagte einer der Soldaten. Er musste wohl der Anführer sein, denn er machte nun noch eine Handbewegung und die anderen stürmten auf uns zu. Wir saßen in der Patsche. Sie hatten den einzigen Ausgang versperrt. Allerdings, woher, wussten sie von diesem Ort? "Zeige nicht deine Fähigkeiten! Dann wirst du verschont!", flüsterte Kamina mir ins Ohr, bevor sie aufstand und eine riesige Welle aus dem See entstehen lies, die bestimmt mindestens zehn Soldaten wegspülte. "Verschwinde hier, Kalimba!", rief mir Kamina zu, während sie gerade gegen fünf Feuerbändiger kämpfte. "Aber ... Aber was ist dann mit dir?", fragte ich und mir schossen Tränen in die Augen. Doch Kamina bedeutete mir immer wieder, dass ich gehen sollte. Aber aus irgend einem Grund, war ich wie versteinert. Lag es daran, dass ich so große Angst hatte oder dass ich nicht von Kamina weg wollte. Sie war immerhin die einzige, die ich hatte. Nun schossen die Feuerbändiger, die Kamina umzingelt hatten, gleichzeitig auf sie Feuer. Ich zog scharf die Luft ein. Doch Kamina bändigte das Wasser so, dass um sie herum ein Wasserwirbel entstand, der die Flammen blockte. Der Wirbel wurde immer größer und dehnte sich immer weiter aus. (Bild oben) Nun veränderte er sich plötzlich. Aus dem Wasserwirbel wurde ein großer Wasserdrache. Er kam direkt auf mich zu. Ich schloss aus Angst meine Augen. Doch es geschah nichts, also öffnete ich sie wieder. Doch nun saß ich auf dem Drachen, der mich fort von diesem Ort brachte, fort von den Soldaten der Feuernation, fort von..Kamina. "Kamina!", rief ich nach ihr und streckte meine Hand nach ihr aus. Sie antwortete mir nur noch, "Sei stark Kalimba! Wir werden uns wiedersehen! Du wirst schon sehen!" Mir rannen die Tränen übers ganze Gesicht.

Der Drache setzte mich an unserem Haus ab. Ich war in Sicherheit, doch ich konnte nur noch an Kamina denken. Wo ist sie gerade? Ist sie immer noch dort? Kämpft sie noch? Aber die wichtigste Frage: Geht es ihr gut?

Kalimba (Avatar FF)Where stories live. Discover now