Transgender ^JiKook^

~63~

"Er heißt Kwon Yongjin. Er spielt im Team Basketball."

"Yongjin? Er ist mit dir befreundet?", fragte Yoongi verwirrt nach, weshalb Hoseok nickte. "J-Ja. Wir haben uns zufällig mal beim Training irgendwie in die Haare bekommen und danach sind wir Freunde geworden." "Was ist denn so verwerflich daran?", hakte nun auch Jimin nach, da sie Yoongis Reaktion nicht richtig verstand. "Yongjin war früher mal Leichtathlet. Er hat aber einen Teamkollegen verprügelt und wurde deshalb rausgeworfen. Jetzt spielt er Basketball", erklärte Jungkook für alle. "Wen hat er denn verprügelt?", fragte Seokjin unwissend, weshalb Jungkook die Hand hob. "Mich."

Und gerade, als Jaewha augenscheinlich etwas erwidern wollte, kam eine größer gewachsene Person in ihre Richtung. Hoseok stand recht zügig auf, ehe er seine Klamotten glatt strich und die Haare ein wenig ordentlicher hinlegte. Er wollte seinem Freund einen angemessenen Abschied ermöglichen.

"Gleich töten sich die beiden", flüsterte Yoongi in Jimins Ohr, weshalb diese erschrocken ihre Augen aufriss. "Was?" "Ich mache nur Witze." Grinsend lehnte sich Yoongi zurück, weshalb Jimin ihm einen kleinen Schlag gegen den Oberarm verpasste. "Idiot!"

"Hi", begrüßte dieser Yongjin, zumindest vermutete Jimin das, die Freundesgruppe mit einer tiefen Verbeugung. Er hatte kurze, schwarze Haare, die mit einem Mittelscheitel aus seinem Gesicht gehaltenen wurden. In diesem befand sich eine große und filigrane Brille in einem schimmernden Goldton, wodurch sein Gesicht ein wenig zu strahlen schien. Und beim Lächeln hatte er auf seiner linken Seite ein tiefes Grübchen. Jimin fand ihn unheimlich gutaussehend.

"Ich bin Kwon Yongjin. Nett, eure Bekanntschaft zu machen", stellte er sich vor, ehe er sich mit Hoseok auf die Picknickdecke setzte. "Oh, tut mir leid, dass ich so laut bin", bemerkte er dann die zwei schlafenden Personen. "Alles gut", antwortete Seokjin sofort mit einem warmen Lächeln. "Möchtest du etwas zu Essen? Wir haben genügend hier." "Oh, nein danke. Ich bin nur hier, um Hoseokie zu verabschieden. Eigentlich wollten wir in den Ferien zu meinen Eltern."

"Ah, ihr wolltet zusammen in den Urlaub?", fragte Jimin höflich nach, weshalb der Mann nickte. "Genau. Meine Eltern wohnen in Yangyang. Ich lebe bei meiner Tante. Immerhin wollen sie Hoseok unbedingt kennenlernen." "Hä?", fragte Jaewha sofort nach. "Wieso das denn?" "Ist doch klar", lächelte Yongjin weiter. "Man stellt seinen Eltern doch seinen Partner vor."

Und damit starrten alle Hoseok an. Dessen Gesicht hatte mittlerweile die Farbe einer Tomate angenommen, weshalb er beschämt zu Boden sah. Denn er wollte nicht direkt ankommen und sagen, dass er in einer Beziehung war. Mit einem Mann. "Hoseok", fragte Yoongi als erster sanft nach. "Möchtest du vielleicht kurz alleine mit Yongjin Zeit verbringen? Wir können bestimmt kurz gehen, damit ihr euch verabschieden könnt." Zustimmend nickten auch die anderen, ehe sie nach ihren Schuhen griffen und diese wieder anzogen. "Ich bin eben mit Yoonjae bei den Toiletten", meinte Yoongi dann, weshalb Jaewha ihm nickend mit einer Tasche folgte.

"Wir holen Getränke", meine Jimin, ehe auch sie, gefolgt von Jungkook, die Decke verließ. Somit blieb Seokjin bei den beiden, während Namjoon noch auf ihm am Schlafen war. "Du Kookie", begann Jimin dann. "Wusstest du, dass Hoseok einen festen Freund hat?" Verneinend schüttelte dieser den Kopf. "Nein, aber ich hatte so eine Vermutung. Als ich bei ihm war, um mit ihm zu reden, war er halt auch da. Und ich habe schon eine gewisse Ahnung, wie Menschen nach dem Sex aussehen. Immerhin habe ich einen Bruder."

"Oh! Die beiden sind schon so weit?", fragte Jimin verwundert nach, während sie nach Jungkooks Hand griff. Dieser zog sie direkt enger an sich, damit er seinen Arm um Jimins Hüfte legen konnte. "Mhm. Scheint so. Zumindest haben beide gehumpelt und Knutschflecken gehabt. Und du kennst Hoseok. Seine Frisur muss immer sitzen. Und sie saß so gar nicht mehr", scherzte Jungkook weiter, weshalb Jimin sich enger an ihn kuschelte. Gemeinsam liefen die beiden eng aneinander weiter, damit sie aus einem der kleinen Supermärkte um die Ecke gekühlte Getränke holen konnten.

