10. // Die Flucht

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Ich ging in mein Zelt und schrieb einen Brief:

"Es tut mir leid, dass ich euch gefangen habe. Ich war nicht ich selbst. Im Moment kann ich noch nicht viel ausrichten. Aber ich habe einen Plan! In zwei Tagen ist Musiknacht. Da werden keine Wachen im Kerker sein und aufpassen. Und überhaupt sind auch sonst nur wenige Wachen, die aufpassen. Die meisten vergnügen sich bei der Musiknacht. An diesem Tag werde ich die Schlüssel eurer Zelle mir holen und euch über Nacht befreien. Aber verliert kein einziges Wort über die Flucht! Sonst werden wir nachher noch auffliegen!"

Ich rollte die Schriftrolle zusammen und packte sie in die Schüssel, wo ich morgen das Frühstück für den Avatar und seine Freunde reinpacken werde. Somit war sie getarnt. Nun ging ich schlafen. Es war ein langer und anstrengender Tag. Außerdem strahlte schon der Mond am Himmelszelt.

Am nächsten Morgen bereitete ich das Frühstück zu. Ich ging zu ihnen und reichte ihnen wieder das Tablet. Als mich die Wasserbändigerin wütend ansah ging ich wieder. Jedoch blieb ich in Hörweite. "Aang, du warst doch neulich beim Feuerlord, nicht wahr? Hat sich Zuko irgendwie erklärt?", fragte sie den Avatar, als sie glaubten, dass ich weg war. "Ja. Ich war beim Feuerlord. Sie haben mich in Ketten zu ihm gebracht. Aber es war nicht Zuko! Es war irgendein anderer Junge. Aber ich glaube, er war so ungefähr in Zukos Alter.", antwortete ihr der junge Avatar. "Und du bist dir sicher, dass es nicht Zuko war?" "Ja!", gab er nur von sich. Nun herrschte einen Augenblick Stille im Kerker. "Hey, seht mal!", erklang plötzlich die Stimme des Kriegers. "Das war unter dem Essen!" Sie mussten wohl die Schriftrolle entdeckt haben. Das ist gut! Somit ging ich nun raus.

Die nächsten zwei Tage vergingen eigentlich ganz schnell. Jedenfalls für mich. Ich weiß nicht, wie es für den Avatar und seine Freunde war. Wie sonst auch, habe ich ihnen normal Essen und trinken gebracht. Und wie sonst auch, hat mich die Wasserbändigerin wütend angesehen.

Diese Nacht war es soweit! Es wird die Nacht unserer Flucht sein.

"Hey, Chinmoku. Kommst du mit? Es ist Musiknacht!", fragte mich der Admiral. Doch ich schüttelte nur den Kopf. "Du musst auch nicht singen.", beharrte er weiter. Doch auch diesmal bekam er nur ein Kopfschütteln von mir. Nun ließ er nach und zuckte einfach nur mit den Schultern. "Na schön. Aber du verpasst echt was!" Mit diesen Worten verschwand er. Ich schaute aus dem Zelt. Es war schon recht dunkel. Die Sterne funkelten am Nachthimmel, als würden sie um die Wette leuchten. Und der Mond strahlte so klar und doch geheimnisvoll am Himmel.

Als der Admiral gerade bei mir war, hatte ich ihm mit etwas Wasserbändigen die Schlüssel unbemerkt ihm abgenommen. Mit den Schlüsseln nun in der Hand lief ich leise und so unbemerkt wie möglich hinüber zum Gefängnis. Als ich reinkam bemerkte ich, dass keine Wachen vor Ort waren. Warte, doch! Eine war da. "Es ist echt unfair! Alle dürfen sich amüsieren gehen. Nur ich nicht!", jammerte er herum. Ich bedeutete ihm, dass er sich auch amüsieren gehen konnte. Ich werde hier schon aufpassen. "Ehrlich?", fragte er aufgeregt. Ich nickte. Und mit einem Freudensprung war er auch schon weg. Tja, man muss nicht immer die Typen zusammenschlagen. Es gibt manchmal auch einen anderen Weg. Ich ging zu der Zelle des Avatars, wo die vier auch schon auf mich warteten. Schnell schloss ich die Tür auf und bedeutete ihnen mir zu folgen. "Sollen wir das wirklich machen? Sollen wir wirklich IHM vertrauen?", flüsterte die Wasserbändigerin. "Das müssen wir wohl. Außerdem Was haben wir zu verlieren?", antwortete die Erdbändigerin. Die Wasserbändigerin sah sich geschlagen und folgte mir weiter. Nun waren wir aus dem Gefängnis draußen, an der frischen Luft.

