Chapter 9

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Need a place to hide,

»Gut, heute ist der 25. Juli, in drei Tagen ist es soweit.« fängt die Stimme am anderen Ende des Gerätes an unseren Plan nochmal zu wiederholen, wobei er als Hologramm in der Luft schwebt und seine Hände miteinander verschrenkt hat.
Diese Stimme gehört zu einem Mann, namens Nicholas Fury, der einer mehr oder weniger geheimen Organisation angehört und dort, wenn ich es richtig verstanden habe, auch eine hohe Position hat.
In anderen Worten gesagt: ich habe bei ihm keinen guten ersten Eindruck gemacht, indem ich einen ziemlich schlechten Witz über ihn gebracht habe.
Was kann ich sagen?
Ich hatte meinen Spaß..
Vielleicht sollte ich aber trotzdem etwas mehr Respekt und Aufmerksamkeit gegenüber der bevorstehenden Mission haben, denn schließlich ist diese Nachricht an mich gerichtet.
Was die markanten Worte bestätigen.
»Eure nötige Ausrüstung wird innerhalb der nächsten zwei Tage bei euch eintreffen, alles was ihr sonst noch braucht, müsst ihr euch vor Ort anschaffen.
Ich hoffe, dass Ihre sogenannten 'Kontakte' ausreichen, um dieser Aufgabe gerecht zu werden Ms.-« er hält inne und ich merke erst jetzt, dass er meinen Namen überhaupt nicht kennt.
»Sagen sie einfach Jade.« erkläre ich möglichst sachlich und setze mich aufrechter auf dem Sofa.
Clint steht unterdessen stumm neben mir uns dem Gerät.
Die Stimme räuspert sich einmal kurz.
»Wie dem auch sei, es geht hier möglicherweise um etwas weit aus größeres, als uns allen bewusst ist, Sie eingeschlossen Jade.
Es ist nicht auszuschließen, dass diese Leute versuchen werden euch anzugreifen, weswegen die Sachen die euch zugeschickt werden, von höchster Wichtigkeit sind, solange ihr lebend davonkommen wollt.
Die Liste zu allem, was ihr erhaltet schicke ich Ihnen gleich Mr. Barton, dann könnt ihr selbst entscheiden, was nich benötigt wird.« erzählt er uns die Dinge die wir soweit eigentlich schon wissen erneut, was mich dazu bringt mit aller Macht nicht einen passenden Kommentar dazu von mir zu geben.
Clint erkennt meinen Gesichtsausdruck und verdreht bloß die Augen.
»Verstanden Sir, wir melden uns in einigen Stunden erneut.« beendet er das Gespräch und das Bild verschwindet.
»Das ist mein Vorgesetzter, ich weiß, dass es dir egal ist, aber etwas Respekt wäre angebracht.« meint er so trocken wie möglich, aber wir beide wissen, wer angefangen hat zu lächeln, kaum habe ich meinen Kommentar von vorhin losgelassen.

»Dies ist passiert als ich das letzte Mal jemanden vertraut habe und-«

»Und ich nehme an Sie haben daraus gelernt, ich mein ging es dabei etwa so richtig um Auge um Auge?«

Er hat nicht gelacht, ich schon.

»Ich gebe zu, dass meine Sprüche an Qualität abgenommen haben, ich gebe mir beim nächsten Mal mehr Mühe.« erkläre ich mit einer dramatischen angedeuteten Verbeugung.
Er seufzt nur und dreht sich um.
Es erstaunt mich immernoch, dass dafür, dass wir erst seit einigen Tagen aufgehört haben, dem jeweils anderem das Leben schwer zu machen, ziemlich gut miteinander zurecht kommen und sogar ein Zimmer in einem Hotel teilen.
Wobei ich nicht behaupten kann, dass dies ein normales Hotel ist.
Es sind erst ein 4 Stunden seit meinem Fund des Zettels und meinem plötzlichen Gefühlsabsturz, als ich die Worte auf dem Zettel las und nicht glauben konnte..kann...wie jemand an eine solche Information herankommen kann.
Es sei denn-
Nein, die Gestalt damals kann nicht wieder da sein, es ist ihm nicht möglich seine Scharen von Monstern hier her zu bringen.
Ihm, dem göttlichen Abschaum, dem ich mein ganzes Leid zu verdanken habe.
Ich merke wie meine heitere Maske abfällt und Clint mich vom anderen Ende des Raumes mustert.
Es muss interesant sein mit anzusehen, wie schnell sich meine Geschichtsausdrücke ändern können, kaum grabe ich tief genug in meinem Selbstmitleid und meinen Gedanken.
Unbewusst stehe ich bereits auf und mein Körper trägt mich fast automatisch in Richtung der Tür zum Gang nach draußen.
Ich laufe geradewegs in Clints Arme hinein, der irgendwie versucht hat mich aus meiner Trance aufzuwecken.
»Tut mir leid, ich muss da noch mal hin.
Ich hab es nicht über mich gebracht hinein zu gehen und ich glaube ich sollte dort auch nicht rein, aber..« ich unterbreche mich selbst und sehe ihm flüchtig in die Augen, um nicht zu lange hinzustarren.
»Du musst.« beendet er meinen Satz und nickt leicht.
Auffordernd hebt er seine Hand und deutet mir hinauszugehen.
Ohne nochmal etwas zu sagen öffne ich die Tür und gehe die wenigen Schritte weiter zur nächsten.
Meine Hand ruht nicht lange auf der Türklinke und ich stoße die viel zu offensichtlich offene Tür auf.
Es wirkt keineswegs einladend, wie sie einfach achtlos aufgelassen wurde und trotzdem gibt es mir das Gefühl, dass was auch immer dahinter liegt wichtig genug ist um hinein zu gehen.
Eine Stimme warnt mich davor den nächsten Schritt zu gehen, aber seien wir mal ehrlich....wann hat jemals man wirklich auf diese Stimme gehört?
Niemand ist in diesem Hotelzimmer.
Abwesend gehe ich langsam hinein, das erste was mir auffällt ist das offene Fenster am anderen Ende des nächsten Zimmers, dem Schlafzimmer, welches kühle Luft hinein lässt und mir einen Schauer verleiht.
Das nächste was ich merke ist das Geräusch von raschelndem Papier und schon fliegt mir ein größeres Stück Papier vor die Schuhe.
Mit flachen Atemzügen beuge ich mich herunter und nehme es in die Hand, wobei mir eine Haarsträhne ins Gesicht fällt.
Ich beachte sie nicht und drehe das Papier, welches sich als Bild herausstellt um.
Meine Atemzüge stoppen abrupt und meine Augen weiten sich merklich.
Ich betrachte die Person auf dem Bild genauer und es besteht kein Zweifel.
Die Frau auf dem Bild bin ich.
Vor wenigen Tagen.
Und zwar an dem Stand auf dem Markt, wo mich die Frau nach meinem Wohlergehen erkundigt hat.
Es ist eine Nahaufnahme, welche ohne Frage nicht weit entfernt gemacht wurde und sicherlich nicht von irgendeiner Sicherheitskamera stammt.
Dieses Bild wurde von mir und nur von mir gemacht.
Ich reiße meinen Kopf hoch und Blicke auf Wände mit etlichen Notizen, Zeichnungen und....Bildern.
Ich trete weiter hinein und atme mit kleinen Atemzügen weiter, auch wenn ich dies eigentlich nicht muss, aber es verleiht mir das Gefühl gewisser Menschlichkeit und Lebendigkeit, zu wissen, dass ich atme.
Ich gehe geradewegs auf ein weiteres Foto zu, welches, wer hätte es gedacht, ebenfalls von mir stammt, jedoch lässt es mich komplett erstarren.
Das bin ich.
Im Lagerhaus.
Alleine.
Ich merke wie ich mich immer wieder herum drehe.
Dieser Raum scheint mich zu erdrücken und obwohl ich wieder zum Stehen gekommen bin, dreht sich alles weiter und lässt mich die Augen schließen, aber das Gefühl jemand würde mich beobachten lässt mich nicht los.
Panisch drehe ich mich um, aber dort ist niemand.
Sie beobachten dich.
Meine Hände heben sich zu meinem Kopf.
Du kannst nicht entkommen.
Ich drücke fester gegen meine Schläfen.
Sie verfolgen dich.
Ich schüttel meinen Kopf.
Für immer.
Alles dreht sich immer schneller.
Bis in alle Ewigkeit.
  »Nein.«
Bis in die Unendlichkeit!
»NEIN!«

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Ouu there we go!
Kleine Info schonmal hier:
Apeirophobie, ist eine Phobie vor der Unendlichkeit (ich glaube offensichtlicher kann ich es nicht machen ;))

Wünsche allen eine gute Nacht :)
❤️❤️❤️

𝚁𝚎𝚍 𝚛𝚘𝚜𝚎 || ᴄʟɪɴᴛ Bᴀʀᴛᴏɴ ғᴀɴғɪᴄᴛɪᴏɴWhere stories live. Discover now