Noch mehr Schlossbewohner

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Elisei schluckte und sah wenige Augenblicke später wieder grinsend zu Harry, welcher mit gerunzelter Stirn zwischen beiden hin und her sah. „Ihr seid doch bestimmt hier, weil du etwas essen möchtest? Komm, setz dich ruhig – wir beißen auch nicht.“
Der Grünäugige sah zum Fürsten, der den Jüngeren lächelnd auf einen freien Stuhl in der Nähe der anderen zu schob.

„Lucian hat recht ... du bist wirklich niedlich.“ Raluca legte ihren Kopf in die Handfläche ihres auf dem Tisch abgestützten Armes und betrachtete den Zauberer eingehend und mit einem freundlichen Lächeln im Gesicht. Was diesem eine zarte Röte ins Gesicht trieb, dazu veranlasste den Blick zu senken und ein ‚ich bin nicht niedlich‘, zu murmeln. Allerdings für die Ohren der Vampire nicht leise genug.
Die Blonde kicherte vergnügt und der rotäugige Fürst antwortete schief grinsend. „Oh doch Kleiner.
Auch wenn ich es nicht gutheiße, dass Lucian so etwas herum erzählt hat - du bist wirklich süß ... und mit diesen roten Wangen-.“ Das rot im Gesicht des Grünäugigen wurde noch ein paar Nuancen dunkler.
Harry legte seine Stirn auf den Tisch und stieß ein kleines leises peinlich berührtes ‚Ahhh‘ aus, was die Anwesenden nur noch mehr erheiterte.

„Was hältst du von Pfannkuchen? - doch lieber etwas anderes? Worauf hast du denn Lust?“

Durch diese zusammenhanglose Frage aus dem Konzept gebracht, richtete Harry sich zunächst mit gerunzelter Stirn wieder auf seinem Stuhl auf und wandte sich dann nach wenigen Sekunden etwas schüchtern lächelnd dem Älteren zu, „... ich liebe Pfannkuchen!“

„Dann wäre das ja geklärt-“, Daromir lächelte ebenfalls. „Tipsy!“
Es dauerte nur wenige Sekunden, bis mit einem leisen ‚Plopp‘ eine Hauselfe neben dem Schlossherren erschien und sich tief verbeugte. „Fürst haben Tipsy gerufen. Was kann Tipsy für ihren Master tun?“

„Mein Gefährte liebt Pfannkuchen. Würdet ihr ihm bitte welche mit allem Drum und Dran zubereiten.“

Das kleine Wesen richtete sich abrupt auf und sah mit freudig schlackernden Fledermausohren und großen Kulleraugen zu Harry, der der Elfe ein freundliches Lächeln schenkte.

„Hallo Tipsy. Ich bin Harry.“ Der Grünäugige musste leise kichern, als er sah, wie sich die eh schon großen Augen noch ein Stück weiteten und die kleine Hauselfe vor unterdrückter Freude anfing leicht zu zittern. Sie erinnerte ihn stark an seinen Freund Dobby.
Aus dem kichern wurde ein unterdrücktes lachen, als er sah, wie sich die Stirn des Fürsten in Falten legte und sich wohl gerade fragte, warum die Elfe immer noch von einem Beinchen auf das andere hüpfte und nicht schon längst in der Küche verschwunden war. Harry räusperte sich leise. „Ich liebe alle verschiedenen Marmeladensorten zu meinen Pfannkuchen und trinke unglaublich gerne Kirschsaft.“

Die Ohren der Kleinen schlackerten erneut und sie antwortete voller Euphorie und Tatendrang. „Ohhh Tipsy wird sich die allergrößte Mühe geben, alles zur Zufriedenheit des jungen Masters zu machen-“, und dann war sie auch schon mit einem erneuten ‚Plopp‘ verschwunden.

Harry kicherte ein weiteres Mal und grinste. „Die Kleine ist ja süß. Bin gespannt wie viele Marmeladen sie bringt-.“

Stille.

Der Grünäugige verstummte, sah sich verwundert um und zog die Augenbrauen fragend nach oben, als er sah, dass ihn alle fünf verwundert ansahen.
„Was denn? Hab ich etwas falsch gemacht? Warum habt ihr denn eigentlich Essen im Haus? Ich dachte immer ...“
Daromir schüttelte leicht den Kopf und betrachtete seinen kleinen Menschen mit einem warmen Blick. „Du hast natürlich nichts falsch gemacht. Es ist schön, dich so ungezwungen zu sehen ... auch wenn dafür eine Hauselfe verantwortlich ist.“
Harry senkte den Blick und betrachtete seine ineinander verschränkten Finger auf dem Tisch. „Hauselfen sind treue fleißige Helfer und wenn man sie gut behandelt, können sie zu wahren Freunden werden. Tipsy erinnert mich an einen anderen Hauself. Dobby. Er ist ein Freund von mir. Einer der wenigen der mich weder belogen, betrogen, ausgenutzt oder hintergangen hat - auch wenn ich ihm das mit dem ‚Master‘ bis heute nicht ausreden konnte.“

Der Potter riss seinen Blick von seinen Fingern los und schenkte dem Fürsten ein verunglücktes Lächeln, doch die Trauer im Blick des Grünäugigen war unübersehbar, was dem Älteren einen Stich versetze.

„Wir können Dobby hierher holen, nur wenn du magst natürlich.“ Daromir lächelte leicht. „Ein Hauself mehr oder weniger-.“
Harrys Augen weiteten sich überrascht. „Können wir?“

Ein Nicken des Rotäugigen bestätigte seine Worte. „Die Antwort auf deine Frage bezüglich des Essens ist auch einfach beantwortet-.  Mein Clan ist der größte, älteste und einflussreichste in Rumänien. Wir brauchen zwar keins, aber hier auf Dragos-Castle finden aus diesem Grund meistens die Zusammentreffen der verschiedenen magischen Wesen statt und die essen selbstverständlich auch etwas, ebenso wie der ein oder andere Gast, der zu Besuch kommt.“

Wie aufs Stichwort tauchten plötzlich unzählige kleine Schüsselchen aus Porzellan mit den verschiedensten Marmeladen vor dem Schwarzhaarigen auf, ganz zu schweigen von dem großen Berg mit frisch zubereiteten Pfannkuchen und eine Karaffe mit dunkelrotem nach Kirschen duftenden Inhalt.
Die Augen des Auserwählten weiteten sich und nicht nur einer der Vampire fing bei diesem Anblick an zu glucksen oder zu kichern.

„Wer soll denn den ganzen Berg essen ...“, Harry schüttelte ungläubig den Kopf, während er lächelnd eine der Schüsselchen auswählte, und anfing sich den ersten Pfannkuchen damit zu bestreichen.

„Was haltet ihr davon heute Nachmittag shoppen zu gehen?“ Raluca sah von Harry, der in diesem Moment herzhaft in seinen aufgerollten Pfannkuchen biss, zu Daromir. „Dein Kleiner braucht doch sicher Kleidung?“
Elisei schmunzelte, „... das ist doch nur ein Vorwand, um schon wieder neue Schuhe kaufen zu können ... oder ne Handtasche-.“
Die Blonde funkelte den männlichen Vampir aus zu Schlitzen verengten Augen an. „neee - ganz sicher nicht!“, zog dann allerdings die Nase kraus, wandte ihren Blick demonstrativ ab und nuschelte, „... auch wenn ich zu ein paar hübschen neuen High Heels nicht nein sagen würde. Man kann nie genug Schuhe haben.“

Daromir lachte und lehnte sich entspannt zurück. „Warum eigentlich nicht. Harry braucht wirklich etwas zum Anziehen.“ Dann wandte er sich direkt an den Rothaarigen. „Elisei, ich will, dass du Luka holst. Ihr zwei werdet ab heute die Aufgabe bekommen, für Harrys Schutz zu sorgen.“

Der rothaarige Vampir grinste den Grünäugigen breit an und seine Augen funkelten begeistert. „Ich hoffe, du hast nichts gegen Bodyguards?“

Seelenbund (BxMxM) HarryPotter-FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt