Kapitel 23: Bloß Zufall

196 17 4
                                    


POV. Claire

Ich sag's euch, der Weg von Camp Halfblood bis zu meiner Schule in Queens ist weit. Aber wenn man diese Strecke auch noch zu Fuß ablegen muss weil deine blöde ältere Halbschwester dir keine Drachmen mehr leihen möchte, fühlt es sich tausend mal schlimmer an. Und wenn dann noch irgendso ein Zyklop dich fressen möchte, ist man vielleicht etwas gestresst dabei.

„Ich fresse dich, Halbgott!", rief er während ich versuchte an die Dartpfeile in meiner Tasche zu kommen. Die waren im Alltag weitaus handlicher als Pfeil und Bogen. Obwohl ich mir manchmal wünschte, gar nichts von beidem benutzen zu müssen.

Endlich hatte ich einen. Ich warf ihn gegen den Arm des Zykolpen, was ihn leider nur noch wütender machte.  Er brüllte, entweder vor Schmerz oder der eben genannten Wut. Ob solche Monster die ganze Zeit nur wütend sind, oder ob sie auch je glücklich sind?

Fast wäre ich über den Müll gefallen. Doch zum Glück hielt ich mich in letzter Sekunde noch, dann musste ich nicht auch noch „stinkend" zu meiner Liste mit Problemen hinzufügen.  Als ich diesmal den zweiten Dartpfeil warf traf ich seine Brust, was schon mal ein Upgrade war. Wenn ich jetzt nur noch sein Augen treffen würde, würde ich vielleicht sogar pünktlich zur Schule kommen. 

Patsch! Diese eine Sekunde hatte ich nicht aufgepasst, diese eine Sekunde hatte ich in die gelben Zähne des Zyklopeb geblickt und mich gefragt, ob ich da gleich enden würde. Nun lag ich in dem Müll, von dem ich mich eben noch freute gefallen zu sein. War das jetzt etwa eine Lektion der Moiren? Guck beim wegrennen immer nach vorne?

Der Zyklop bleckte seine Zähne, die noch mehr stinkten als der Abfall in dem ich lag. Ich schluckte. Sollte ich etwa so sterben? Das hatte ich mir doch ganz anders  vorgestellt, also meinen Tod. Ganz anders. Immer wenn ich an mein Ende dachte, dachte ich, dass ich dabei umgeben von Liebsten sein würde, an einem friedlichen Ort. Und dieser Ort war weder friedlich, noch war meine Familie hier.

Er kam immer näher und obwohl ich vor Angst gelähmt war, wusste ich, dass wenn ich es nicht jetzt tun würde, würde ich gleich sterben. Mit meiner nass geschwitzten Hand griff ich an meinen letzten Dartpfeil, die anderen waren schon aus meiner Tasche gefallen. Wenn nicht jetzt, wann dann?

Also warf ich ihn. Gelblicher Staub floss aus dem Augen des Zyklopen. Er hielt sich sein Hand vors Auge und da sah ich meine Chance. Ich rollte mich zur Seite, schnappte meine anderen Dartpfeile und der beim letzten Treffer löste er sich endgültig in Staub auf, der sofort vom Winde verweht wurde, als hätte er nie existiert.

Ich blieb erstmal sitzen. Das war ungewöhnlich knapp gewesen. Normalerweise schenkten Monster mir nicht besonders viel Aufmerksamkeit, weil meine, ich sage mal Magie, sich in Grenzen hält. Aber diesmal sah es so aus, als hätte er es speziell auf mich abgesehen.

Da schüttelte ich den Kopf. Das war doch Quatsch. Er hatte mich nur verfolgt, weil er Hunger hatte. Die Monster sehen es nicht auf einzelne Halbblute ab. Okay, auf manche vielleicht, aber da muss man schon ein Percy Jackson oder so sein um das zu schaffen.

Als ich auf die Uhr sah, raffte ich mich auf und rannte weiter. Sonst müsste ich gleich in einem anderen Monster kämpfen: meiner Mathelehrerin.

Mit einer Geschwindigkeit, die schon Windy-Ähnlich ist, kam noch in den Klassenraum. Ich seufzte. Schade das Windy jetzt auf eine andere Schule geht. Das war eine Anordnung des Gerichts. Klar, wir könnten uns noch im Camp sehen und so, aber trotzdem. Mit wem soll ich jetzt in der Pause sitzen? Von wem soll ich die Hausaufgaben abschreiben? Und vorallm, wer deckt mich, wenn ich zu spät bin?

Zum Glück musste ich mich vor niemanden decken, da der Lehrer selbst noch nicht da war. Als ich mich hinsetzte, tippte mich jemand von hinten an. Schnell drehte ich mich um. Hinter mir saß ein fremdes Mädchen, was einen Stift hinter ihren Ohr geklemmt hatte. „Ich bin neu hier und heiße Sarah! Wie heißt du?", sagte sie etwas zu aufgeregt. Unerlässlich tippelte sie mit ihrem Fuß, als wäre sie eine tickende Zeitbombe. 

Ich lächelte. „Ich bin Claire. Schön dich kennenzulernen."

Worüber wir redeten, wusste ich im Nachhinein nicht mehr. Ob das am ADHD lag oder weil es nur Smalltalk war, wusste ich nicht mehr. Aber plötzlich sagte sie etwas, was mir einen kalten Schauer über den Rücken jagte. „Weißt du was seltsam ist?", fragte sie.

„Mhh?"

„In letzter Zeit", sagte sie leise und kam mir immer näher. „Explodieren echt viele Brücken, Gebäude und so. Findest du das nicht...seltsam?"

Sofort wusste ich, dass sie nicht von de Arbeit meines Dads redete, sondern vor den Sachen, die sie selbst nicht sah. Göttlichen Dingen.

Bei meiner letzten Aufgabe hatte ich zum Beispiel ein Auto zerstört, was nicht viel wäre, wäre es nicht der Wagen meines Dads gewesen. Und ich spreche nicht von Clint Barton.

„Das sind bestimmt nur Zufälle", sagte ich und hoffte, dass sie nicht merkte wie der Schweiß meine Stirn runter raste.
„Ja, ich weiß. Das sagte mir jeder", murmelte Sarah. „aber irgendwann finde ich heraus was hier abgeht."

Niemals hätte ich gedacht, das ich mich auf meine Mathelehrerin gefreut hätte, aber als sie mit strenger Stimme uns anwies die Hausaufgaben rauszuholen, tat ich es.


Nach der Stunde kam Sarah wieder zu mir. Diesmal hatte sie einen Notizblock dabei. „Was weißt du über den Mt. St. Helen?"
Oh nein.
„Fast nichts. Warum?", log ich.
„Er ist ganz zufällig ausgebrochen. Einfach so. Seltsam, oder?"
„Das ist bloß ein Zufall."

Schnell redete ich mich auf die Toilette um mich vor ihren Fragen zu drücken. Als ich die Tür schloss erschien eine Iris Nachricht von Windy.

„Du solltest kommen, schnell. Es ist dieses komische Mädchen-", sagte sie nur bevor ich das Knurren hörte.




➖➖➖➖➖➖➖➖➖➖➖➖➖➖

Hey Leute :)

Morgen ist einfach mein Jahrestag :)
Wie schnell die Zeit mit euch einfach vergeht. Es fühlt an wie gestern als mir die Idee für Kindersoldaten einfiel. Aber ja, sagt man, seit wann seid ihr dabei?

Küsschen geht raus

1015 Wörter

MiaRainbowlight

Kindersoldaten 2?Where stories live. Discover now