Deet

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„Ich werd jetzt mal langsam gehen."
Ich nicke stumm am liebsten wäre ich mit ihm gegangen aber das geht nicht.
„ Ja mein Paps kommt mich jetzt gleich abholen. Wir sehen uns dann in der Schule."

Kei steht rum und macht keine Anstalt zu gehen.
Er versucht etwas zu sagen lässt es dann aber doch.
Ich beginne meine Sachen in meine Tasche zu stopfen. Als ich mich umdrehe steht er immer noch genauso so dort. Der Blick fest auf den Boden gerichtet und die Hände zu Fäusten geballt.
„Das... das dauert zu lange. Möchtest du mit mir Kaffee trinken gehen?!", presst er hervor.
Ich gehe zu ihm. „Ist das dann ein Date?"

„Öhm naja ich denke schon oder.?"
„Dann gerne! Wie wärs denn übermorgen?"

„Ja... ja klingt gut, warum nicht. Ich hol dich ab um 15 Uhr! Auf Wiedersehen! Also bis in zwei Tagen!"
Er verbeugt sich und geht dann aus dem Zimmer.
Was war das denn jetzt? Er kann doch sonst auch ganz normal mit mir sprechen. Ach naja.
Ich verschwinde noch mal im Bad um mich umzuziehen. Heraus komme ich in einer lilafarbenen Hose, einem grünen T-Shirt ( das leider gar nicht so gut dazu passt) und einer Sweatjacke mit Panda Ohren.
Wenn man mich so sieht wird man wahrscheinlich sofort erkennen das ich es gerne bunt mag. Mein kompletter Kleiderschrank leuchtet so zu sagen in Regenbogen Farben wenn man ihn öffnet.

Naja gerade klopft es an der Tür und mein Paps und Doktor Hoshiro kommen herein.
„Komm bitte in drei Tagen nochmal zur Untersuchung vorbei, aber dein Vater weiß ja Bescheid. Dann wünsche ich dir noch schöne Ferien und einen guten Start ins neue Jahr."
Er schüttelt meine Hand und geht dann.

„Hast du alles? Die Mama wartet draußen vorm Eingang. Den findest du ja."

„Klar bis heute Abend."
Ich schnapp mir die Tasche umarme ihn nochmal und gehe dann aus dem Zimmer Richtung Eingang. Auf den Fluren ist einiges los ich muss aufpassen dass ich niemanden umrenne. Als ich gerade um eine Ecke biegen will höre ich Keis Stimme.
Ich bleibe stehen und ja sowas macht man eigentlich nicht aber ich bin neugierig, also lausche ich was er sagt.

„...ja es geht schon besser."
„Hast du immer noch so oft Kopfschmerzen?", fragt eine andere Stimme.
„Es geht aber wenn sie da sind dann ziemlich heftig."
„Ich kann dir..."

Ich gehe weiter, genug gelauscht. Er hat also Kopfschmerzen, das ist echt scheiße. Ich nehme eine anderen weg durchs Treppenhaus. Vielleicht sollte ich ihn mal darauf ansprechen
aber dann weiß er dass ich gelauscht habe und eigentlich geht es mich ja auch nix an.

Als ich aus der Tür trete kann ich schon unseren schwarzen Bus sehen, in Japan eine Seltenheit so ein großes Auto zu sehen.

Meine Mama steigt aus und schließt mich in die Arme. „ Ich hab mir solche Sorgen gemacht Schatz, wie gehts dir?"

„Gut können wir bitte gehen."
„Freilich."

________________________________Ich öffne die Augen mein Bauch kribbelt. Und ich bin innerlich ganz aufgeregt. Ich werfe einen Blick auf mein Handy Display.
Es zeigt den 3 Januar an. Obwohl es erst acht Uhr ist, kann ich es kaum erwarten bis es fünfzehn Uhr ist.
Also erstmal zum Frühstück. Was auch immer ich mir erwartet hatte meine Erwartungen wurden nicht erfüllt. Zur Auswahl standen alter Toast und hartes Müsli.

Als ich dann fertig bin swipe ich eine Weile durch Pinterest, mir war beim Frühstück etwas eingefallen. Dafür das Kei sein Silvester bei mir verbracht hatte möchte ich ihm gerne etwas schenken. Wenn jetzt etwas bestelle wird es zwar erst in ein paar Tagen ankommen aber ich hab ja auch noch was anderes.

Die Zeit zieht sich langsam und schleppend. Und als es dann auf einmal 14:17 Uhr ist fällt mir siedend heiß ein das ich mir noch keine Gedanken über ein Outfit oder ähnliches gemacht habe.
Panisch laufe ich durch mein Zimmer und suche verzweifelt nach passenden Klamotten.
Letztendlich entscheide ich mich für eine braune Kordhose und ein grauesT-Shirt und ein weißer Pullunder. Außerdem dicke Winterstiefel und eine blaue Skijacke, draußen hat es nämlich -5 Grad.
Schnell Tusche ich mir noch die Wimpern und trage ein wenig lipgloss auf.
Und  da klingelt es auch schon an der Tür. Ich habe gerade noch Zeit meine Tasche zu Ende zu packen.

