Kapitel 22: Meine verrückte WG

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POV.  Steve

„Mir ist so langweilig!"

Ich glaube manche Leute unterschätzen, das wir ganz normale Menschen sind.

„Tony, fass das nicht an, Natascha wird dich umbringen."

Okay, ihr könnt das normal streichen.

Wenn wir zusammen im Wohnzimmer sind kann man es sich vorstellen wie in einer WG.

„Bruce, bitte reg dich nicht auf. Der Hobbyraum ist immernoch nicht heile von unserem letzten Spieleabend."

Eine verrückte WG, zugegebenermaßen. Mit Spieleabenden, Filmmarathons und gelegentlichen klauen des Jogurts. Dem Warten vorm Badezimmer und Streit. Und natürlich den Superkräften und dem gelegentlichen retten der Welt. 

„Oh scheiße, es fängt an zu Glühen!"

„Sprache!"

Obwohl das eher soetwas ist, was bei anderen WGs der Bowlingabend ist. Es passiert nicht so häufig und einer meint immer, dass er gewonnen hatte.

Es war nichts besonderes. Wir wollten nur einen illegalen Waffenring aufliegen lassen.  Also wurde ich reingeschickt um auch einige der Kunden auffliegen zu lassen. Wie gesagt, ich hatte schon schlimmeres gesehen in meinem Leben, aber da sah ich diesen Jungen. Wahrscheinlich hätte ich ihn nicht bemerkt, wäre er nicht in mich reingelaufen. Er hatte dunkles Haar und diese Augenklappe. „Tut mir leid, Sir", murmelte er und ging sofort weiter.

Könnte es sein...

Wie hypnotisiert folgte ich ihm. Was hatte er vor? Warum war er hier? Wäre es möglich, dass es der gleiche Junge vom Angriff war?

„Wo gehst du hin, Cap? So geht der Plan nicht", zischte Tony in mein Kommunikationsgerät. Ich beachtete ihn nicht wirklich. Der Junge hatte es wirklich eilig. Das letze mal war er auch sehr eilig. In dem Gedanken mich zu töten.

„Steve, die Verhandlung fängt in ein paar Minuten an und du entfernst dich immer weiter vom Auktionsraum. Ist alle okay?", fragte Natascha. Fast sah ich wie sich Falten in ihrer Stirn bildeten vor Sorgen.

„Alles okay, ich muss nur etwas überprüfen", sagte ich und versuchte, den Junge nicht aus den Augen zu verlieren. Daraufhin blieb das Gerät still, weshalb ich annahm, dass die anderen mir vertrauten.

Komisch, in dieser Zeit passierte das öfter. Das die Leute mir vertrauten. Hätte ich das damals gemacht, da hätte ich so viele Probleme. Sie vertrauten keinem Migranten aus Irland der zuvor noch ein schwächlicher Asthmatiker war. Für sie war ich nur eine Figur, eine Puppe, die sie beliebig manipulieren und benutzen konnten wo und wann sie wollten.

Hier war ich eine Legende, ein Held. Man begrüßte mich mit offenen Armen. Es war als hätte das, was die Leute damals gestört hatte, nun alle vergessen. Meine Vergangenheit. Das meine Eltern nicht von hier kamen und ich nicht immer so groß und stark war. Das ich regelmäßig verprügelt wurde und Asthma hatte. Das ich eigentlich recht schüchtern war und nicht gerne vor anderen redete. Das ich lieber malte als zu kämpfen und ich es nur tat, weil ich an eine bessere Welt glaubte.

Deshalb fragte ich mich manchmal, ob meine Vergangenheit jetzt niemanden mehr interessierte oder ob sie nie wichtig war.

Der Junge hielt an. Er flüsterte etwas was ich nicht verstand und Boom...er war weg. Wie vom Erdboden verschluckt. Ich hatte keine Ahnung was ich jetzt tun sollte. Klar ich hätte zur eigentlichen Auktion zurück gehen können, doch irgendwoher wusste ich, das ich ihm folgen musste. 

Also ging ich zu der Wand wo der Junge stand. „Hast du die Ware?", hörte ich gedämpft. 

Mein Herz klopfte wild. Gab es hier etwa einen illegalen Waffenhandel im illegalen Waffenhandel? Und wie ließ sich die Wand öffnen? 

„Ja. Hast du die Drachmen?", fragte eine deutlich ältere Person, wenn nicht sogar ein Erwachsener.  Warte, Drachmen? Ist das nicht die griechische Währung? Versteht mich nicht falsch, es ist mir komplett egal mit welcher Währung Kriminelle handeln, aber warum Drachmen?

Ich hörte das Klimpern von Metall, was dann wahrscheinlich die Drachmen waren. „100 Drachmen, wie wir es vereinbart haben und wehe du versuchst mich zu verarschen, Lowery."

Der Mann schluckte. „Das ist himmlische Bronze, echt!" 

 „Schwöre!"

Nach kurzem Zögern, sagte der Mann:„Ich schwöre auf dem Fluss Styx, dass das echte himmlische Bronze ist."

Einen Donnern hallte und ich erwartete schon, dass ich irgendwann Thors dröhnende Stimme hören würde, doch die beiden schwiegen. 

„Gut", sagte der Junge nach einiger Zeit. Ich versteckte mich damit er mich nicht beim rausgehen entdecken würde. Plötzlich hörte ich Schüsse. Als ich in die Richtung sah wo sie herkamen hörte ich nur ein:„Das ist alles deine Schuld!"

Der Junge floh, doch ich rannte zu den Schüssen. Der Junge konnte warten, meine verrückte WG brauchte mich. 



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Hey Guys !

Ich wollte euch mal was fragen: Stört es euch, das die Kapitellänge so unterschiedlich sind? Ich schreibe ja immer so viel wie mir gerade einfällt, aber ich frage mich, ob euch das stört. Mögt ihr eigentlich gerne längere oder kürzere Kapitel?


783 Wörter

MiaRainbowlight                                                                            

Kindersoldaten 2?Where stories live. Discover now