In der Zeit saß Seokjin entspannt auf der Picknickdecke. Namjoon war etwas leichter als vorhin am Schlafen, weshalb er erst recht nicht aufstehen wollte. Zum Glück waren Hoseok und Yongjin einsichtig, weshalb er dem Gespräch der beiden lauschte. Hauptsächlich ging es darum, wie sehr sich die beiden vermissen würden und wann sie immer telefonieren konnten. Sie waren demnach noch nicht allzu lange ein Paar, so schlussfolgerte es zumindest Seokjin. Er hörte gerne zu. Denn es klang wirklich so, als wäre Hoseok glücklich.

"Seokjin?", fragte Hoseok den Schülersprecher, weshalb dieser fragend von Namjoon aufschaute. "Ja?" "Ich gehe kurz noch ein Stück mit Yongjin. Können wir danach einmal reden?" "Klar, gerne doch. Dir einen wunderschönen Urlaub, Yongjin", lächelte der Mann zu dem angeblichen festen Freund von Hoseok, weshalb sich dieser lächelnd verabschiedete.

"Wir sind wieder zurück", kam es dann von einer Stimme hinter ihm, weshalb Seokjin müde seinen Kopf ein Stück drehte. "Hey Yoongi, wo ist Jaewha?" "Yoonjae hat ein Schaukelpferd entdeckt. Sie ist eben mit ihm dahin und kommt in ein paar Sekunden oder so nach. Wo ist Hobi?" "Der bringt Yongjin noch ein Stück zurück", antwortete er ihm, während er Namjoons Hand in seine nahm und ihre Finger vorsichtig ineinander verschränkte.

"Wusstest du schon vorher von Hoseoks Sexualität?"

Yoongi sprach die Frage aus, sie sich mittlerweile alle stellten. "Nein, vorher nicht", antwortete ihm Seokjin. "Aber er hat gerade gemeint, dass er schon länger auf Männer steht. Nur seine Eltern denken ja anders darüber. Deshalb hat er es auch uns nicht verraten. Die beiden sind seit ein paar Monaten ein Paar." "Das freut mich echt", seufzte Yoongi, während er sich ein wenig nach hinten lehnte. Gerade passend, da sein Bruder angestürmt kam und ihm an den Hals sprang.

"Yoonjae, keine Schuhe auf der Matte!", schimpfte Yoongi direkt, während er den Jungen auf den Hintern setzte. Sofort öffnete der Junge seine mit einem Klettverschluss versehenen Schuhe, ehe er diese fragend hochhielt. "Da", lächelte sein großer Bruder deshalb und zeigte ihm, wo seine Schuhe standen. "Der kleine Mann ist wirklich ein Goldschatz", lächelte Seokjin, während er sich alles anschaute. "Mhm. Aber er kommt jetzt in seine Trotzphase. Er stürmt andauernd in mein Zimmer. Und da liegen Dinge, die er einfach nicht in die Hand bekommen darf", seufzte Yoongi.

"Er hat einmal seine Zigaretten gefunden und wollte ihm nachmachen", murmelte Jaewha, während sie sich auf die Decke fallen ließ. "Seitdem rauche ich auch nicht mehr", ergänzte Yoongi, während er Jaewha näher zu sich zog. "Meine Mama wird momentan auch wieder Mama." Überrascht schauten Seokjin und Jaewha den Basketballer an. "Was?", fragte Seokjin, sobald er sich wieder ein wenig gefasst hatte. "Meine Mama ist schwanger. Sie ist jetzt im dritten Monat angekommen. Yoonjae und ich werden große Brüder. Aber verratet Jimin nichts. Sie weiß es noch nicht und soll es von Mama erfahren. Aber ihr geht es momentan nicht so gut. Deshalb ist Jae ja auch mit uns mitgekommen."

"Glückwunsch", grinste Seokjin.

Sanft strich er Namjoon weiter durch die dunklen Haare. Der Volleyballer schien immer noch unheimlich erschöpft zu sein, obwohl er schon recht lange schlief. Deshalb war sein fester Freund kurz davor, seine Mutter anzurufen. Denn so konnte Namjoon nicht weiterfahren, auch, wenn sie wahrscheinlich nicht zu einem weiteren Park fahren würden. Denn irgendwie schienen alle sehr müde.

"Wir sollten gleich schon wieder nach Hause, oder?", fragte Seokjin deshalb das Paar vor sich, weshalb Jaewha nickte. "Ja, würde ich sagen. Es wird ja auch schon etwas spät. In einer halben Stunde oder so", schlug sie vor, weshalb sie ein zustimmendes Gemurmel von Yoongi bekam. Seokjin freute sich tatsächlich schon ein wenig, wenn er Zuhause sein würde. Denn dann konnte er endlich den Grund erzählen, wieso er mit den anderen eine Fahrradtour unternommen hatte. Denn er wollte es nicht länger verstecken müssen.