Kapitel 4 - Louis' Plage

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Am Nachmittag des selben Tages hatte Louis nichts zu lachen. Harry fand, dass er nach anderen stank und hatte Louis kurzerhand so vollgeschmiert, dass Anne ihn hatte waschen müssen. Seither nuckelte der kleine Alpha zufrieden bei Louis am Schlüsselbein und war glücklich.
Nur Louis war etwas... Genervt.
Er hasste duschen und baden. Also Matsch-, Teich- oder Pfützenwasser waren kein Problem. Das alles liebte er abgöttisch. Aber Wasser aus einer Brause war ihm ein Graus.
Anne hatte mehrfach versucht Harry abzulenken, aber es war nichts zu machen. Der kleine Alpha setzte sich durch.

"Baby muss slafen.", Erklärte Harry am späteren Nachmittag.
"Nein, du bist ein Baby. Du musst slafen. Ich bin groß.", keifte Louis.
"Böses Baby!", knurrte Harry und sofort kam Louis angekrochen und küsste Harry auf die Wange.
Louis' Küsse hatten eine absolut beruhigende Wirkung auf Harry, sodass der sein älteres Baby in seine Arme nahm und knuddelte. Louis hing da und war, aufgrund der Omega-Hormone, glücklich.

"Louis muss jetzt trotzdem nicht schlafen, Schatz. Seine Mama kommt gleich und holt Louis wieder ab.", erklärte Anne und machte sich innerlich für die nächste Dikussionsrunde bereit.
"Nein! Mein Baby!"
"Harry, das hatten wir schon. Louis schläft abends zu Hause."
"Nein!"
"Es reicht. Iss deinen Pfannkuchen."
"Baby meins!", knurrte Harry ernergisch und Louis krabbelte auf seinen Schoß.
"Brav.", grinste Harry glücklich.

Fünf Minuten nach der Diskussion beim Essen kam Anne in Harrys Zimmer um festzustellen, dass Harry sich selbst und Louis tatsächlich ins Bett verfrachtet hatte. Gemeinsam lagen sie unter der Decke und kuschelten.

An diesem Abend schafften es Johanna und Anne nicht, Louis von Harry wegzubekommen. Louis wollte. Aber Harry stellte sich auf die Hinterbeine. Er knurrte wild um sich, bis sie ihm schließlich seinen Willen und damit Louis ließen.

Harrys Vater war unglaublich stolz auf seinen Sohn. So klein schon solche Führungsqualitäten. Er würde ein sehr guter Alpha für das Rudel werden. Die Vernarrtheit in den Omega würde sich später schon noch erledigen. Denn als Partner kam der natürlich nicht in Frage. Ein Betawölfin aus einem anderen Rudel wäre am Besten. Das war eine gute Partie und Politik in einem.

"Hazzy! Hazzy?"
"Hm?"
"Hab Angst."
"Warum?"
"Weil... Dunkel... Monster kommen."
"Mhmmhm. Alle Monster Angst vor mir. Ich besütz dich"
"Immer?"
"Immer. Aber du meins. Immer."
"Immer?"
"Immer."

Nach außen hin wirkte es oft, als würde Harry Louis drangsalieren. Aber so war es nicht. Louis mochte die Nähe zum kleinen Alpha. Mochte, wie sehr der ihn bei sich haben wollte und fühlte sich bei ihm sicher. Schon allein weil er ein Omega war. Nur durften das seine Freunde natürlich nicht wissen. Immerhin war er schon vier und groß und cool.

Harry nervte eben manchmal, aber manchmal war er eben auch cool. Kam immer auf Louis' Laune an. Und auf Harrys. Und die Situation. Manchmal rief Anne zum Beispiel an, wenn Louis eigentlich gerade sein Zimmer aufräumen sollte. Dann fand Louis Harry super cool. Und manchmal hatte Louis das Gefühl, er könnte sich beamen. Er schlief in seinem Bett ein und wachte in Harrys Bett wieder auf.
Louis war nur heilfroh, dass er älter war, als der inzwischen wirklich nicht mehr so kleine Alpha. Louis hatte immerhin einen kleinen Vorsprung, sich zu vergnügen, bevor Harry hinterher kam. In zwei Jahren kam er schon in die Schule und Harry musste dann trotzdem noch in den Kindergarten gehen. Das fand Louis super.
Aber mit Harry gleichzeitig in den Kindergarten? Nicht, dass Harry nachher vor Niall, Liam und den anderen an ihm herum nuckeln würde. Inzwischen mochte der das besonders gern an Louis' Brustwarzen. Aber damit hatte Harry ja eh irgendeinen Spleen. Deswegen hatte er wahrscheinlich auch selbst vier davon, dachte Louis. Standard reichte Harry eben nicht.

Harry hingegen war glücklich, wenn er sein wiederspinstiges Baby im Arm hatte und er liebte es an Louis herum zu nuckeln. Letztens hatten sie draußen auf der Wiese gespielt und dann war Louis eingeschlafen und Harry hatte sich einfach dessen Daumen geschnappt und daran genuckelt. Louis schmeckte einfach viel besser als jeder Schnuller und auch als seine eigenen Finger.
Harry wusste, so klein wie er auch war, dass er Louis manchmal nervte. Er konnte das sogar irgendwie riechen. Aber es interessierte ihn nicht sonderlich. Außerdem musste er nur ein bisschen Knurren und schon kam sein Baby brav zu ihm.

"Hey Johannah. Es tut mir so leid, aber sie schlafen schon.", Begrüßte Anne peinlich berührt ihre Freundin eine Woche später, als sie wieder auf Louis aufgepasst hatte.
Die lachte nur und umarmte Anne: "Schon okay. Ich weiß, du kannst nichts dazu."
"Es ist schrecklich. Mir tut Louis manchmal wirklich leid."
"Wenn es dich beruhigt: er schläft viel ruhiger, wenn er Harry neben sich hat.", Lächelte Johannah.
"Louis hat heute gesagt, dass er jetzt schon keine Lust auf Harry im Kindergarten hat. Und ich kann ihn verstehen."
"Naja, bis dahin ist es ja noch ein wenig hin. Aber ja... Da müssen wir uns wohl was überlegen..."
"Louis ist übrigens heute frisch gebadet."
"Oh Himmel, danke. Er macht da immer ein fürchterliches Theater. Was hat er denn gemacht?"
"Sich von Harry einschmieren lassen. Der mag den Kita-Geruch an Louis so überhaupt nicht.", Murmelte Anne.
Johannah lachte wieder. Sie konnten es doch ohnehin nicht ändern.

An diesem Abend schaffte es Johannah, Louis aus Harrys Bett zu pflücken und nach Hause zu bringen. Beamen funktionierte also in beide Richtungen, wie Louis so herausfand.

"Lou, Anne hat mir erzählt, dass du nicht magst, dass Harry auch irgendwann in den Kindergarten geht?", Fragte Johannah am nächsten Tag beim Frühstück.
"Er klebt immer. An mir. Und er verbietet mir Sachen und sagt, dass ich nicht mit anderen spielen darf."
"Weißt du, mein Schatz, Harry tut das, weil er dich sehr sehr Doll lieb hat."
"Ja... Da kann man nichts machen, oder?"
"Nein, Schatz, da kannst du nichts machen. Aber wir passen auf, dass es nicht zu viel wird, ja?"
"Dann Pass aber schnell auf.", Seufzte Louis nur.

"Baby!", Freute sich Harry und sprang von den Stufen der Veranda auf, als Johannah die Tür öffnete, um Louis in den Kindergarten zu bringen. Der stand mit seinem kleinen Rucksack direkt neben seiner Mama.
"Was machst du hier?", Fragte Louis und ließ sich drücken. Harry sabberte manchmal etwas. Inzwischen kannte Louis das so und wischte es möglichst einfach bei Harry selbst wieder ab.

"Weiß nicht.", Murmelte Harry und zog zufrieden Louis' Shirt hoch.

Johannah schluckte schwer. Hatte der kleine Alpha etwa länger auf der Veranda gesessen. Sie musste das klären, noch bevor sie Louis in den Kindergarten brachte.

Hui. Harry ist ein bisschen lästig. Aber lieb dabei oder was meint ihr? 😅
Na, was meint ihr, wie lange Harry auf der Veranda gewartet hat? Bis morgen?
Viele Grüße ^_^

Wolfsbund (Larry) - LeseprobeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt