Kapitel 18

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Es war ein schöner Sommerabend. Die Sonne hing tief an dem schon leicht rosa gefärbten Himmel und Jake, Mex, Seth und ich waren schon früher zum Strand gegangen um schon mal aufzubauen. Wir trugen, jeder einzeln, vier Baumstämme an einen schönen Platz am Strand. Nachdem wir die vier in einen Kreis gelegt hatten, entfachten wir in der Mitte ein kleines Lagerfeuer und holten noch Decken die wir auf die Baumstämme und davor legten. Als wir unser Werk vollendet hatten, sahen wir und grinsend an und Mex und ich machten lachend eine High-Five. Danach betrachteten wir noch eine Weile lang stolz unser Werk als wir auch schon die anderen kommen hörten. Jake und Mex verabschiedeten sich per Gedanken, nickten uns zu und gingen los. Ich sah Seth an und er erwiderte meinen Blick grinsend. Ich nickte und dann drehte ich mich um und ging zu den anderen.

Die anderen waren noch recht weit weg, aber ich lief ihn trotzdem entgegen. Meine Eltern hatten meinen Freundinnen sagen sollen, dass ich schon mal aufbaue. Was sie wohl getan hatten, denn Mary und Sophie kamen voller Freude auf mich zu gerannt und umarmten mich beide stürmisch. Unser kleines "Freundschaftsfest", wie ich es nannte, bestand aus meiner Familie inklusive Barny, meinen Freundinnen, Seth, zwei Freundinnen von Lissy, dem Freund von Clary und Freunden von Mama und Papa. Es war jetzt schon wundervoll alle beisammen zu haben. Ich begrüßte sie alle und dann gingen wir weiter gemeinsam zum Lagerfeuer an dem Seth lächelnd auf uns wartete. "Leute, das ist Seth", gab ich so, dass es alle hören konnten bekannt und fügte noch hinzu, "Er ist mein bester Freund." Während ich da sagte, sah ich ihn an und zwinkerte ihm lächelnd zu. Danach nahm der Abend seinen Lauf. Es war wunderschön. Wir grillten Würstchen über dem Feuer, machten Stockbrot und grillten ebenfalls Marshmallows. Währenddessen redeten wir die ganze Zeit und irgendwann, als meinen Freunden und mir die Gesprächsthemen ausgingen, fingen wir an zu singen und Seth holte seine Gitarre raus. "Du spielst Gitarre?", ich sah ihn erstaunt an und er nickte grinsend und antwortete: "Du weißt halt nicht alles über mich." Danach sangen wir erst nur zu viert ein paar schöne Lieder und zum Schluss stimmten alle ein. Es war so wunderschön. Alle Leute, die ich liebte waren beisammen und da es ja Sommer war und das Meer dann schön warm ist, so lautete ihre Begründung im Nachhinein, warfen Seth, Mary, Sophie und Papa mich ins Wasser. Sie hatten mich angehoben und zum Wasser getragen. Natürlich hatte ich mich kreischend und lachend gewehrt. Ohne Erfolg. Kurz danach ging es für mich auch schon ins angenehm kühle Nass und nachdem ich aufgetaucht war, folgte für die Täter eine Dusche. Aus dieser Dusche wurde ein lachendes Nassgespritze und nach kurzer Zeit fielen meine Freunde und ich lachend in den feuchten Sand. Mein Vater war, kurz bevor ich angefangen hatte die anderen nass zu spritzen schnell geflüchtet, zu Hause konnte der aber was erleben! So lagen wir lachend im Sand und hielten uns die Bäuche, die uns vor lachen schon weh taten.

Der Abend verging viel viel viel zu schnell. Aber mittlerweile sitzen meine Familie und ich wieder zu Hause im Wohnzimmer und reden noch ein bisschen. "Ich muss jetzt mal ins Bett... Mary, Sophie und ich wollen morgen nochmal zum Strand", sagte ich lächelnd. "Ja okay, schlaf gut und bis morgen früh", antwortete meine Mutter lächelnd und ich verschwand nach oben.

Nachdem ich mich bettfertig gemacht hatte, spazierte ich in mein Zimmer. Ich schaute mich nicht sonderlich im Zimmer um, schließlich war ich tot müde, aber als ich gerade meine Klamotten für morgen aus meinem Schrank holte, hielt mir plötzlich jemand von hinten die Augen zu, sodass ich noch weniger sah als vorher, da das Licht in meinem Zimmer aus war. Ich ließ mein Bikinioberteil erschrocken fallen und fasste an die Hände auf meinen Augen und nahm sie herunter. Dann schaute ich über meine Schulter und blickte in ein grinsendes Gesicht. "Mann ey, wie kommst du immer hier rein?!", fragte ich Seth gespielt aufgeregt. Er grinste weiter und antwortete: "Das verrate ich dir nicht... Ist mein Geheimnis." "Tsss...", erwiderte ich grinsend, löste mich aus seinen Armen und setzte mich auf mein Bett. "Bist du müde?", fragte Seth und setzte sich neben mich. Ich nickte und sah ihn an. Er lächelte, dann nahm er mich in den Arm und ich kriegte eine Gänsehaut, nur weil er mich umarmte... Oh man... Mich hatte es echt hart getroffen... Als wir unsere Umarmung lösten, flüsterte er mir ins Ohr ich solle mich schlafen legen. Also kuschelte ich mich unter meine Bettdecke und sah ihn an. Er war aufgestanden und stand mir gegenüber. Dann beugte er sich langsam zu mir runter und gab mir zärtlich einen Kuss auf den Mund. Ich erwiderte ebenso zärtlich, mit einem Herzschlag, als sei ich gerade nach einem Marathon ins Ziel eingelaufen, und Millionen von flatternden Schmetterlingen im Bauch. Seit dem Augenblick in dem seine Lippen meine berührten, schien die Zeit still zu stehen und alles in Zeitlupe zu passieren. Nach dem Kuss ging es allerdings um so schneller, erst sahen wir uns kurz tief in die Augen, dann zwinkerte er mir lächelnd zu, flüsterte "Gute Nacht und träum süß" und verschwand durchs Fenster. Meine Welt schien sich zu drehen. Sie schleuderte mich in einen Hurricane aus Liebe und Ahnungslosigkeiten, darüber wem ich es jetzt erzählen konnte. Ich setzte mich lächelnd auf, sah mich in meinem Zimmer um und kippte wieder auf den Rücken und starrte an die Decke.

"Liebes Tagebuch,
Heute hat er mich geküsst *-*. Endlich! Also vielleicht fange ich besser von vorne an....", begann ich meinen Tagebucheintrag zu verfassen, doch statt weiter zu schreiben, schlug ich das Buch zu und kuschelte mich überglücklich zu meinem riesigen Teddybären. Am liebsten hätte ich es gehabt, wenn er sich in Seth verwandelt hätte, doch dem war leider nicht so.

Immernoch fast in den Auswirkungen der Liebe und des Kusses ertrinkend, schlief ich kurz darauf in den Armen meines Teddybärens ein. Schwer zu raten, wovon ich geträumt habe...

Wolves - Allein unter WölfenWhere stories live. Discover now