Der erste Hinweis

14 0 0
                                    

Der nächste Morgen brach heran, als Watson auch schon unsanft durch ein Klopfen, welches eher einem Hämmern glich, geweckt wurde. Er setzte sich auf und musste sich erstmal orientieren. So schlecht hatte er schon seit Ewigkeiten nicht mehr geschlafen. Ein Schauer fuhr ihm durch die Glieder, als er sich an Teile seiner Träume erinnerte. Wieder kämpfte er mit den Tränen, doch im Gegensatz zum gestrigen Abend gewann er den Kampf. Zwar nur knapp, aber er gewann. Sichtlich übermüdet schritt er zur Tür und öffnete sie. Vor der Tür erblickte er einen ebenfalls sichtlich übermüdeten Vaspel, welcher ihm ein „Guten Morgen." entgegengrummelte. „Ich sehe, du hast genau so gut geschlafen wie ich...", war Watsons Antwort darauf, woraufhin Vaspel nur stumm nickte. „Und warum weckst du mich dann?", fragte Watson ihn sichtlich verwirrt. Vaspel deutete auf die Uhr und sagte: „In 20 Minuten fängt die nächste Schicht an, dann sollten wir hier raus sein, oder uns zumindest an unsere Schreibtische setzen.". „Mhm... ich zieh mich nur eben an.", grummelte Watson und schloss die Tür. Nachdem er sich umgezogen und die Bettwäsche einigermaßen ordentlich zurechtgelegt hatte, schlurfte er hochmotiviert in sein Büro, wo Vaspel ihn mit einer Tasse Kaffee erwartete, welchen Watson stumm entgegennahm. Beide setzten sich an ihre Schreibtische und schwiegen die nächste halbe Stunde, bis sie allmählich wacher wurden.

„Der Bericht aus der Gerichtsmedizin ist übrigens da.", sagte Vaspel, während er seinen Kaffee schlürfte. Als Watson dies hörte, verschluckte er sich beinahe an seinem Eigenen, stellte die Tasse ab und durchsuchte das E-Mail Postfach, bis er den Bericht fand, den er im Anschluss öffnete. Danach war er erstmal mit Lesen beschäftigt.

„Das Opfer wurde vermutlich mit den Händen erdrosselt, aufgrund der Entsorgung im Wasser fanden sich am Körper aber keine DNA-Spuren des Täters...", las Watson vor, „...es konnte jedoch ein Stück Haut im Mundraum sichergestellt werden, welches nicht zum Opfer gehört, was darauf schließen lässt, dass sich das Opfer sich durch einen Biss gewehrt hat. Des Weiteren konnten dadurch DNA-Spuren des vermutlichen Täters sichergestellt werden."

Als er den zweiten Abschnitt las, wurde seine Stimme höher und aufgeregter, was Vaspel allerdings nur wenig beeindruckte. „Also, was tun wir als nächstes?", fragte Watson Vaspel. „Wir könnten natürlich bei allen Hausarztpraxen und in allen Krankenhäusern im Umkreis nachfragen, ob dort am Tag nach der Tat eine Bisswunde behandelt wurde, da endet nämlich die ärztliche Schweigepflicht... vielleicht haben wir ja Glück und wir haben es mit einem dummen Mörder zu tun... naja, dass er sie einfach in den Fluss geworfen hat, lässt nicht auf Sorgfalt schließen.", war Vaspels Antwort darauf. „Und wenn das keinen Erfolg bringt, dann blieben als letztes Mittel freiwillige DNA-Massentests... da müssten wir aber auch wieder auf einen dummen Mörder setzen, wobei wir jeden, der sich nicht testen lässt, genauer beobachten könnten...", sagte Watson nachdenklich. Ein nüchternes „Richtig." war Vaspels Antwort darauf.

„Also, los geht's!", rief Watson fast schon enthusiastisch, bevor er sich eine Liste aller Krankenhäuser und Arztpraxen der Umgebung suchte. Immer wieder rief er an, immer wieder dieselbe Leier: „Schönen guten Tag, Kriminalpolizei. Ich hätte eine Frage an Sie bezüglich eines Kapitalverbrechens, wurde bei Ihnen innerhalb der letzten 72h jemand mit einer Bisswunde behandelt?"

Keiner konnte ihm weiterhelfen... gerade als er die Hoffnung aufgegeben hatte, gab es doch einen Treffer...

Soooooooo, das Warten hat ein Ende... wobei, wenn ihr das hier lest, müsst ihr wahrscheinlich wieder warten... vielen Dank für jeden, der es bis hierhin gelesen hat und danke für die ganzen positiven Resonanzen, ich freue mich über jedes Feedback. Vielen Dank ihr Süßen <3 :3

Sherlock VaspelWhere stories live. Discover now