Ich sah mich um, dass uns niemand folgte. Doch ich sah zwei Gestalten, die auf uns zukamen. Oh nein. Der Admiral musste wohl verdacht geschöpft haben, denn diese zwei Personen waren einmal die Wache, die ich fortgeschickt habe und die andere Person war der Admiral! Schnell überlegte ich, was ich machen könnte. Mein Blick fiel auf die Ketten, die vor uns auf dem Boden lagen. Ich nahm sie. "Legt euch die Ketten an! Schnell. Wir tun so, als wenn wir Gefangene wären.", sagte der Krieger, der scheinbar genau die gleiche Idee hatte, wie ich zu den anderen. Ich nickte und hielt ihnen die Ketten hin. Die anderen machten schnell, was gesagt wurde und legten sich die Ketten an. Genau noch rechtzeitig. "Chinmoku!", erklang die Stimme des Admirals. "Was geht hier vor sich?" Prüfens sah er mich an. Aber da ich den Helm auf hatte, sowie die ganze Zeit, konnte er zum Glück nicht mein Panikerfülltes Gesicht sehen. Ich machte wieder eine männliche Stimme nach, sowie sonst auch, wenn ich mal eine Kleinigkeit sage, was nicht so häufig ist und sagte nun zum Admiral, "Die wollten gerade fliehen. Ich kümmere mich schon um sie. Machen Sie sich keine Sorgen!" Somit machte ich eine Geste, dass er sich wieder zu den anderen gesellen solle. "Warum hast du Gadô fortgeschickt? Genau nachdem er fort war, sind die Gefangenen geflohen. Ich möchte zwar nicht an meinem besten Mann zweifeln, aber .... ich denke nicht, dass das ein Zufall ist." Ich drehte mich kurz zum Avatar um und er nickte. Schnell ließen sie die Ketten fallen, die sie sich nur halb und sehr locker angebunden haben und griffen an. Der Avatar blies den Admiral einige Meter von uns weg und die Erdbändigerin ließ ihn in der Erde feststecken. "Chinmoku, du Verräter!", schrie er mich an. Die Wache, die mit dem Admiral zu uns gekommen war, lief schreiend davon. "Kommt, wir haben nicht viel Zeit! Er wird sicherlich den anderen bescheid geben.", sagte der Krieger. Ich bedeutete ihnen mir zu folgen, was sie auch taten. Der Avatar blies in so eine komische Pfeife, die noch nicht einmal funktionierte. Was...? Wieso tat er das? Warum in alles in der Welt JETZT?! Dafür hatten wir nun wirklich keine Zeit. Wir wurden von den Soldaten der Feuernation verfolgt und macht irgendwelche Flötenübungen!? Wir kamen irgendwann an einer Klippe an. Es gab kein entkommen! "Appa!", rief der junge Avatar. "Los schnell. Steig auf!" Der Mönch reichte mir seine Hand, als er und seine Freunde schon auf dem riesigen fliegenden Bison waren. Ich zögerte. Sollte ich wirklich gehen? Das sah mir nicht sicher aus. Aber einen Blick nach hinten, wo die Soldaten auf uns zukamen, ließ meine Sorgen schnell verschwinden. Somit stieg ich auf und nachdem der Junge zu dem großen Monster "Yipp Yipp!" sagte, flog es los. Mir war zwar etwas mulmig im Bauch, aber ich war wenigstens weg von der Feuernation.

Kalimba (Avatar FF)Where stories live. Discover now