„Schönen guten Tag Sir.",  begrüße ich ihn und Verbeuge mich leicht.

„Was soll das?", fragt er und sieht mich verwirrt an.
„Ich hab versucht lustig zu sein, sorry."
Ich nehme seine Hand und marschiere voran.
Auch er ist recht warm angezogen, er trägt einen dunkleblauen Mantel darunter ein einfachen Pullover und Jeans außerdem noch Winterstiefel.

Um ehrlich zu sein hab ich mir das mit dem Freund finden um einiges komplizierter vorgestellt. Es war überraschend einfach, was mich selbst ziemlich überrascht da ich die besondere Eigenschaft habe einfache Dinge kompliziert zu machen.

Es fühlt sich gut an seine große Hand zu halten. Vor der Tür steht wieder der kleine Toyota. Drinnen sitzt sein Bruder, der winkt uns aufgeregt zu.
Als wir einsteigen beginnt er laut los zu plappern.
„Ich hab's doch gewusst, haha! Ich hatte es im Gefühl von Anfang an."
„Nii könntest du bitte einfach deinen Mund halten."
„Schon gut." Er wirft mir einen Entschuldigenden Blick zu und düst dann los Richtung Stadt. Dort hält er vor einem kleineren gemütlichen Café.

„So da sind wir."
Wir steigen aus und verabschieden uns. Akiteru fährt schon von dannen.

„Wollen wir ?"
Kei steht schon in der Tür und hält sie für mich auf.
„Gern doch."

Zehn Minuten später sitzen wir beide mit einer Tasse Kaffee an einem Tisch am Fenster. Eine kleine Dampfwolke steigt aus dem Becher empor. Als ich ihn in die Hand nehme fühlt er sich angenehm warm an auf meiner Hand, nicht zu heiß. Als ich meinen Blick aus dem Fenster richte., sehe ich wie kleine Flocken auf die Erde rieseln. Innerlich freue ich mich wie ein kleines Kind.
„Wie gehts dir?", fragt er.
„Mir geht es ziemlich gut." Dabei lächle ich ihn schüchtern an. Seine Mundwinkel heben sich zu einem sehr schönen Lächeln das ich bis jetzt kaum zu Gesicht bekommen habe.

„Ich hab hier noch was für dich!", ich krame eine Tüte aus meinem Jutebeutel.
„Für dich aus meinem Heimatland DEUTSCHLAND!"
Das letze Wort habe ich wohl ein wenig zu laut gesagt denn es drehen sich einige Köpfe zu uns um.
Ich fange an ungehalten zu kichern.
Kei sieht mich belustigt an.

„Nun mach schon auf!"
Er öffnet die Tüte und nimmt etwas heraus
Er hält eine Glasflasche mit roter Flüssigkeit in der Hand.
„Das mein Lieber ist eine große Flasche Feigling. Ein Kirschlikör, wie du ihn bestellt hattest.
Und die andere Flasche ist ein Teil von deinem Nachträglichen Weihnachtsgeschenk, eine Flasche Jägermeister, die wird in der Nähe von meinem Zuhause hergestellt, ich hoffe der schmeckt.", Ende ich meine Erklärung.
„Das werden wir bald mal ausprobieren.",sagt er schmunzelnd.
„Danke wie viel macht das?"
„Das ist Geschenkt also hör mal." Er sieht mich unsicher an nickt dann aber.
Ich nippe von meinem Kaffee.
„Was hast du so zu Weihnachten bekommen ?", frage ich ehrlich interessiert.

Der Kaffee ist schon lange leer aber wir sitzen 
immer noch da und reden. Über alles mögliche. Wenn man ihn einmal besser kennt merkt man das man sich sehr gut mit Kei unterhalten kann.
Unsere Gespräche waren aber nicht total ernst und trocken sonder echt lustig und interessant.
Ich habe zum Beispiel erfahren das er letztens herausgefunden hat, das er sehr entfernen mit Shoyo verwandt ist. Der ist davon total begeistert und nervt ihn immer wieder damit.

Als ich einen Blick auf die Uhr werfe stutze ich. Schon halb sieben!
„Du ich muss langsam heim!"
„Eigentlich wollte ich vorschlagen, ob du nicht zum Abendessen mit zu uns kommen möchtest? Meine Mama Kocht auch."

„Oh gerne!"
„Den weg bis zu meinem Haus schaffen wir von hier aus auch zu Fuß.", meint er.
Als wir den Laden verlassen nehme ich seine große Hand in meine und sehe ihm in die Augen.
Er lächelt mir entgegen und ich bekomme das dringende Bedürfnis ihm Durch die Haare zu strubbeln. Keine Chance.
„Das nächste Date such ich aus und ich hab da auch schon eine Idee!"

„Ich weiß nicht warum aber das klingt irgendwie so drohend.", sagt er und lächelt still.

Tsukishima x oc Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt