Corazon

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,,Geb mir 10!", schrie Rosinante in den Raum.
Er machte eine Kniebeuge und schrie dabei: ,,1!"
Eine weitere folgte und wieder erklang sein Schrei: ,,2!"
Gleich darauf machte er eine weitere Kniebeuge und zählte weiter, solange bis er 10 Stück beisammen hat.
Aus den tiefen des Raumes kam angestrengtes Keuchen.
Rosinantes Kurs ging nun bereits eine halbe Stunde, so langsam musste er das Cooldown einleiten, doch wusste er, dass die meisten seiner Teilnehmer bereits ausgestiegen waren.
Eigentlich arbeitete Rosinante als Fitness Coach in einem Fitnesscenter der Stadt, doch einmal die Woche kam er in das angrenzende Kinderheim um Sport mit den Kinder zu treiben. Er machte es nicht freiwillig, er war nie der Typ für ein Ehrenamt und Kinder hasste er aus den tiefen seines Herzens, nein sein Chef hatte ihm diesen Kurs zugeteilt und Rosinante musste jeden Montag herkommen, wenn er nicht wollte, dass man ihn feuerte. Früher hätte er einfach seine Meinung gesagt, seinem Chef ins Gesicht getreten und hätte sich auf der Unterstützung seines Bruders ausgeruht, doch war das nicht mehr möglich. Auf Do Flamingo konnte er sich nicht mehr verlassen, nicht nachdem er ihm letztes Jahr gestanden hatte, dass der Tod ihres Vaters kein versehen war.
Rosinante war damals 16 gewesen und nicht zu ertragen. Er war rebellisch und gemein zu allen. Seinen älteren Bruder drangsalierte er wo er nur konnte und auch seine Eltern lies er nicht in Ruhe. Sagen durfte man ihm ohnehin nichts und als es sein Vater wagte, wollte Rosinante ihn eigentlich nur schubsen. Gut er tat es in Richtung Treppe und wollte auch das ihr Vater sich verletzte, doch das er am Ende der Treppe auf ihre schwangere Mutter fiel, die das Kind darauf verlor, war keine Absicht. Auch das seine Mutter wenig später Selbstmord beging und ihr Vater ihr am Tag der Beerdigung folgte, auch das konnte er nicht vorhersehen, doch war es ihn egal. Genauso war es ihm egal, dass sein Bruder sein Studium abbrechen musste, um für Rosinante zu sorgen. Mit den Jahren war Do Flamingo immer gestresster geworden und er immer fauler, doch einen Tod muss man sterben und so sah Rosinante zu wie sein Bruder sich abplagte, während er seinen Hobbies nachging und Faulenzte. Vor einem Jahr jedoch war er so angetrunken gewesen, dass er seinem Bruder sagte, was wirklich mit ihren Eltern war. Do Flamingo hatte ihn daraufhin aus dem Haus geworfen und den Kontakt abgebrochen.
,,Onkel können wir jetzt ein Eis essen gehen?", fragte ein kleines Mädchen lächelnd.
Rosinante wurde übel. Wie er Kinder doch hasste, doch musste er sich eines eingestehen. Dies war wohl seine Strafe.

Rehabilitation of Criminals Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt