"Das Training tut dir gut, Prinzessin" Ein schiefes Grinsen umspielte seine Lippen und wurde von dem Grübchen an seiner rechten Seite noch verstärkt. Drohend hob ich meinen Zeigefinger und ging einen Schritt auf ihn zu.

"Nenn mich noch einmal so-"

"Sonst was?" Seine Stimme war getränkt in Schelm und ich trat noch einen weiteren Schritt auf ihn zu. Er wich nicht zurück. Nicht wie gestern Abend. Nicht als er völlig verängstigt meine Berührung gemieden hatte und ich wusste immer noch nicht wieso. Sondern blieb felsenfest vor mir stehen, das immer größer werdende Grinsen seine weißen Zähne zur Schau stellend.

"Sonst", ich nahm noch einen Schritt auf ihn zu, in der Hoffnung dadurch bedrohlicher zu wirken. "Sonst lass ich dich diese ganzen Säcke allein in die Höhle schleppen"

Ich hätte mit meiner ausgestreckten Hand und erhobenem Finger nun mit Leichtigkeit sein Kinn berühren können, so nah war ich auf ihn zu getreten, doch es wirkte, als würde ihm die Nähe nichts ausmachten, obwohl ich glaubte ein leichtes Zucken seiner rechten Hand zu bemerken. Ich spürte die Wärme, die sein Körper ausstrahlte. Spürte wie sie sich mit der Hitze von meinem eigenen Körper vermischte

"Das kannst du mir nicht antun", säuselte er und ich spürte eine seltsame Anspannung zwischen uns, die die Luft noch dicker und schwerer machte, als die Schwüle, die seit einigen Tagen herrschte. Ich wusste nicht, was es war, doch ich bemerkte, dass ich diese Schwüle nicht so erdrückend fand. Dass ich diese Schwüle sogar auf eine eigenartige Weise genoss und das Prickeln meiner haut noch länger aufrechterhalten wollte.

"Ich kann dir noch viel mehr antun" Meine Stimme war rauer als sonst und ich spürte wie ich mich in diesem Strudel aus Hitze und Anspannung verlieren wollte. Es machte mir Angst. Es machte mir Angst, dass ich jede Faser meines Körpers spürte und trotzdem noch mehr wollte. Mehr von von was? Ich war gerade dabei mich wieder zu entfernen und einen normalen Abstand zwischen mich und Dream zu bringen, als dieser jedoch mein Handgelenk packte und mich ruckartig in meinem Entfernen stoppte. Wir waren nicht mehr so nah wie zuvor, doch es war immer noch zu nah.

Dreams Grinsen von vor wenigen Minuten war wie weggewischt und sein fester Griff um mein Handgelenk sendete Schauer über meinen Arm meinen Rücken hinab. "Bist du dir da sicher," ertönte seine tiefe Stimme in meinem Ohr und ich spürte wie mein Blut zu rauschen begann, "Prinzessin?"

Sobald dieses Wort seinen Mund verlassen hatte, ließ er mein Handgelenk los und stolperte einige Schritte, sich den Bauch haltend vor lachen von mir weg. "Du Idiot", murmelte ich, verschränkte meine Arme vor meiner nackten Brust und versuchte so gut es ging das Gefühl der Hitze in mir zu unterdrücken.

"Ach, komm schon", brachte Dream zwischen ein paar Keuchern hervor und richtete seine Maske wieder mehr zurecht, bevor er mit ausgebreiteten Armen vor mir stand. "Versteh doch ein bisschen Spaß, George"

Ich wandte mich ab, doch konnte ein Grinsen auf meinen Lippen aus einem mir unbekannten Grund nicht unterdrücken. "Du bist so ein Idiot", stellte ich erneut klar und ehe ich mich versah, war Dream schon um mich herumgesprungen, sodass er wieder vor mir stand. Mein Blick fiel auf die zwei langen Narben die nun von der Sonne mehr beschienen seinen Oberkörper durchzogen. Die eine verlief von seinem linken Schlüsselbein bis zum Anfang seines Bauches, die andere begann an seinem Bauchnabel und zog sich hinunter bis seine Hose sie verdeckte. Wie hatte er diese Narben bekommen? Ich richtete meine Augen wieder auf die Maske, während Fragen wie wild durch meinen Kopf schossen.

"Okay, ich gebe es zu. Ich bin ein Idiot. Zufrieden?", legte mir Dream ein Friedensangebot vor und ich tat so, als müsste ich darüber nachdenken.

"Unter einer Bedingung"

"Was immer du willst"

"Nein, eigentlich", diesmal hob ich zwei Finger, "zwei Bedingungen"

Dream nickte nur und forderte mich damit auf weiterzureden.

"Nummer eins: Du musst heute das Essen bereiten, das Feuer machen und", -ich deutete auf die zwei dreckigen Hemden auf dem Boden- "du musst die sauber machen"

Dream zog angewidert seine Lippen kraus, was mich etwas mehr zum Lächeln brachte.

"Zweitens", begann ich und zog damit wieder Dreams Aufmerksamkeit auf mich, "Du darfst mich nie wieder Prinzessin nennen"

Ich sah, wie Dream seinen Mund öffnete, um zu widersprechen, doch ich drehte mich einfach weg und ging Richtung Höhle, ohne einen Blick zurück.

"George! Das ist nicht fair!", hörte ich ihn hinter mir rufen, doch ich wurde nicht langsamer in meinen Schritten. "Es passt so gut!"

Unbeirrt setzte ich meinen Weg fort und ließ den meistgesuchten Verbrecher einfach alleine im Wald zurück. Wie bestellt und nicht abgeholt.

Leute, Leute, Leute. Ich habe gerade ein mega gutes Buch fertig gelesen und meine *INSPIRATION* kennt nun keine Grenzen mehr (wer neugierig ist, es war THE BINDING von Bridget Collins. Kann ich nur empfehlen!)

Deshalb auch zwei Kapitel heute! WOOOOOOOOO! Happy Monday evening, or morning or what ever! Happy day!

Die Träne der Königin// DNFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt