Chapter 8

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or a hundred years~

Wortlos gehe ich die nächsten Schritte rückwärts und beobachte den Teil des Ladens, den ich durch die geöffnete Tür noch sehen kann.
Ich spüre wie ein Schauer durch meinen Körper schießt, was dazu führt, dass ich mich noch aufmerksamer umsehe.
Kaum drehe ich mich um, hätte ich fast ein Regal mit Kartons umgeschlagen, da sie mir auf den ersten Blick wie ein Gegner vorkommen.
Mit einem stummen Schrei, vor Schreck, sehe ich den Stapel Kartons an, als wären sie an allem Schuld.
Ich höre ein kaum wahrnehmbares Lachen meiner Freundin und vernichte sie mit einem Blick, was sie sofort zum Schweigen bringt, jedoch nicht aufhält weiter zu lächeln.
Mit einem letzten Blick hinter die Schulter, gehe ich sicher, dass uns keiner hier hin gefolgt ist.
»Ich kann mich nicht daran erinnern, dich jemals so angespannt zu sehen wie jetzt, seit wann verfolgen dich diese Typen.
Ich nehme an er ist nicht der Erste.« bekomme ich die Frage von ihr leise zugeflüstert, welche zu meinem wenigen erstaunen gut durchdacht ist.
Sie hatte schon immer durchaus kluge und logische Denkweisen, die sie soetwas schlussfolgern lassen.
»Schwer zu sagen, aber gestern habe ich eine ähnliche Gestalt gesehen.
Mir kommen andauernd Leute über den Weg, von denen ich weiß, sie sind keine normalen Bürger einer Stadt oder Touristen.« erkläre ich genauso leise und merke wie sich der kurze Anblick dieser Person bereits in mein Unterbewusstsein einbrennt.
Jetzt werde ich vermutlich jeden der etwas dunkler gekleidet ist sofort genauer untersuchen.
Auch wenn ich es nicht will, aber meine Paranoia ist mit den Jahrzehnten schlimmer geworden.
Nicht nur diese, ich hatte auch meine mehr oder weniger depressiven Phasen, was wohl zu erwarten ist wenn man darüber nachdenkt, dass ich permanent das Gefühl habe alleingelassen zu werden und es einfach wert zu sein.
Nicht wert zu sein glücklich zu werden, jemanden zu finden der wohl etwas wie ein Seelenverwandter ist, wenn man an sowas glaubt.
Ich bin es nicht mal Wert jeglichen Schmerz zu spüren.
Ich konnte zwar diese Gedanken, dank guter Hilfe, weitestgehend hinter mich lassen, aber manchmal erscheinen sie wieder und treffen mich wie ein harter Schlag.
Ich schlucke meine Unruhe hinunter und sehe Aina aufmerksam an.
Die Kleidung, die ich gekauft habe, hält sie noch in ihren Händen.
»Ich glaube ich sollte gehen..kann ich den Hinterausgang nehmen?« ich reiße mich selber aus meinen Gedanken und stelle ein Zögern auf ihrem Gesicht fest, bevor sie mit einem kaum hörbaren 'natürlich' den Weg freigibt und mir die Sachen in die Hand drückt.
Dankbar lächel ich ihr zu, doch das Lächeln auf ihrem Gesicht, welches sie mir zum Abschied entgegnet, erschien mir noch nie so ausdruckslos.
Verwundert über diesen letzten Augenblick trete ich auf die Straße draußen und sofort kommen mir die lauten Geräusche einer lebhaften Umgebung entgegen.
Augenblicklich packe ich die Sachen in den Rucksack und stelle fest, dass dort noch meine Katanas drin sind.
Abwesend nehme ich eine heraus, doch schnell blinzle ich einige Male und kehre endgültig in die Wirklichkeit zurück.
Ohne mich nicht noch einmal in alle Richtungen umzusehen, gehe ich schließlich los, den schwarzen Stab mit der tödlichen Waffe innen drin fest umklammert.
Ich merke nach ein paar Minuten des Laufens, wie ich die Zähne aufeinander gepresst habe und entspanne meinen Kiefer, was mir in gewisser Weise eine Erleichterung gibt.
Der Weg zu dem Hotel kommt mir kürzer vor, was ich als ein einigermaßen gutes Zeichen deute.
Als ich jedoch davor stehe, um die Tür zu öffnen, halte ich in der Bewegung inne.
Was ist wenn dort drin wieder dieser Typ sitzt und mir zum Zimmer folgt, weil er weiß, dass Clint nicht da ist?
Innerlich schlage ich mir selbst gegen den Kopf, denn ich sollte besser wissen, dass genau diese Zweifel an mir unberechtigt sind, auch wenn mir das eigentlich klar ist, halten sie mich oftmals auf.
Ich kann mit jeglicher Waffe umgehen, halte im Moment sogar eine in der Hand und weiß mich zu wehren.
Außerdem wartet ein Agent einer geheimen Organisation im Zimmer auf mich, da bin ich mir ziemlich sicher, der jederzeit da ist um mir zu helfen, da es in unser beider Interesse ist den anderen lebend zu haben.
Wobei eigentlich nur ich ihn wirklich brauche....
Verdammt, eigentlich ist es für ihn egal ob ich sterbe oder nicht.

Oh.
Fuck, wie konnte ich ausgerechnet jetzt vergessen, dass ich nicht sterben kann?
Wieso muss mein Kopf mich immer dazu bringen in solche Situationen zu geraten, die sowieso nur in eben in diesem Kopf stattfinden.?
Ich weiß nicht genau wie lange ich jetzt vor dieser Tür stand, aber sicherlich auffällig lange, denn ich sehe aus dem Augenwinkel, wie jemand auf mich deutet.
Ignoriert mich einfach, ich befinde mich in einer Zeitschleife und stecke gerade in Zukunft und Gegenwart fest!!
Mit diesem letzten Gedanken öffne ich die Tür und stürme durch den Eingangsbereich direkt ins Treppenhaus und von dort aus zur richtigen Tür.
Dort angekommen hebe ich bereits die Hand um zu klopfen, doch zucke in meiner Trance zusammen und als jemand nur wenige Türen weiter die Tür geschlossen hat und ich gerade noch mitbekomme, wie etwas zu Boden fällt.
Einen Moment überlege ich ob ich wirklich hingehen sollte, doch schließlich gehe ich einfach hin und gehe auf die Knie, um einen kleinen Notizzettel vorzufinden.
Bereits im Inbegriff zu klopfen, um der Person diesen wiederzugeben, lese ich unbewusst etwas was mich förmlich gefrieren lässt.

Jade meine kleine Rose..

Nein.
Entsetzt darüber, dass mir aber auch nichts dem Zufall überlassen ist will ich erneut klopfen, stelle aber fest, dass die Tür gar nicht richtig geschlossen wurde.
Ich wiege meinw Optionen aus und beschließe, dass was auch immer hinter dieser Tür ist warten kann, denn was auch immer es ist diese Person wird nicht dort sein.
Schnell laufe ich zur anderen Tür zurück und klopfe, bevor ich überhaupt meine Hand richtig zurück nehmen konnte wird fiese bereits aufgerissen.
Aus einem mir unbekannten Grund bin ich gerade überglücklich Clint vor mir stehen zu haben, auch wenn ich eigentlich niemand anderes erwartet habe.
»Alles in Ordnung?« bekomme ich direkt eine Frage entgegen, während er mich mit einer Handbewegung hinein bittet.
»Nein, eigentlich überhaupt nicht.
Ich- Da ist etwas.....« versuche ich irgendwie zu erklären, was vorgefallen ist.
Vergeblich.
Ich nehme meinen Rucksack ab und stelle ihn auf den Boden.
Wortlos begleitet er mich zum Schlaf- und Wohnzimmer, bis ich mich erschöpft auf das Bett setzte.
Stumm setzt er sich neben mich und ich öffne erneut den Mund, doch es kommt nichts heraus.
Ich habe den Satz sofort erkannt und die Gefühle an die Erinnerung überschlagen sich gegenseitig in mir drin.
Mein Blick senkt sich auf meine Hände, die zunehmend stärker anfangen zu zittern.
Plötzlich schiebt sich eine andere Hand dazwischen und umschließt meine rechte mut einem leichten Druck.
Ich spüre wie mich eine Wärme umschließt, auch wenn dies bloß eine Geste aus reiner Fürsorglichkeit ist, für mich bedeutet sie soviel mehr.
Ich sehe hoch in seine Augen und auch dort merke ich etwas aufblitzen, doch als ich ein schwaches Lächeln gebe scheint er diese einfache Geste als richtig zu empfinden, denn auch meine Hände haben sich entspannt.
Ich erinnere mich an den Zettel in meiner anderen Hand und drehe diesen um, wobei dort ebenfalls etwas draufgeschrieben ist.

28.07.
21:00 Uhr
Sazenka

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Woo, ja btw Sazenka soll ein Restaurant in Tokyo sein, also ich hab einfach random was bei Google eingegeben und gehofft ich finde was gutes :P
Ich hoffe ich schreib hier gerade nicht irgend nh schei*e, ehhhh ja es soll ein Restaurant mit mehreren Sternen sein, also vielleicht kann man sich meine Pläne für das nächste Kapitel schon denken :D

Ich wollte noch anmerken, dass auch in Zukunft dieses Buches mehrere Phobien angesprochen werden, diesen TW habe ich in die Beschreibung nicht mit hinein geschrieben und werde das noch ändern, also falls sich jemand unwohl damit fühlt, tut es mir zwar leid, aber es ist einfach ein großer Teil der Story und genau diese Angstzustände prägen die Protagonistin..Also ya ich werde etwas mehr angst (englischer Begriff!!) mit hinein bringen.

Wünsche euch allen einen schönen Abend :3
❤️❤️❤️❤️

𝚁𝚎𝚍 𝚛𝚘𝚜𝚎 || ᴄʟɪɴᴛ Bᴀʀᴛᴏɴ ғᴀɴғɪᴄᴛɪᴏɴWhere stories live. Discover now