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Der Maskenball, eine falsche Ella und ein Dummkopf

Als wir jedoch an dem Haus von James ankamen, lächelte ich und war wieder hellwach.

Erneut war ich von der Größe des Hauses überrascht.

Schon auf der Straße hörte man die laute Musik, doch die Nachbarn waren anscheinend alle darauf vorbereitet gewesen.

„Lassen wir das Spiel beginnen!", sagte Luci und zog ihre Maske auf. Ich lachte mit Daniel auf und zog ebenfalls die Maske an, was Daniel mir nachmachte. Er hatte eine schwarze und schlichte Maske, so wie die meisten Jungen auf dem Ball, wie ich schätzte.

Daniel öffnete uns beiden die Autotüren und wir stiegen aus. Bevor Daniel mit uns beiden jeweils einen Arm anbot, den wir beide ergriffen, flüsterte Luci mir noch schnell: „Denke daran, Ella: jetzt gerade kennt dich niemand mit der Maske! Um zwölf Uhr musst du weg!" zu.

Mutig reckte ich mein Kinn in die Höhe und lief strahlend auf das Haus zu. Dann lassen wir mal das Spiel beginnen, so wie Luci es gesagt hatte!

Die Eingangstür, auf die wir gerade zu liefen, war einladend geöffnet und dahinter erkannte man schon die bunten Kleider der Mädchen.

Mit großen Augen guckte ich mich im Haus um. Direkt links neben der großen Eingangstür war eine breite, weiße Holztreppe und rechts waren zwei kleinere Bilder von irgendeinem Künstler.

Wir liefen weiter geradeaus und kamen im Wohnzimmer an, welches doppelt so groß zu sein schien wie unser Wohnzimmer und das war riesig!

Und dort fand auch die größte Party statt. Auf der Tanzfläche waren verschiedene Paare mit ihren eigenen, besonderen Masken und tanzten wild zusammen.

„Ich geh kurz mit Daniel etwas tanzen, okay? Oder soll ich-"

„Nein, alles super", sagte ich und nickte nur zur Tanzfläche. „Hab Spaß, wir sind hier nicht zum rumstehen!", lachte ich und Luci grinste nur breiter, bevor Daniel sie an der Hand auf die Fläche zog.

Ich blieb lieber im Hintergrund. Der Grund? Ich war im Tanzen so begabt wie beim Bowlen: gar nicht. Ich blamierte mich eher, als gut auszusehen.

Bevor ich mich noch bewegen konnte, kam eine Frau in einem schwarzen, engen und schlichten Kleid mit einer ebenfalls schwarzen Maske und hielt mir lächelnd ein alkoholisches Getränk hin.

„Sekt für die Dame?"

Dankend nahm ich es an und lächelte sie an, bevor sie mit ihrem Tablett zum nächsten getränklosen Jugendlichen ging.

Schon nach wenigen Sekunden war ich jedoch vom zu gucken beim Tanzen gelangweilt.

Also guckte ich mich etwas um. Das hieß ich ging von dem Wohnzimmer aus in den Garten und betrachtete den Himmel. Ich würde nachher nach James suchen. Erst musste ich durchatmen und mich entspannen. Also setzte ich mich auf einen der Liegestühle und drehte meine Hand etwas im Kreis, sodass der Alkohol ebenfalls in Bewegung war.

„Wenn du so weiter machst, hast du gleich alles auf dein Kleid vergossen!", rief jemand mit tiefer Stimme lachend und erschrocken drehte ich mich um. Meine Maske wieder aufzusetzen, vergaß ich total.

Bei meinem Umdrehen passte ich dafür gut auf, mein Getränk nicht wirklich zu vergießen. Wir wollten meinem Gegenüber doch keinen Gefallen tun und für eine Lachattacke von ihm sorgen. „Wer bist du denn bitte?", fragte ich bissig, während der Typ immer näher kam. Dieser lachte leise und ignorierte meinen abfälligen Unterton. „Ist nicht der Sinn dieses Balls, dass jeder bis 12 Uhr sein kann, wer er will?"

EllaWhere stories live. Discover now